Inzwischen vergleiche ich den Brettspielmarkt mit dem Büchermarkt. Da weiss ich auch, dass ich nie alle Bücher kennen und lesen werde können. Und das ist vollkommen ok so. Stattdessen geniesse ich das Lesevergnügen und laufe eben nicht in die Falle, ein Buch so hastig-schnell wie möglich beenden zu können, nur um das nächste Buch zu lesen. Der Weg ist das Ziel und nicht, dass Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.
Das kann man gar nicht deutlich genug herausstreichen.
Dahinter steckt meiner Erfahrung nach eine für die Freizeitgestaltung in einer Konsumgesellschaft ganz allgemeingültige Erkenntnis: Niemand von uns hat genügend Lebenszeit, um alles kennenzulernen, was es wert wäre, kennengelernt zu werden. Oder noch allgemeiner ausgedrückt: Irgendetwas verpasst man immer. Das sollte man sich hin und wieder wieder ins Bewusstsein rufen. Wie viele Menschen bei uns machen sich unglücklich, weil sie in zwanghaften und sinnentleerten und zeitraubenden Verhaltensmustern des Freizeitkonsums gefangen sind... Ich denke mir bisweilen, manche begeben sich so auf eine gewisse Weise sogar in eine neue Art der "selbstverschuldeten Unmündigkeit" -- aber das nur so als gedankliche Randnotiz.
Übrigens, hütet Euch in diesem Zusammenhang vor BGG. Der Geek ist die schlimmste Buzz- und Hypemaschine, die die Menschheit je erdacht hat. Die Hotness-Liste auszublenden (und selbstverständlich auch die Werbung) schützt vor den größten Gefahren dieser Seite.