Die Strategiediskussionzu Tzolkin habe ich nun komplett gelesen. Finde ich hochinteressant.
Ich gehöre zu den Spielern, denen es viel Spaß macht ein Spiel zu "entdecken". D. h. Ich möchte die besten Strategien herausfinden. Das mache ich ausschließlich offline und kann nichts schlechtes daran sehen wenn andere Spieler 100+ X Spiele damit verbringen eben das auch online zu tun. Viele Leute finden Spaß daran ein Spiel 2-5 mal zu spielen und sich dann der nächsten Neuheit zuzuwenden. Ich bleibe lieber lange bei einigen wenigen Spielen.
Im Fall Tzolkin finde ich es faszinierend herauszufinden was gut und was weniger gut funktioniert. Ich habe erst knapp 10 Spiel in allen Besetzungen hinter mir. Was die Cracks herausgefunden haben, das ist mir auch klar geworden, wenn auch nicht in dieser Tiefe. Und wenn ich lese, dass das Spiel zu 4. immer noch funktioniert, sehe ich das als hohe Auszeichnung für dieses hervorragende Spiel. Ich freue mich jedenfalls darauf Tzolkin noch ganz oft zu spielen und mein Spiel zu verbessern.
Gibt es denn auch für die Erweiterung schon so tiefe Erkenntnisse? Ich kann mir vorstellen, dass die Stämme und v. a. die Prohezeiungen kaum noch Raum lassen für genau ausgearbeitete Pläne.
Ich denke du missverstehst das ganze in der Form als ob sich jemand hingesetzt hat mit dem Ziel das soweit zu treiben nur aus Prinzip und ohne Spass am dem Spiel zu haben. Das ist sicher nicht der Fall - es benötigt viele, viele Partie um das soweit auszuanalysieren (die 1-Partie-Analytiker die nach oder gar während einer Partie schon eine vermeindliche Killerstrategie kennen ignorieren wir mal). 30, 50 oder 100 Partien (je nach Spiel) sind das locker - auch mehr. Da kommt halt eins zum anderen, denn man spielt ein Spiel je nunmal nicht so oft, weil man es nicht mag, sondern ganz im Gegenteil. Und dieses interesse am Spiel wird automatisch in Erfahrung umgesetzt, was dann schnell auch in erweiterte Spielstrategien mündet.
Mir ist es nicht klar, wieso man diesen Leuten unterstellt sie spielen ja nur um zu gewinnen und haben ja gar keinen Spass anonsten am Spiel. Üblicherweise schliesst man von sich ja auf andere - d.h. man unterstellt anderen das sie ähnliche Intentionen haben wie man selber. Wieso hier nicht?
Atti
@Lazax hat geschrieben:
Ich würde hier unterscheiden. Ich spiele selbst auch, um zu gewinnen, in dem Sinne, dass ich mein Spiel darauf ausrichte, möglichst als erster ins Ziel zu kommen. Wenn das aber nicht klappt, macht mir das nichts aus und ich gratuliere dem Gewinner. Übertriebener Ehrgeiz liegt für mich dann vor, wenn ein Spieler keinen Spaß an einem Spiel hat, es sei denn, er gewinnt. Ein normales Maß an Wettbewerb gehört aber für mich dazu. Wenn meine Mitspieler einfach nur vor sich hin spielen und selbst kein Interesse daran haben, bestmöglich abzuschneiden, dann wird das Spiel auch für mich nicht besonders interessant.
Die Einstellung zum Spielen an sich, die @Atti und Lazax hier schreiben, teile ich zu 100%. Es macht am meisten Spaß wenn die Mitspieler ebenso gerne gewinnen wollen wie man selbst, aber auch Spaß haben, wenn es nach einem harten Fight eben nicht für den 1. Platz gereicht hat.