Beiträge von SpaceTrucker im Thema „06.06-12.06.2016“

    Gestern 6,5 Stunden (!) zu dritt die neue Version von #ThroughtheAges gespielt.


    Ein bisserl viel Downtime, ein bisserl Kartenglück, ein bisserl lang - aber: Es macht Spaß und die Zeit merkt man nur an seinen "vier Buchstaben".
    Aber ich hab auch gewonnen - und dann ist rückblickend alles nicht so schlimm!!

    Reizen würde mich das Spiel ja schon auch - im Prinzip eigentlich seit Jahren... Berichte wie deiner schrecken mich dann (vermutlich zum Glück) immer wieder ab. Die offiziellen 3-4h auf der Schachtel wären noch okay, 6 oder mehr Stunden sind aber definitiv zu lang für einen Spieleabend... (und ihr habt ja noch nichtmal zu viert gespielt). Wird wenn überhaupt wohl eher auf die Vernunftsentscheidung #Nations herauslaufen.

    Kingsburg
    Kennt wahrscheinlich so gut wie jeder. Immer noch mein favorisiertes Würfel-Einsetz-Spiel.


    Marco Polo
    Kennt wahrscheinlich jeder. Auch mit starken Würfel-Einsetz-Elementen.

    Kingsburg mit oder ohne Erweiterung?
    Gespielt habe ich's bisher noch nicht, aber es steht seit langem lose auf meiner Wunschliste... Man liest aber immer wieder, dass es mit Erweiterung soooo viel besser wäre.
    Kannst du etwas zu Spielgefühl im Vergleich zu Marco Polo sagen?

    Ich glaube mittlerweile ja, dass der Mix aus leichterer Erklärung und besserer thematischer Immersion der Hauptgrund dafür ist, dass wir immer wieder die gleichen Themen in Spielen vorgesetzt bekommen, auch wenn jeder nach neuen Themen schreit. Aber alle Spiele, die nicht auf Altbekanntes aufsetzen können, insbesondere aus dem mechanismen-lastigen Lager, laufen nun mal stets Gefahr, vom Erklärbär komplett in den Satz gesetzt zu werden.

    Klar, "good old rohstoffe" und "good old bauwerke" sind o.ä. natürlich intuitiv. Mühle bauen kostet Steine und Holz, Mühle kann Mehl machen - alles logisch, muss man nicht auswendig lernen.
    Setzt man das jetzt in ein skuriles Thema, wird schwieriger. Was kostet denn ein Neutronen-Kern oder eine Kultstätte der Murkkz? Und was produzieren die?


    Vielleicht können @Thygra oder @Ben2 was dazu sagen, wie "ausgelutschte" Themen draussen aufgenommen werden?

    #ImperialSettlers (good old Rohstoffe&Bauwerke) war auf jeden Fall erfolgreicher als #51stState (Düsteres, postapokalyptisches Amerika mit Zombie-Western-Touch), was sicher auch am Thema lag und nicht nur daran, dass Regeln und Material bei 51st State schlicht grausig waren.

    Aber da bekam ich vorher die Regeln von jemand anderem erklärt, und zwar rein mechanisch. "Zeppelin hierhin setzen, das tun, dorthin setzen, jenes tun." Dann habe ich mir die Regeln nochmal selbst durchgelesen und siehe da, dass das Spiel sehr wohl Thema. Oder sagen wir's so: es bieten dem Spieler ein Thema an, in man dann spielerisch nachvollziehen kann. Statt "ich mache die blaue Aktion" eben "mal schauen, welche historische Persönlichkeit ich im Zeitstrom treffe". Statt "wenn ich den letzten Kristall lege, muss ich 2 Geld zahlen" eben "wenn der Generator auf Volllast läuft, werden Verschleißkosten von zwei Geld fällig". Das zieht sich so durch. Eurospiel ist eben auch immer, was man selbst daraus macht.

    Was eine thematische Erklärung für einen Unterschied macht, habe ich letztens auch bemerkt.
    Wir haben #Tzolkin gespielt hatten einen Neuling am Tisch. Da ein Großteil der in meiner Runde gespielten Spiele aus meinem Spieleschrank kommen, erkläre normal ich die Spiele und bekomme das nicht so oft passiv mit, besonders nicht bei Spielen, die ich schon kenne. Diesmal wollte aber gern der Kollege erklären, der das Spiel auch schon kannte und ein sehr gutes Regelgedächtnis hat - darf er gerne machen, ich habe habe währenddessen schonmal den Aufbau erledigt.
    Dadurch dass er aber beim Erklären das Thema komplett wegrationalisierte, klangt das Spiel gleich nochmal trockener, als es eigentlich ist.
    O-Ton: "Auf dem Rad bekommst du Mais wenn kein Waldplättchen mehr drauf ist, auf dem Rohstoffe, und hier kannst du die blauen Schädel abstellen (...) Wenn du am Anfang der Runde weniger als 3 Mais hast kannst du auf 3 aufstocken, musst dann aber da auf einer Kultliste eins runter.".
    Also komplett auf die Mechanik reduziert, erweckt einen ganz anderen Eindruck als z.B.:
    "Hier im Regenwald kann man Mais abbauen, sobald der Wald gerodet ist. Da kannst du die Arbeiter ins Gebirge schicken um Rohstoffe zu suchen oder hier in den Höhlen den Göttern Kristallschädel opfern. (...) Wenn du am Anfang der Runde weniger als 3 Mais hast kannst du um Mais betteln um auf 3 aufzustocken. Weil dann aber deine Dummheit die Götter erzürnt, musst du dafür aber auf einer Kultliste eins runter."
    So gibt man dem Spiel zumindest die Chance, etwas Thema zu entfalten.



    Letztens auch bei #TerraMystica ähnlich erlebt, auch eher ein mechanisches, als ein thematisches Spiel. Trotzdem kann man auch da etwas Thema finden. Ein Neuling bekam eine Spieleinführung inkl. Thema. Am Ende hatte er noch einige Arbeiter übrig, mit denen er nicht arg viel anfangen konnt und hat diese dann durch Terraformen noch in ein paar Punkte gewandelt. Er sagte aber "Ich buddel mir dann noch ein schönes, großes Beet....".