Beiträge von MetalPirate im Thema „Mit den richtigen Mitspielern ist dieses Spiel gut...“

    Da wird dann der Kunstgriff getan wie bei #Yunnan: Die Summen, die man bieten kann, sind festgelegt.

    Gebote in vorbestimmter, abgestufter Höhe sind doch ein alter Hut. #Ra oder das tolle #AmunRe hatten das schon um die letzte Jahrhundertwende herum. Vermutlich könnte man auch noch ältere Beispiele findet. Die beiden fallen mir dazu halt gerade spontan ein. Aber richtig ist natürlich, dass sich sowas zuletzt wieder erhöhter Beliebtheit erfreut (z.B. auch bei Five Tribes), weil die Vorteile ja ganz offensichtlich sind. Es ist nicht nur einfacher und damit einsteigerfreundlicher, wie du richtig anmerkst, sondern beschleunigt die ganze Geschichte auch noch enorm. Für Auktionsspiele besonders wichtig, denn Auktionen dauern ja potenziell lang, wenn 10, 11, 12, 13, 14, 15, ... geboten werden kann. Gibt's stattdessen nur den direkten Sprung von 1 auf 3 auf 6 auf 10 auf 15 (oder eben passen), dann ist die Geschichte schnell erledigt, so oder so.


    BTW: Solche Auktionen sind auch ein schönes Beispiel dafür, dass ein Begriff in der Spielewelt eine etwas andere "verspielte" / "spielerische" Ausrichtung bekommen kann als im normalen Alltag. In der ökonomischen Auktionstheorie sind die Gebotsstufen bei Auktionen nämlich per Definition immer klein (und schon gar nicht immer größer werdend!), weil sonst die unterstellte Eigenschaft des Findens eines fairen Preises zwischen Käufer und Verkäufer sofort hinfällig wäre.

    Es gibt Spiele, die funktionieren nur, wenn das Können der Spieler nicht zu weit auseinanderliegt.

    Etwas ganz ähnliches kann man auch für "Erfahrung der Spieler" sagen. Das gilt insbesondere für eine Gruppe von Spielen: Spiele mit Auktionen und Geboten.


    Eigentlich ist die Auktion ein wunderbarer Spiel-Mechanismus, ermöglicht sie doch in der Theorie immer das Finden eines fairen Preises auch für Sachen völlig unterschiedlicher Wertigkeit. Balance-Probleme automatisch gelöst. In der Praxis funktioniert's aber nur, wenn jeder (!) am Tisch das Spiel gut genug kennt, um passende Gebote abgeben zu können. Wer das nicht kann, und das gilt für Spielneulinge eigentlich immer, der wird dann ganz im Gegenteil von den Erfahrenen am Tisch fast schon automatisch über den selbigen gezogen.


    In Zeiten, wo man tendenziell jede Woche eine neue Neuheit spielt anstatt ein Spiel wirklich durch wiederholtes Spielen richtig kennenzulernen, ist's dann für mich nicht allzu überraschend, dass die früher so verbreiteten Auktionsspiele heute nur noch ein Schattendasein fristen und ich einige Spieler kenne, die grundsätzlich gar keine Auktionsspiele mitspielen mögen.