Wer bei KS mitmacht, sollte halt generell wissen, dass da meistens kein großer Verlag hinter steht
Mir geht's nicht um groß oder klein. Mir geht's viel eher um Erfahrung mit Kickstarter-Projekten oder eben nicht. Insbesondere wenn man in Fernost produzieren lassen will.
Beispiel: Vorgestern habe ich hier die neueste Kampagne von Red Raven Games empfohlen. Es ist die zwölfte von denen (davon einige Erweiterungen). Bisher waren die erst einmal über 100,000 US-Dollar eingeworbener Fördersumme (nämlich bei Above and Below / Oben und Unten: $142K). Die erste KS-Kampagne (Empires of the Void; ich habe die KS-Version) hatte gut 600 Backer und knapp $36K Fördersumme. Jetzt mit dem Nachfolger von AaB nach zwei Tagen schon über $212K. Von den bisherigen 11 Kampagnen war eine exakt pünktlich. Die anderen 10 waren allesamt früher geliefert als versprochen. So wächst man richtig: immer wieder gute Arbeit abliefern. Langfristig zahlt sich das aus, das spricht sich herum. Ähnliches lässt sich auch über Stonemaier Games oder andere sagen.
Dass bei KS-Kampagnen Probleme wie ein halbes Jahr Verspätung fest eingeplant werden sollte, hört man zwar immer wieder, aber ich halte das für Blödsinn. Langfristig werden sich die "immer wieder Guten" auch im Crowdfunding-Bereich durchsetzen, genau wie bei den etablierten Verlagen. Unabhängig von der Spiele-Richtung. Bei "Das ist von Verlag XXX? Schau ich mir an! Dürfte etwas für mich sein!" kannst du für den einen "Hans im Glück", für den anderen "Splotter Spellen", für den nächsten "Spielworxx" oder "What's Your Game?" oder für die KS-Fraktion eben "Stonemaier Games", "Cool Mini or Not?" oder sonstwas einsetzen. Kein Unterschied. Ein dahinterstehender Verlag garantiert eine gewisse Mindestqualität. Das gilt sogar bei CMON, denn da ist zwar die Termintreue nicht ganz so, wie man sich das wünschen würde, aber dafür weiß man dort, dass die Miniaturen top sind und Preis/Leistung stimmt (solange man bei den Add-Ons nicht in einen Kaufrausch verfällt).
Groß sein ist wirklich nicht wichtig. Zuverlässig und vertrauenswürdig sein zählt für mich viel mehr bei Crowdfunding. Und das ist eben auch ganz wesentlich durch die Historie früherer Projekte des gleichen Machers bestimmt. Wobei ich im konkreten Falle sogar zustimmen würde, dass ein Abbruch bei einem schon finanzierten Projekt tendenziell positiv zu werten ist. "Tendenziell" deshalb, weil auch schon so Sachen vorgekommen sein sollen, dass man Freunde/Bekannte dazu animiert hat, hohe Förderbeträge zuzusichern. Gerade wenn man eh canceln will, kann man da auch ganz böse tricksen. Manche Projekte hatten schon ganz merkwürdige Sprünge bei "average pledge per backer" oder ähnlichen Statistiken. Das möchte ich hier wohlgemerkt nicht unterstellen, aber sowas gibt's eben auch, und das sollte man zumindest wissen.