Beiträge von Herbert im Thema „13.06.-19.06.2016“

    Was waren denn das für Zinndampfer ?

    Die konnte mann damals beim Verlag bestellen, Abgabe ein Dampfer pro Lieferadresse. Jeder im Büro hat dann einen bestellt - nur zum Anmalen bin ich nie nicht gekommen.


    Mississippi von Mattel ist super. Das haben wir früher sehr häufig gespielt und der Platz im Regal ist ungefährdet!

    Da man ja, obwohl mit reichlich Spielen gesegnet, von diversen Autoren und Verlagen ständig gezwungen wird sich weiteres anzuschaffen, muss dann und wann auch mal für Luft in den Regalen gesorgt werden. Heute morgen schweifte mein Blick dann in die Ecke mit den Goldsieber-Schachteln. Die waren ja alle richtig gross - viel zu gross für das gebotene Material. Und in 2 dieser Boxen schlummerten doch noch ungespielte Spiele. Kurzfristig wurde die anwesenden Familienmitglieder so zu 2 Erstpartien genötigt.


    Als erstes kam Mississippi Queen an die Reihe. Dereinst gekauft bevor es Spiel des Jahres wurde, mit Zinndampfern aufgepimpt und nich nie gespielt. Die Regeln waren nach denen von Waterloo ein Klacks und in einer halben Stunde hatten wir unsere Plastikdampfer durch alle Windungen des Mississippis gesteuert und unsere 2 Passagiere ans Ziel gebracht. Eindeutige Meinung: brauchen wir nicht mehr! Infolgedessen wurde die Schachtel sofort geschreddert, die Plastik-Raddampfer wurden entsorgt, Passagiere und Zinndampfer kamen in die Material- Kiste. Zum Glück hatte ich nie die Erweiterung gekauft - Kohlehändler und Sandbänke hätten bei uns auch keinen Wiederspielreiz erzeugt. Gewiss kein unbrauchbares Spiel, aber keiner von uns wird es zukünftig spielen wollen.


    Danach dann Pfeffersäcke. Hier ist der Anspruch schon etwas höher, die Regel schon etwas umfangreicher. Aber auch das ist schnell gelesen und es spielte sich auch deutlich besser als die Königin des Mississippi. Recht pfiffig fand ich den Ansatz, dass einem Mehrheiten in Städten Siegpunkte bringen, man aber nur Geld generieren kann solange die Mehrheiten noch nicht geklärt sind. Das Spiel hat uns positiv überrascht - es darf noch bleiben.

    Heute nun, exakt 201 Jahre nach Napoleons Untergang, wurde die Schlacht von Waterloo im Münsterland erneut angegangen. Behilflich war uns dabei das von Martin Wallace im eigenen Treefrog Verlag im Jahre 2009 herausgegebene Cosim Waterloo. Nachdem wir im letzten Monat schon den Nachfolger Gettysburg aus dem Jahre 2010 gespielt hatten, fanden wir ein in vielen Bereichen ähnliches Spiel vor, dass aber aufgrund der vielen Unterschiede im Detail dann doch komplett neu erarbeitet werden musste.


    Wie der Nachfolger hat auch Waterloo einen Aktionscheibenmechanismus. Auch trickreich gelöst aber hier etwas anders. Beide Seiten bekommen zu Beginn einer Kampfrunde (welche einer Stunde in der Schlacht entspricht) einen Satz Aktionsscheiben. Aktionsscheiben gibt es in 3 Farben, jeder Farbe sind mögliche Aktionen zugeordnet. Der jeweils passive Spieler zieht einen Spielstein. Auf diesem steht eine Zahl (2, 3, 4 oder 5). So viele Aktionen hat der aktive Spieler - ohne es selbst zu wissen. Hat der aktive Spieler die Aktionen ausgeschöpft, so teilt der passive Spieler ihm dies mit und die Rollen wechseln.


    Sämtliche Einheiten in diesem Spiel sind aus Holz. Pappcounter gibt es nicht! Kleinteilig wird es, wenn die Infanterie Schaden nimmt. Jeder Schaden wird durch einen kleinen Holzquader dargestellt. Hat eine Einheit 6 dieser Marker, so ist sie eliminiert. Einheiten selbst können in Angriffs- oder Verteidigungsposition sein - oder ins Karree gehen.


    Und wie spielt es sich? Zäh! Es ist ein Abnutzungskampf. In einer Normalen Kampfrunde muss jede Einheit bis zu 4 mal würfeln. Eigener Angriff und Moralcheck nach Angriff des Gegners, das Ganze in 2 Kampfrunde. Jeder Würfelwurf kann dabei auf verschiedenste Arten modifiziert werden. Typisches Cosim halt - da ist auch Martin Wallace nichts besonderes eingefallen.


    Und wie endete die Schlacht? Nach eineinhalb Stunden - in der Realität war etwas mehr Zeit vergangen - hatten die Franzosen zwei der drei Schlüsselstellungen (Hougoumont und Papelotte) erobert und jede Seite hatte 3 Einheiten verloren. Zum Sieg wären 13 bzw. 16 Einheiten zu eliminieren bzw. je eine Stadt am gegenüberliegende Spielfeldrand zerstört werden. Daraufhin vereinbarten Napoleon und Wellington es für diesen Tag genug sein zu lassen. Zu viele kleine Fehler hatten sich eingeschlichen. Die restliche Partie wäre wahrscheinlich zu einem Wettschlachten verkommen, denn der Sieg wäre wohl nur über die Vernichtung von Einheiten möglich gewesen.


    Die erste Partie hat uns ein Gefühl gegeben, wie sich Einheiten verhalten und welche Möglichkeiten sie haben. Mit diesem Wissen wollen wir uns nächste Woche zu einer weiteren Schlacht treffen. Vielleicht ist ja doch mehr in dem Spiel enthalten als ein simpler Abnutzungskampf. Ach ja: den Film zum Spiel will ich mir noch ansehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Waterloo_(1970)

    Auch nux gespielt. Dafür gemeinsam mit einigen Spielern einen runden Geburtstages eines Spielers gefeiert und dabei kein Wort über Spiele gewechselt. Über Fußball kann man ohnehin besser streiten.


    Ohne Spiele geht es aber nicht weiter. Ab heute wird Waterloo von Martin Wallace vorbereitet, damit wir es möglichst am 18. Juni auf den Tisch bekommen.