Beiträge von ravn im Thema „Exit - Das Spiel [Kosmos bringt Escape Games raus]“

    Orient Express gibt Dir keine feste Reihenfolge der Rätsel vor. Das ergibt sich, so dass Du auch mehrfach mehrere offene Rätsel zeitgleich hast und bei manchen fehlen dann noch Hinweise. Zudem ist das Finale spielumspannender als bei den Anfänger oder Fortgeschrittenen Exits. So weit auseinander fand ich Profi und Fortgeschrittene nicht. Aber manche Rätsel liegen einen auch mehr und andere weniger.


    Den Unterschied zwischen Anfänger und manche Fortgeschrittene fand ich größer. Ausnahme Fortune City, das uns zu leicht war, weil eher befolgend und kaum selbst fordernd - zu offensichtlich für uns.


    Die Story gibt nur das Thema und damit die grafische Ausgestaltung vor. Die Rätsel sind da eingebettet. Im Vordergrund stehen aber klar die Rätsel und keine komplexe oder atmosphärisch dichte Story. Für mehr Story gibt es u.a. die Adventure Games.

    Am späteren Sonntagnachmittag einige entspannt-vergnügliche Stunden mit "EXIT - Die Entführung in Fortune City" verbracht. Diesmal wieder in gewohnter Zweierrunde. Bis auf die 2021er Neuheiten haben wir bisher alle EXIT-Spiele der Stufe Fortgeschrittene und Experten gespielt und nur ein paar der Einsteiger-Einstufung ausgelassen. Ausreichend Erfahrung war also vorhanden. Dass es aber so einfach werden würde, haben wir hingegen nicht gedacht.


    Ok, das Szenario war interessant, etliche Rätsel mal wieder gewohnt kreativ, aber die Lösungen meist zu offensichtlich. Eigentlich war das mehr ein Puzzle nach Anweisungen und weniger ein knobeliger und intensiver Rätselspass: Material angeschaut, ein wenig überlegt und dann war uns die Lösung klar. Vieles ergab sich einfach, indem wir den Textanweisungen gefolgt sind. So haben wir mehr Zeit mit der eigentlichen Ausführung verbracht und weniger Zeit mit der Knobelei, wie man die Hinweise deuten und das denn ausführen sollte, um zur Lösung zu kommen. Dazu passte auch der nur eine kleine A5-Notizzettel, den ich diesmal benötigt habe. Allerdings weniger, um Lösungsideen zu skizzieren, sondern mehr, um die Lösung direkt zu notieren nach Sichtung der Hinweise.


    Im Vergleich zu den anderen und bisherigen fortgeschrittenen EXIT-Spielen war das hier ein Spaziergang. Wir haben uns zwar gewohnt Zeit gelassen, aber da der Verlauf auch recht gradlinig war, kam eben ein Rätsel nach dem anderen und insgesamt war das pro Rätsel dann recht wenig Material, was überhaupt Hinweise und damit Lösungsalternativen geben konnte. Wenn ich das Spiel einordnen würde, dann perfekt für EXIT-Einsteiger, die das wirklich gute Western-Flair mögen. Wir brauchten keine einzige Hinweiskarte und allerspätestens im zweiten Lösungsversuch war ein Rätsel geschafft. Wobei ein zweiter Versuch nur zwei bis drei Mal überhaupt nötig war, weil wir Reihenfolgen vertauscht hatten oder zu voreilig waren. Spätestens als es beim ersten Versuch nicht geklappt hat, war aber direkt klar, was wir falsch gemacht hatten.


    Bei anderen fortgeschrittenen EXIT-Spielen hatten wir oftmals wortreich und mit vielen Notizen eigene Theorien zur möglichen Lösung aufgestellt, wirklich gerätselt und geknobelt und uns beratschlagt, wie dies und jedes wohl zu deuten sei. Genau da lag für uns der Reiz und das gegenseitige Schulterklopfen, wenn wir es doch hinbekommen hatten. Hier in Fortune City war alles zu schnell zu klar und damit zu einfach. Schade, weil so war es zwar eine gute Beschäftigung, aber keine echte Herausforderung auf fortgeschrittenem Niveau.


    Jetzt hoffe ich mal, dass die Rückkehr zur Hütte ein intensiveres Knobelerlebnis wird, wie wir das von den Teilen davor gekannt haben. Oder hat KOSMOS die Schwierigkeit generell herabgesetzt und das aktuelle Fortgeschrittenen-Level ist das ehemalige Einsteiger-Level, um eine grössere Zielgruppe anzusprechen und nicht zu überfordern? Wäre schade, weil dann könnte ich eigentlich nur noch auf Profi-Level hoffen, um den alten Knobelspass zu haben.

    Sternenfahrer : Soll keine Unterstellung sein, sondern nur meine ganz persönliche Erfahrung, wenn ich in anderen Runden solche Exit-Spiele (nicht unbedingt von Kosmos) wirklich auf Zeit und dann teilweise auch aufgeteilt gespielt habe. Ist eine Spielweise, die mir persönlich nicht liegt und deshalb verbinde ich damit "nicht-ganz-so-gute" Spielerfahrungen. Die sind in anderen Runden eventuell ganz anders, wie Du ja auch bestätigst durch Deine Erfahrungen - deshalb auch "jeder so, wie er mag". Ganz ohne Wertung. Sind halt zwei unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen, die gut zeitgleich existieren können.

    Das Schöne ist ja, dass jeder für sich in seiner Spielrunde entscheiden kann, sofern man sich einigt, wie man die EXIT am liebsten spielen mag. Ein Richtig oder Falsch sehe ich da auch nicht. Ich war anfangs nur arg verwundert, warum da 45 bis 90 Minuten auf den Schachteln steht und wir immer mehr als die doppelte bis dreifache Zeit damit verbracht haben. Da das bei anderen Spielen in Erstpartien bei uns aber oftmals auch so ist, haben wir das schlicht so hingenommen.


    Wenn man ein EXIT wirklich als Herausforderung auf Zeit sieht und versucht, möglichst schnell ohne Hilfe auf die Lösungen zu kommen, um am Ende die meisten Punkte in der Wertungstabelle zu erzielen, dann kann das eine Motivation sein. Ich persönlich möchte hingegen das Spielerlebnis möglichst intensiv auskosten und mir ganz bewusst dafür Zeit nehmen, auch wenn das dem Ursprungsgedanken von Exit-Spielen widerspricht, bei denen der Zeitdruck ja immer der limitierende Faktor ist. Nur in meiner Freizeit möchte ich mich ungern stressen lassen. Andere mögen den Zeitdruck positiv als Herausforderung sehen. Ich nicht, zumal ich dann auch den Eindruck hätte, arg wenig von dem EXIT mitbekommen zu haben, wenn ich die aufgeteilt und zeitoptimiert in einer Runde spielen würde. Da wären mir die 10 Euro dann auch zu schade für dieses einmalige Spielerlebnis. Das ist aber nur ein persönliches Empfinden - jeder so, wie er mag.

    Oder man analysiert in Zweierrunde die neuen Hinweiskarten in Verbindung mit der aktuellen Rätselseite und eventuell weiteren Gegenständen des Rätsels. Spricht erste Vermutungen aus und nennt Besonderheiten, die man entdeckt hat. Entwickelt daraufhin dann eine kleine Theorie, wie das zusammenpassen könnte, kritzelt sich ein paar Notizen zusammen und zeigt dann, wie man das eventuell komplett oder in Ansätzen lösen könnte. Diskutiert das gemeinsam, entwickelt es weiter oder verwirft es. Probiert den Lösungsansatz aus, ob da plausible Werte dabei rauskommen - ohne die direkt auf der Codescheibe zu verwenden. Bis man sich schliesslich für einen Lösungsweg entscheidet und den Code eindreht.

    Oftmals liegen bei EXITs auf Fortgeschrittenen- oder Experten-Level ja auch mehrere offene Rätsel aus, so dass man sich die Details aufteilen kann. Besonders wenn man mal so gar nicht weiterkommt oder sich in Lösungswege verrannt hat, die zwar toll klingen, sich aber als falsch erwiesen haben. Der eine tüftelt da, dreht und wendet und testet für sich was aus, während der andere sich ein anderes offenes Rätsel nochmal ganz genau vornimmt. Klar gibt es auch Spontaneinfälle und Geistesblitze, aber ohne mehrstufige Theorie, wie das eventuell klappen könnte, sind die meisten Rätsel der höheren Level nach meiner bisherigen Spielerfahrung kaum zu lösen.


    Bisher hat mich noch jedes EXIT von Inka und Markus Brand in redaktioneller Betreuung von Ralph Querfurth überzeugt in Summe. Manche Rätsel waren mal stärker und mal schwächer, aber pro Spiel gab es immer 1-2-3 Rätsel, die echte Highlights waren und lange in Erinnerung geblieben sind. Für einen 10er im Angebot mitgenommen, bekomme ich im Gegenzug einen entspannt-kniffligen Nachmittag mit vielen kleinen Belohnungen, wenn gemeinsame Ideen funktionieren und wieder einmal die Rätselqualität erstaunt und überzeugt hat. Ich hoffe da auf weitere komplexere EXITs, auch weil der Einsteiger-Level inzwischen zu einfach ist.

    Auf die Uhr schau ich da nicht. Heute solo waren das so 2 1/2 bis 3 Stunden. Im Spiel zu zweit mit weitaus mehr Diskussionen um Ideen, Theorien und Lösungskonzepte sowie gemeinsame Analysen rund 3 bis 4 Stunden.


    Und keine Minute davon ist langweiilig bisher gewesen. Meist eben ohne eine einzige Hinweis- oder Lösungskarte. Höchstens wenn der Fall eintritt, dass ich/wir meine(n), dass wir die richtige Lösung haben, aber aufgrund Materialprobleme die nicht eindeutig bestimmbar ist. Kommt seltenst vor - siehe im Forenthread hier meine Sessionsreports.

    Weil im Angebot und dann noch weiter vergünstigt und weil mich das Thema interessiert hat, letztens spontan das EXIT Spiel "Die Geisterbahn des Schreckens" mitgekauft. Da es als Einsteiger-Level klassifiziert wurde, habe ich mich mal solo daran versucht. Bei realen 33 Grad im Schatten und gefühlten "viel zu heiss, um denken zu können", eventuell die passende Fingerübung, nachdem ich ansonsten im 2er-Team die bisherigen EXITs enträtselt hatte. Die Erklär-App ist nett für die vorgelesene Einleitung, die Hintergrund-Rummel-Geisterbahn-Musik empfand ich nach ner Weile allerdings eher nervig. Besonders weil "nach ne Weile" eher eine nachmittagsfüllende Angelenheit war, denn den vom Verlag vorgegebenen Zeitdruck, da in 60 bis 90 Minuten durchzuhetzen, setze ich mich ganz bewusst nicht aus. Ganz entspannt rätseln, möglichst komplett ohne Hinweiskarten, irgendwann macht es schon Klick.


    Hat mal wieder Spass gemacht, auch wenn ich einige Rätselgenres schon kannte und vorab den Weg erahnen konnte. Aber perfekt für Einsteiger, die hier eine Menge geboten bekommen. Besonders ein Rätsel wird mir noch lange in Erinnerung bleiben - danke für diesen ganz besonderen physischen Moment, der mir danach ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert hat.


    Einzig beim Rätsel mit dem beiliegenden gefalteten Blatt hatte ich ein wenig Probleme, genau den Anweisungen zu folgen ... (Spoiler erst lesen, wenn man das Spiel selbst vollständig gelöst hat)


    Was soll eigentlich diese Aussage bedeuten in Bezug auf "Exit - Das Spiel - Das verfluchte Labyrinth":


    "Exit Das Spiel ist ein cooles Event voller Mystery für Einsteiger in die Reihe – mit garantierten Flow-Erlebnissen beim Lösen der Rätsel!"


    Habe bisher nur Exit-Spiele mit "Fortgeschrittene" oder "Profis" Einordung gespielt. Wie anders und einfacher sind die mit der "Einsteiger"-Kennzeichnung? Und wie wird das Flow-Erlebnis garantiert dabei? Lohnt es sich die Einsteiger-Spiele nachzuholen, nachdem man schon Fortgeschrittene und Profis durch hat?

    Letztes Wochenende dann mal "EXIT - Das Spiel: Die Känguru-Eskapaden" in erneut entspannter Zweierrunde gespielt ...


    Ich selbst kannte "Die Känguru-Trilogie" und somit die Hintergrundgeschichte rund um das Werk von Marc-Uwe Kling und seiner Kunstfigur "Das Känguru" schon vorab. Somit hatte ich schon eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut. Ich wusste aber auch zeitgleich von den anderen Marc-Uwe Kling Spielen, dass die eher seicht sind und thematisch den schwarzhumorigen Zynismus, um Besonderheiten und Ungerechtigkeiten des Alltags ins Bewusstsein zu heben, nicht den Vorlagen gerecht werden können. Also gespannt bis skeptisch in Bezug auf das EXIT-Spiel.


    Mein Mitspieler kannte das Känguru bisher nicht und somit war ich dann auch der Einzige, der die ganzen Anspielungen im Spielmaterial und Storyverlauf wiedererkennen und schmunzeln konnte. Schnapspralinen sind für sich gesehen ja eher wenig belustigend. Im Känguru-Zusammenhang hingegen schon.


    Um wohl ausreichend familienfreundlich bleiben zu können, wurden viele Anspielungen aber dann doch nicht weiter vertieft und insgesamt fehlte der EXIT-Story die auszeichnende Bissigkeit der Vorlage. So war es eben ein Rätselspiel, das im Känguru-Universum spielte. Mit der Besonderheit, dass jeweils ein seitenlanger Szenendialog zwischen dem Mann mit Mütze und dem Känguru den einzelnen Rätselkapiteln vorangestellt wurden. Perfekt, das die Kosmos Erklär-App diese Textpassagen mit den bekannten Originalstimmen von Marc-Uwe Kling vorträgt. Deshaln hier von uns auch erstmalig genutzt. Nur die Hintergrundgeräusche haben wir schnell ausgeschaltet, denn die waren auf Dauer dann doch zu störend-ablenkend. Womit ich auch nicht weiss, ob es fernab der Kneipenuntermalung überhaupt weitere gab.


    Die Rätsel an sich waren wieder einmal erfrischend anders. Und zumindest an zwei Stellen haben wir uns gefragt: Sollen wir das echt jetzt machen? Wirklich? Uns dann aber doch "getraut" und belohnt worden. Eigentlich dachte ich, dass ich nach den ganzen EXIT-Spielen schon alles erlebt und gesehen und es keine neuen Variationen mehr gibt. Pustekuchen. In dem Spiel steckten etliche kreativ-neue und überraschende Ansätze und Umsetzungen. Tolle Unterhaltung und genauso guter Rätselspass. Bis auf ein einziges Rätsel kamen wir auch gut voran im Team, wobei wir uns erneut mehr als die dreifache Spielzeit gelassen haben, weil das Spiel auch getragen hat. Der Aha-Effekt, wenn die erdachte Lösung dann passt und sich alles zusammenfügt, war und ist wie immer genial. Bei EXIT wird eben kein Rätselbuch-Niveau verwurstelt und die Rätsel bleiben auch nie auf einer mathematischen Fleissaufgaben-Ebene stehen. Wobei hier sowieso eher visuelle Rätsel im Vordergrund standen, was ich gut fand.


    In Summe deshalb absolute Empfehlung. Wer mit dem Känguru nix anfangen kann, kommt hier trotzdem gut zurecht und für Känguru-Fans gibt es etliche Schauwerte mit Wiedererkennungseffekt. Erwartet aber keine Story auf Känguru-Trilogie-Niveau, Ihr Schnuffies!

    Nebenbei entdeckt, dass ich als Nicht-Nutzer der KOSMOS Erklär-App anscheinend einiges verpasst habe bei den EXIT-Spielen:


    "Zu den EXIT Spielen finden Sie einen Timer mit einem atmosphärischen Soundtrack und Bonusrätsel."

    KOSMOS Erklär-App - KOSMOS Verlag


    Bonusrätsel? Wir hatten die Erklär-App mal bei dem ersten EXIT-Spiel genutzt, aber damals war das nur ein Timer und bot uns keinen echten Mehrwert, da wir eh ohne Zeitdruck spielen wollten. Anscheinend hat sich die Erklär-App inzwischen längst weiterentwickelt. Was haben wir also bisher verpasst?

    Gestern dann in erneut entspannter und EXIT erprobter Zweierrunde ohne jeglichen Zeitdruck die Katakomben des Grauens durchgespielt. Am Ende waren wir den Nachmittag und Abend mitsamt Essenpause damit bestens beschäftigt und davon bestens unterhalten. Im Rückblick habe ich das Spielerlebnis deutlich besser im Vergeich zum Mississippi EXIT-Abenteuer empfunden. Einfach weil alle Rätsel für uns nachvollziehbar und logisch waren und wir nie das Gefühl hatten, dem Spiel nicht mehr trauen zu können, weil es uns zu abwegige Lösungswege abverlangt.


    Allerdings hatten wir einen kleinen Stolperstein. Unseren Weg konnten wir nachträglich rekonstruieren, aber nicht, warum wir scheinbar ein Rätsel überspringen konnten ...



    In Summe waren da etliche wirkliche gute Rätsel dabei, wobei wir am allerersten Rätsel fast verzweifelt sind, bevor es dann doch Klick gemacht hat. Schönes Aha-Erlebnis, wie auch an anderen Stellen des Spiels erlebt. ...



    Ein wirklich "whow, das haut uns jetzt aber komplett um"-Rätsel fehlte mir allerdings. Einige Rätsel hier kamen da nah dran. Liegt aber auch daran, dass ich schon so viele Exit-Spiele quer durch alle Verlage gespielt habe und schon mehrfach genau dieses Whow-Erlebnis hatte. Trotzdem eine absolute Empfehlung für die Katakomben des Grauens, denn hier wird die gewohnte und von uns geliebte Kosmos Exit-Qualität geliefert, die für mich diese Spiele so spielenswert machen.

    Genau dieses durchaus tiefgehende und zeitintensive Rätseln (2 1/2 bis 4 Stunden für ein EXIT-Spiel zu zweit) hat mir bisher in der 2er-Runde enormen Spass gemacht. Die Zeitvorgabe der Schachtel oder die Wertung interessiert uns nicht, es geht um den reinen kooperativen Rätselspass. Hinweise verwenden wir sonst nie, da muss es dann echt schon im absoluten geistigen Blackout kommen oder der Meinung, dass wir es richtig haben, aber die Vorlage ungenau sein könnte. Weil schon erlebt, dass eine 1 eine 7 ist oder so.


    Das war bisher auch kein quälen, eben weil wir darauf vertrauen konnten, dass die Lösung erreichbar und nachvollziehbar sein wird. Beim Mississippi-Raub kamen uns da immer stärker aufkommende Zweifel, die teils durchaus begründet waren, teils selbstverschuldet, aber eben in der Situation so erlebt.

    Ich habe eben die Reste von "Der Raub auf dem Mississippi" aus meinem Altpapiermülleimer gefischt. Zum Glück gestern abend dann doch nicht schon in die große Tonne mit dem blauen Deckel ausgeleert. So war die Restesuche dann auch einfacher.


    Ich hatte ja vier Rätsel kritisiert, die bei uns schief gelaufen sind und uns damit auch den weiteren Spielspass gescmälert hatten, weil wir die für ungenau oder nicht nachvollziehbar hielten. Bei zweien davon muss ich mich nachträglich korrigieren. Mehr dazu im Spoiler ...



    Was nehme ich als Erfahrung mit: Wenn mich so ein Rätsel nochmal anfängt zu nerven, dann lieber in gemeinsamer Absprache an diesem Tag abbrechen und mit anderer Grundstimmung an einem anderen Tag weitermachen. Weil das Forcieren einer Lösung gepaart mit aufkommender Ungeduld und ein Misstrauen gegen der Rätselgestaltung ist keine gute Ausgangsbasis. Zumindest dann nicht, wenn man sich auch noch durch die Rätselaufmachung in seinem Vorurteil mehrfach (teilweise fälschlicherweise, aber eben so erlebt) bestätigt sieht, dass hier nicht die übliche Sorgfalt in der Rätselumsetzung am Werk war. Denn meine Erwartungshaltung war schon arg hoch, eben weil uns bisher kein einziges EXIT-Spiel enttäuscht hat in Summe. An einem anderen Tag wäre das alles mit dem "Der Raub auf dem Mississippi" eventuell ganz anders gelaufen.

    Mucki


    Nach Einengung durch den Schwierigkeitsgrad würde ich die Kaufauswahl davon abhängig machen, ob Dich das Thema des EXIT-Spiels anspricht. Das steht bei den EXIT-Spieler zwar meist im Hintergrund, gibt aber gut den Rahmen vor, in dem sich die Rätsel bewegen. Wenn Dich also Chemie total abtörnt und einsame Forscherstationen total ansprechen, hast Du schon mal eine Leitlinie, um Dich zwischen "Das geheime Labor" und "Die Station im ewigen Eis" zu entscheiden.


    Ich erweitere die Frage mal: Gibt es irgendein Ranking der bisherigen EXIT-Spiele? Also so eine Art Meta-Bewertung im Vergleich mit Pro-Contra aufgelistet, ohne zu spoilern?

    Heute kam dann mein erstes selbst gekauftes Exit-Spiel aufm Tisch. Ich hatte mich mit einem Brettspielkumpel abgesprochen, weil wir bisher schon vier seiner Exit-Spiele gemeinsam gelöst haben. War als mehr als Zeit, sich zu revanchieren.


    Dabei lassen wir immer diie Zeit aussen vor und beissen uns möglichst ohne jeden Hinweis durch die gestellten Aufgaben. Dann kann so ein Exit-Spiel auch mal locker 4 Stunden dauern statt der 45 bis 90 Minuten laut Schachtelvorgabe. Da wir uns aber bisher damit bestens unterhalten gefühlt haben, nehmen wir diese Spielzeit einfach als erweiterten Gegenwert gerne an. Warum auch dadurchhasten, wenn man sich entspannt Zeit lassen kann und sich gegenseitig zusammen zu den aberwitzigsten Lösungsanalysen inspirieren lässt, selbst wenn die dann nicht stimmen, aber den Weg doch irgendwann für die richtige Lösung frei machen. Dann ist das Aha-Erlebnis umso grösser und schöner und das alles gemeinsam ohne externe Hilfe.


    Bisher hatte ich schon Die Burg, die Grabkammer, das Labor und den Orient-Express gespielt und alle empfand ich gut bis sehr gut und alle hatten auch mehrere Aha-Erlebnisse bei Rätselarten, die ich so noch nie gesehen hatte und entsprechend überrascht bis verblüfft und teils aufgrund der Kreativität der Rätsel auch begeistert war. Das mal ein Rätsel eine ungenau Lösung hatte oder viel zu weit um zu viele Ecken gedacht wurde, dass es nicht mehr nachvollziehbar war, kam nur sehr sehr selten bis einzelnd aufzählbar vor, hat den Gesamteindruck bisher aber nie geschmälert.


    Nun heute dann das Exit-Spiel "Der Raub auf dem Mississippi". Ein Fortgeschrittenen-Level, von denen ich schon einige gespielt hatte. Wir haben erneut gut vier Stunden benötigt, aber das Spielerlebnis empfanden wir beide eher als zäh und unspektakulär bis langweilig. Entweder lag die Lösung oder eine Teillösung so nahe, dass das ganze Rästel mehr einem mechanischem Abarbeiten von Anweisungen glich. Oder das Rätsel war in Teilen schlicht unverständlich, wie man den Denkschritt von einer Teillösung bis zum richtigen Code bewerkstelligen sollte, weil wir dazu keine Hinweise fanden und es als pure Raterei empfangen. Zudem und das fanden wir schlimmer, waren vier Rätsel schlicht ungenau bis fehlerhaft vom Material. Im Spoiler dazu mehr ...


    Zudem empfand ich den Gesamtaufbau des Exit-Spiels als zu wiederholend. Auch hier mehr dazu im Spoiler ...

    Ob unsere Probleme und damit der schlechte Gesamteindruck an uns lag oder an den Rätseln, kann ich endgültig nicht beurteilen. Oder hatten wir einen fehlerhaft-ungenauen Druck? Dem heissen Sommerwetter die Schuld zu geben, wäre auch noch ne Möglichkeit. So oder so hat uns dieses Exit-Spiel leider eher ernüchtert. Weil so einen Qualitätsabfall hatten wir von Kosmos in der Form nicht erwartet und so sinkt meine Motivation gewaltig, noch weitere Spiele der neueren Serie auszuprobieren. Die Katakomben des Grauens liegen hier noch originalverpackt. Könnt Ihr Entwarnung dafür geben?