Wie kommt sowas? Sollte man sich nicht gemeinsam an den Tisch setzen und eine Kompromisslösung finden? Ist letzztendlich auch keinem geholfen, wenn der Autor sich quasi von Teilen des Endprodukts distanziert. Das ist doch kontraproduktiv.
Sicher hat es Sinn sich zusammen zu setzen. Aber das passiert normalerweise vorher, bevor man Thema und Gestaltungsrichtung festlegt. Die Aufgabe des Verlages ist die Umsetzung des Prototypen zum fertigen Produkt. Also ist das auch Verlagssache. Ich denke, es ist bei allen Verlagen auch irgendwie ein wenig anders. Es gibt Verlage, die haben eine PR-Abteilung, die so was festlegt. Andere überlassen dem Grafiker viel. Bei anderen bestimmt der Redakteur wie das Spiel genau umgesetzt wird.
Man sollte auch berücksichtigen, dass eine Umsetzung des Spiels Teamwork ist. Als Autor, der einen Proto zusammenstellt ist man allein auf sich gestellt. Sobald aber ein weterer Partner dazu kommt, bildet man (im Idealfall) ein Team. Auch ein Redakteur hat Vorstellungen davon, wie man ein Spiel umsetzen sollte. Nicht nur der Autor.
Wichtig ist zu begreifen, dass man als Autor Zulieferer ist. Man hat die Recht am Spiel abgegeben. Die Verantwortung liegt beim Verlag. Es geht nicht darum, bestimmte persönliche Vorlieben umzusetzen, sondern ein Produkt zu haben, dass sich gut verkauft. Der Verlag investiert Geld. Er will Profit. Damit kennt er sich meist besser aus als der Autor.
Es gibt Autoren, die arbeiten ihr Spiel so sehr aus, dass eine Themaänderung nicht möglich wäre. Uwe Rosenberg bsw. Wenn ihr wüsstet, was der für einen Aufwand betreibt für seine Themen... Das ändert man nicht.
Ist es ein kleiner Verlag ist die Zusammenarbeit sicher auch intensiver. Man kann es nie über einen Kamm scheren. Aber am Ende entscheidet derjenige, der sein Geld in das Spiel steckt. Und das auch völlig zu Recht. Man muss sich als Autor eben auch überlegen, wem man die Rechte an seinem Spiel verkauft. Denn, sobald man dafür Kohle kriegt, entscheidet halt derjenige, der die Rechte nun besitzt.