Danke für den Hinweis. Ich backe das Spiel jetzt auch mit.
Das Spiel war mir auch schon aufgefallen, aber beim ersten Überfliegen waren zwei Sachen drin, die mir nicht so gefallen haben. Der zweite solche Minuspunkt ist bei einem unbekannten Verlag und unbekannten Autor dann bei mir einer zuviel; das Spiel war damit zunächst einmal durchgefallen. Minuspunkt Nummer 1 war das etwas abstruse Thema. Nummer 2 war das "semi-kooperativ", das ich irgendwo gelesen hatte. Semi-kooperativ funktioniert meiner Meinung nach in den seltensten Fällen zufriedenstellend. Persönliche Meinung: entweder gegeneinander im Wettbewerb oder miteinander gegen das Spiel; dazwischen ist eigentlich nicht viel Platz für gute Spiele. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber selbst die besseren Spiele dieser Art, z.B. CO2, sind eigentlich immer etwas "wackelige" Designs, die in der falschen Runde und/oder mit der falschen Spielerzahl schnell floppen können.
Durch den Hinweis hier im Thread habe ich mir gestern die Regeln nochmal angeschaut. Die Minuspunkte haben sich hinreichend abgeschwächt und genügend Pluspunkte sind dazu gekommen. Pluspunkte sind interessante Mechanismen, deren gute und komplexen Verschachtelung, eine vertrauenserweckende Selbstdarstellung der Macher, sowie ein attraktiver Preis gemessen an der Ausstattung.
Das Thema ist okay. Oder sagen wir's so: man kann es -- Euro-Spiel-typisch -- sich plausibel hinbiegen. Die etwas unpassenden hero cards mit den Elfen, Paladinen & Co deuten zwar darauf hin, dass das Spiel in früheren Versionen wohl mal eher im klassischen Fantasy Bereich zuhause war als die letzte klar im Science Fiction Bereich angesiedelte Version des Spiels, aber meine Güte, es ist lösbar, zwischen den beiden Bereichen gibt es eine Übergangszone, warum soll der Asteriod, den die bösen Mächte übernommen haben, nicht auf eine Welt stürzen, in der Elfen und Zwerge leben? Sicher ein bisschen wild, aber verkraftbar. Nennen wir's positiv "asiatisches Flair". Der Designer kommt wohl aus Hong-Kong. Gibt bei mir einen gewissen Exoten-Bonus.
Das "semi-kooperativ" kann man dagegen getrost streichen. Es geht ganz klar darum, der Beste im Abwehren von Monstern und Asteroid zu sein, was sich ganz klassisch dadurch manifestiert, auf diverse Arten am meisten Siegpunkte zu sammeln. Rund ein halbes Dutzend unterschiedlicher Siegpunktquellen incl. Mehrheitswertungen und zufälligen Rundenzielen (deren Anwendbarkeit man sich in einer verdeckten All-Pay-Auktion mit gewonnenen Monsterabwehrmarkern erst ersteigern muss -- schöne Idee!). Richtig ist allerdings, dass das Spiel zwei unterschiedliche Typen von Endwertungen hat, je nachdem, wieviele Kristalle aus dem Asteroiden abgebaut wurden. Sowas ist zwar generell auch nicht ganz unkritisch (schon gar nicht bei Crowdfunding-Projekten von Newcomern!), aber die Endwertung ist nach einer überschlägigen Berechnung jetzt nicht so dominant, dass es das Spiel völlig destabilisiert. Bauchgefühl: das passt schon.
Sehr schön ist auch der Hauptmechanismus des Würfeleinsetzens (7 Würfel / Spieler; drei weitere können freigeschaltet werden). Bei dice worker placement gibt's ja im Prinzip zwei Möglichkeiten, die Würfel zu nutzen: entweder die gewürfelte Augenzahl bestimmt die Stärke der Aktion oder sie bestimmt, unter welchen Bedingungen der Würfel überhaupt gesetzt werden darf. Manchmal auch beides zusammen wie bei Bora Bora. Hier ist es letzteres: man muss mit 1-X Würfeln in der Summe immer mehr Augen einsetzen als zuletzt gesetzt wurden, wobei man genauso viele Würfel legt wie zuletzt, es sei denn, es liegen ausschließlich 6er, dann und nur dann darf man die Anzahl der Würfel um eins erhöhen. Das sollte schön interaktiv sein, denn je nachdem, was die anderen noch an Würfeln haben, kann man sehr zielgerichtet den Mitspielern Aktionen, zumindest starke Aktion, verbauen. Die Stärke der Aktion richtet sich nämlich in drei Stufen danach, zum wievielten Male man das gleiche Aktionsfeld nutzt (1/2/3+). Sehr schöne Idee.
An der Regel sieht man auch, dass sich der Autor über regeltechnische Sonderfälle oder die Anpassung an unterschiedliche Spielerzahlen Gedanken gemacht hat. Ob das alles auch hinreichend getestet wurde, ist natürlich bei Crowdfunding-Sachen immer fraglich, aber ich bin positiv optimistisch. Klar, sowas hat immer Risiken (ganz zuvorderst natürlich auch das Risiko, dass hier ein Newcomer ein relativ gut ausgestattetes Spiel für einen eher günstigen Preis verspricht), aber unter dem Strich sieht das gut genug aus. Bin dabei.
Preis: 49 AUD + 12 AUD Shipping (EU friendly) = 61 AUD = ~41 EUR. Für 4 AUD bzw. ~3 EUR mehr gibt's noch einen 19x6x6 cm großen Papp-Würfelturm dazu. Sieht ganz nett aus, würde ich dazu nehmen. Für Fans von Euro-Spielen aus dem medium-heavy Bereich sicher interessant.
Eine 6er Group Pledge (incl. Würfeltürme) gibt's incl. Versand für umgerechnet ~180 EUR, d.h. 30 EUR pro Nase (plus innerdeutscher Versand). Sechs Spiele ist nicht so viel. Kriegen wir das vielleicht hier über das Forum hin? Ich könnte die Sammelbestellung übernehmen (wenn keiner der bisherigen Schreiber hier im Thread das möchte). ACHTUNG: Die Kampagne läuft nur noch 17 Stunden. Würde noch jemand hier sich an einer Sammelbestellung beteiligen?