kann jemand etwas zu Among the Stars erzählen
Ich zitiere mich mal selbst:
schönes räumliches Optimierungspuzzle mit flottem Karten-Antrieb und ohne überflüssiges Brimborium wie Ressourcen-Konvertierungsorgien oder ähnlichem, was andere Optimierungs- und Aufbauspiele oft über das sinnvolle Maß hinaus aufbläht. Beim Spielaufbau ist die Kartenauswahl aus diversen Erweiterungsmodulen ein bisschen lästig, aber sonst ist AtS wunderbar schlank und thematisch sehr schön umgesetzt, unterstützt auch durch eine tolle Grafik. Allerdings würde ich heute ergänzen, dass dem Grundspiel alleine ein bisschen der Spannungsbogen fehlt. Ja, man hat die Fernziele durch die Karten mit gelbem Text, aber das Kartenangebot ist in allen vier Jahren bzw Runden im Prinzip gleich. Die vier Runden spielen sich quasi gleich. Da gib's keine Steigerung, wie es z.B. 7 Wonders mit den drei Zeitaltern in extremer Form macht (mit dem Nachteil, dass bei 7 Wonders das Glück beim Kartenziehen im letzten Zeitalter ganz kräftig über Sieg und Niederlage mitentscheidet). Durch die AtS-Erweiterungen, insbesondere die Ambassadors (ein Stapel für Runden 1+2, ein besserer Stapel für Runden 3+4), lässt sich dieser Kritikpunkt aber korrigieren, so dass AtS bei mir jetzt eine 8/10 als Note bekommt -- spiele ich immer wieder gerne, auch wenn ich's nicht zu den absoluten Perlen der Spielesammlung zähle.
Inzwischen würde ich es allerdings auf 7,5 / 10 abwerten, es gibt so viele gute neuere Spiele... Wichtig an obigem Text: man braucht Erweiterungsmodule (mehr oder weniger: irgendwelche), um es spannend zu halten, und damit ist man auf englisch festgelegt. Auf deutsch gibt's nur das Grundspiel.
und vielleicht auch einen Vergleich zu einem ähnlichen Spiel ziehen?
7 Wonders, wobei der Vergleich teils passt, teils aber auch überhaupt nicht. Der kurze, knackige Kartendrafting-Mechanismus ist ähnlich. Mit Betonung nicht nur auf "Mechanismus", sondern ganz bewusst auch auf "kurz", d.h. klare Fokussierung die interessanten Spielentscheidung auf Kosten eines radikal entschlackten Antriebs. Der Rest, insbesondere das Spielgefühl, ist doch ziemlich unterschiedlich. Grob gesagt ist 7 Wonders temporal aufgebaut (drei Zeitalter), während Among The Stars fast ausschließlich räumlich funktioniert und dabei deutlich anspruchsvollere und schönere Puzzle-Aspekte liefert. Auch kommt das Thema überrascht gut durch: die Begründungen, warum irgendwas irgendwo liegen soll, sind alle absolut nachvollziehbar. (Beispiel: Wohngebiete müssen von Militäreinrichtungen entfernt sein, die Aussichtskuppel muss freie Felder neben sich haben, etc.) Leider kann AtS mit Erweiterungen auch beliebig fummelig im Auf- und Abbau werden (zu spielende Sets zusammensortieren) und das stört dann schon etwas.