Beiträge von ravn im Thema „Solarius Mission: Material, Spielworxx-Verlagspolitik, Lieferstatus etc.“

    Was waren sie denn davor für Dich?Ehrliche Neugier.

    Liebhaberobjekte, die ich gerne und zeitintensiv nachgebessert habe im Eigenaufwand, um die Ersterklärung einfach zu halten und um das Spielvergnügen zu maximieren. Also selbst Kurzregeln erstellt, Spielerübersichten gebastelt - teils selbst, teils übersetzt, neu gelayoutet. Das meiste davon für den eigenen Privatgebrauch oder im Bekannten-Freunden-Mitspielerkreis, falls da die Nachfrage bestand. Teilweise Spielmaterialien ergänzt oder ausgetauscht oder Schachtelinlays selbst gebastelt.


    Inzwischen sehe ich die Spiele eher als Konsumgüter. Entweder funktionieren die so, wie ich die kaufe oder eben nicht. Wenn nicht, dann müssen es schon ganz besondere Spiele sein, dass ich da Freizeit für investiere, dass nachzubessern und zu optimieren, was der Verlag selbst nicht geleistet hat. Die Zeit nutze ich inzwischen lieber anders. Zumal es weit aus mehr überragend gute Spiele gibt, als dass ich mich mit Nachbesser-Kandidaten beschäftigen müsste, um irgendwas wirklich gutes spielen zu können.


    Und wenn mir der Erkläraufwand (wie aktuell bei Solarius Mission) in keinem guten Verhältnis zum erwarteten Spielspass steht UND zusätzlich noch ausreichend viele andere Spiele besser und einfacher aufm Tisch zu bringen sind, die mindestens genauso viel Spielspass bringen, dann bleibt so ein Solarius Mission eben auf der Strecke und wird auf "später" verschoben oder wieder verkauft, wenn ich komplett das Interesse daran verliere.

    Nabend Mike,


    ich kann Deine Absichten aus Autorensicht absolut nachvollziehen. Trotzdem finde ich den Ansatz als gelernter Redakteur nicht gut.


    Eben weil das Spiel für einen relativ hohen Preis verkauft wurde und ich heutzutage von einem Verlag schlicht erwarte, dass ausreichend Budget in ein ausreichend gutes Regelwerk gesteckt wird. Solarius Mission ist ein umfangreiches Spiel mit einem ebenso umfangreichen Regelwerk. Genau deshalb ist es bei mir auch bisher nicht aufm Tisch gekommen, schlicht weil ich mir die Zeit fürs Regelwerkverständnis nicht nehmen wollte, um es dann meinen Mitspielern in einem überschaubaren Zeitrahmen erklären zu können. Klar würde ich ein verdichtetes Regelwerk auch gut finden. Nur sollte so etwas direkt vom Verlag kommen. Weil wenn das ein "Spieler-Projekt" sein soll, beteiligt uns Spielworxx dann auch an den vorab eingesparten Kosten? Sicher nicht.


    Spiele sind inzwischen für mich Konsumgüter geworden. Ich bezahle einen Preis für ein fertiges Produkt. Dann erwarte ich allerdings auch einen Gegenwert und nichts, was im Nachhinein als Projekt betitelt wird. Auch wenn mir klar ist, dass Du als Autor uns Spieler eigentlich nur helfen willst. Das sollte nur nicht auf Kosten eines Berufstandes gehen, nur weil Spielworxx für sich meint, eine ausreichend gute Redaktion einsparen zu können. Das solltest Du als Autor nicht ausbaden sollen, deshalb tut es mir persönlich leid, dass Du hier in die Schusslinie gerätst.


    Cu / Ralf

    Blöd gefragt: Warum braucht es den eine verdichtete Regel? Und wenn es die braucht, warum hat Spielworxx dafür nicht selbst gesorgt? Weil der Verlag verdient mit dem Verkauf der Spiele ja Geld.


    Ich finde es inzwischen immer mehr befremdlich, wenn Verlage und Autoren meinen, ihre redaktionelle Arbeit auf die Fans auszulagern. Weil entweder ist so eine verdichete Regel keine wirkliche Arbeit und dann stellt sich die Frage, warum diese Kaumarbeit nicht vom Verlag geleistet wird. Oder es ist nicht nur zeitlich aufwändige Arbeit, sondern auch solche Arbeit, die eine gewisse Schöpfungshöhe hat und Experten auf diesem Gebiet erfordert. Wenn dann hier im Forum gefragt wird uns es den Anschein erweckt, das sei mal so nebenbei in ausreichend guter Qualität zu leisten, dann empfinde ich das persönlich als Herabsetzung des redaktionellen Berufstandes.


    In Ansätzen nachvollziehbar?


    Cu / Ralf

    Update: Gestern sind meine Ersatzscheiben per gepolsterten Umschlag angekommen. Hatte die mir allerdings noch grösser vorgestellt, also wie die 0815-Holzscheiben aus Age of Steam (15x4mm?) oder so. Diese Zwischengrösse an Holzscheiben (10x4mm?) ist mir bisher bewusst noch nicht in anderen Spielen begegnet, wird aber wohl seinen Grund haben, warum Blackfire die für Solarius Mission ausgewählt hat.

    Von den Rückmeldungen ausgehend scheinen, auf das unknowns-Forum beschränkt gesehen, mehr auf die Ersatzscheiben zu warten, als welche, die schon bedient worden sind. Da ich auch jemanden kenne, der seine Scheiben schon vor über ne Woche hat, läuft der Versand wohl eher schleppend. Schade, das der Verlag die Nachfrage auf der SPIEL so knapp kalkuliert hat. Eine Kiste mit vier Farbboxen voller Scheiben, aus der sich im Umtausch kleiner gegen grosse Scheibe jeder selbst hätte bedienen können, wäre für beide Seiten wohl das Einfachste gewesen. Aber nachher ist man immer schlauer, wusste schon Captain Einsicht:


    Clips - Captain Einsicht - South Park - funnyclips.cc by Comedy Central


    Deshalb grosses Dankeschön an Ode für sein Angebot, da selbst nachzubessern.

    Stand das eigentlich so schon immer auf der Spielworxx-Webseite oder wurde hier der Wirklichkeit wegen nachkorrigiert?


    48 Kolonien (Scheiben, je 12 in den Spielerfarben), 16 Raumstationen (Oktagone, je 4 in den Spielerfarben), 24 Missionenmarker (Würfelchen, je 6 in den Spielerfarben), 4 Treibstoffanzeiger (kleine Scheiben, schwarz), 4 SpaceBucks-Anzeiger (kleine Scheiben, gelb), ... Quelle: Produkte/Shop - Spielworxx - anspruchsvolle Brettspiele


    Blöd, wenn durch den Verlag mit dem kostenfreien Nachbesserungsversprechen eine Erwartungshaltung erzeugt wird, die dann doch nicht vollständig eingehalten wird. Da bleibt ein schlechter Nachgeschmack. So könnte man (wie auch ich!) vorschnell meinen, aber wer ganz genau gelesen hat, wusste damals schon, was ihn erwarten wird:


    "Leider sind die Spielerscheiben (Kolonien) zu klein geraten. Man kann mit ihnen spielen, ich empfehle jedoch Standardholzscheiben aus anderen Spielen zu "entleihen". Zudem werde ich in Essen größere Scheiben als Ersatz haben." Quelle: News - Spielworxx - anspruchsvolle Brettspiele (vom 14.09.2016)

    Von komplett allen Scheiben war also nie die Rede, auch wenn man das mit Blick aufs Material hätte meinen können. Will jemand ernsthaft mit den Mini-Anzeigern für Treibstoff und SpaceBucks spielen und bei jedem Atemzug in der Angst leben, die zu inhalieren? Ode und Mike, war das so geplant oder liegt das alles in der Hand des Verlages?

    Noch ein Tipp zu dem Zusammenbau der Brücke: Testet bei Euch mal vorab ohne Klebstoff aus, wie hoch der Drehzeiger bei diesen zwei Plastikunterlegscheiben wird bzw. von denen auf der Achse hochgedrückt wird, weil die Achse aus zwei Stanzteilen recht hoch ist. Bei mir hatte das alles recht viel Spiel und gefiel mir so nicht. Also nur eine Plastikunterlegscheibe verwendet und eines von diesen runden Stanzteilen, das zusammengeklebt die Achse bildet, mit einem Skalpel vorsichtig durchgeschnitten und so um ein paar Pappschichten niedriger gemacht. Dann zusammengeklebt und der Drehpfeil liegt besser auf, dreht sich weiterhin gut, aber wackelt eben nicht so.


    Warum hat Spielworxx da nicht die bewährten Plastikachsen samt Gegenstück verwendet, die man sonst bei fast allen anderen Spielen findet? Die sind bewährt und einfacher zu händeln als so eine Selbstbau-Drehachse aus mehreren Teilen.


    Und jetzt wo die ganzen Teile in den beiliegenden Tüten im Spielkarton liegen, ist da arg viel Luft drin. Die Schachtel hätte gut und gerne mehr als 1/3 niedriger sein können. Aber ist wohl ein Standard-Schachtelformat. Und mit den grösseren Austauschscheiben füllt sich dann der Karton noch etwas mehr. Gibt es schon offizielle Varianten, was man dann mit den überflüssig gewordenen zu kleinen Kolonien und Statusmarker anfangen könnte?

    So die 4x 5 Aktionswürfel sind beklebt. Eigentlich recht einfach. Habe bei dem 1er-Punkt jeweils angefangen, weil da ist die Ausrichtung total egal. Die Fläche auf den Würfeln ist auch ein wenig grösser als die Aufkleber, so dass man immer noch ein wenig Spielraum zu allen Seiten hat, ohne dass die Aufkleber überstehen. Dann einfach alle Würfel in gleicher Ausrichtung und mit gleichen Symbolen auf den jeweiligen Seiten beklebt. Dazu einen Würfel nehmen und den komplett bekleben und der dient dann als Muster für alle anderen Würfel. In Serie beklebt geht das dann auch gleich viel schneller und man braucht nicht weiter überlegen, wie man denn jetzt den Würfel wie drehen muss. Eine 100%ige Ausrichtung wie auf den Abbildungen über alle 20 Würfel beizubehalten, ist kaum möglich. Macht aber auch nichts aus, wenn die Halbmonde nicht lotgerecht sind. Diesen Anspruch sollte man direkt verwerfen, dann klebt es sich direkt entspannter. Eine Folge Big Bang Theory für die ersten 120 Aufkleber gebraucht.


    Jetzt dann die Statuswürfel für die Spielertableauts. Da man immer einen Wert weiter hochdreht und die normalen Ziffern bis 4 gehen, werde ich die einfach in eine Ausrichtung so kleben, dass man von sich weg über die Kante einmal weiterdreht für die nächste Ziffer. Die beiden weiteren 4en mit aufsteigenden Bonuspunkten kommen dann auf die dann noch freien Seiten sich gegenüber und gut ist. Der verschachtelte Kippweg, so dass man immer nur um eine Kante kippen muss, war mir in der simulierten Praxis dann doch zu umständlich zu merken. So muss man einfach 4x von sich weg kippen, dann nach rechts kippen und wer es auf die höchste Ziffer schafft, muss eben den Würfel einmal umdrehen. Was solls, nur ein Spiel und keine Wissenschaft. Nur Mut! Gerade mal ne halbe Folge Quer für die letzten 96 Aufkleber gebraucht - mit ein wenig Übung, die man eh nach den ersten 120 Aufkleber hat, geht es schon wesentlich schneller und auch genauer.

    Solarius Mission Auspack-Session in 8 Schritten:


    1. Die stylische Spieleschachtel im Kosmos-Format



    2. Gut gefüllt, aber auch ein klein wenig verknickt



    3. Spieleanleitung und Glossar in zwei Sprachen (dt. / engl.)



    4. Freier Blick auf das Spielmaterial



    5. Blankowürfel, Aufkleber und wie die zusammenpassen



    6. Die wuchtigen Stanzbögen mit den zu kleinen Kolonien



    7. Kein Sternenstaub sondern eine Handvoll Kolonien



    8. Bei den Spielerablagen wird Alea sicher neidisch



    Fazit: Sieht toll aus und für die Kolonien und den Treibstoff-Geld-Anzeigern mit akuter Einatemgefahr gibt's ja kostenfreien Ersatz ab der SPIEL 2016. Notfalls lässt sich damit aber auch spielen. Sieht ansonsten aus wie das Handmuster auf dem Spielewahnsinn in Herne, nur besser und professioneller. Die Startspielerfigur, in der Spielregel noch als Pöppel dargestellt, ist wohl als Homage an Odyssee 2001 zum schwarzen Monoliten in Quadratform mutiert. Einzig das fehlende Schachtelinlay ist ein Negativfaktor und hat in der Folge dafür gesorgt, dass der fette Kartenstapel - holter-die-polter - die oben aufliegenden Anleitungen ein wenig angeknickt hat beim Transport. Der Wertungsblock hat die Anreise hingegen bestens überlebt. Im Zweifel anders packen mit dem eingeschweißtem Packen Stanzbögen als Trenner? Egal, die erste Partie kann kommen ... nachdem die Klebearbeit überstanden ist. Gesamteindruck gut bis bestens.

    Bei den Aktionswürfeln sollte es egal sein. Bei den Technologiewürfeln scheint es sinnvoll zu sein, die obige Reihenfolge als "Pfad" zu kleben, so dass man den Würfel bei jeder Aufwertung (um eine Stufe) nur (über eine Kante) kippen muss.

    Gute Idee, nur klappt das bei einem 6-Seiter überhaupt? Wenn ich jeweils 3x um die selbe horizontale Kante kippe, habe ich maximal 4 unterschiedliche Werte. Zum fünften Wert komme ich, wenn ich um die vertikale Kante kippe, egal von welchem der 4 Werte aus. Will ich zum sechsten Wert kommen, muss ich den Würfel umdrehen vom fünften Wert aus.


    An die Mathematiker: Gibt es eine bessere Lösung?


    Wie so etwas hier ...



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    ???

    Das Ding hier ist schlicht aus dem Ruder gelaufen:


    Freakgeims fragt offen nach Feedback auf die Solarius Regeln. Es wird Feedack gegeben. Einiges der Regel in Frage gestellt und hinterfragt. Odes Spielekiste schaltet sich als zweiter Autor in die Diskussion ein und versucht, klarzulegen, warum dies und jenes so gemacht wurde. Es folgen zu erwartende Nachfragen, teils wie leider üblich mit aus dem Gesamtzusammenhang gerissenen Worten, die eventuell gar nicht so eine Bedeutung haben sollten. Es folgen diverse Rechtfertigungen und schliesslich die Resignation.


    Hurra, das Forum hat einen weiteren Autor zerlegt! :(


    Mal hinterfragt: Würdet Ihr Picasso erzählen wollen, dass er bitte einen breiteren Pinselstrich verwenden soll? Nein, weil das ist alleine Sache des Künstlers. Klar könnte man eventuell anmerken, dass er seine Bilder doch bitte auf einer haltbareren Leinwand malen sollte, weil die gibt es in besserer Qualität und auch noch günstiger. Ob der Künstler darauf eingeht oder sein Ding so durchzieht, wie er es für richtig hält, ist am Ende ausschliesslich seine Sache. Wer es anders oder besser machen will, soll selbst Künstler werden.


    Soll heissen, man kann vieles anmerken und kritisieren (mache ich auch), aber daraus abzuleiten, dass es gefälligst so gemacht werden muss oder sollte, hat man nicht. Nur blöd, wenn man als Künstler allzu blauäugig nach Feedback fragt und dann von den Reaktionen überrollt wird - auch wenn man nicht selbst gefragt hat, sondern nur in Künstler-Kooperation sitzt. Weiter blöd, wenn man meint, sich als Künstler rechtfertigen zu müssen.


    Fragt da noch jemand, warum es inzwischen kaum bis keine Autoren mehr gibt, die sich hier fernab Wasserstandsmeldungen beteiligen?

    War leider abzusehen, oder? Ich habe Odes Spielekiste hier als Spiele-Liebhaber kennengelernt, der zum Autor mit Herzblut aufgestiegen ist. Oft auch sehr emotional bei der Sache (so zumindet mein Eindruck) und mit Leidenschaft für seine Meinungen. Aus leidiger Erfahrung (12 Jahren professionell Videospiel-Communities aufgebaut und betreut) weiss ich, dass man nicht zeitgleich Macher und Nutzer sein kann, so wie es die reinen Nutzer sind. Eben weil man von anderen Nutzern immer auch in der Macher-Rolle gesehen wird, selbst wenn man selbst gerne voll und ganz weiterhin Teil der Nutzer-Gemeinschaft sein möchte.


    Als Teil seiner eigenen Zielgruppe kann man zwar die Zielgruppe prima verstehen, nur sollte man nie meinen, dass man weiterhin auf selber Ebene diskutieren kann. Spätestens wenn es um die eigene Macher-Angelegenheiten geht, sollte man nicht auf einer Nutzer-Ebene seine Meinung vertreten, sondern sich ganz klar als Macher positionieren. Die Nutzer können gerne untereinander über die Macher-Angelegenheiten diskutieren, aber man selbst sollte sich nie in eine Rechtfertigungsposition dabei drängen lassen und meinen, etwas rechtfertigen zu müssen. Da kann man nur verlieren. Einmal den Standpunkt klarlegen und gut ist.


    Mitdiskutieren bei eigenen Macher-Angelegenheiten? Niemals, weil das würde bedeuten, dass es etwas auszudiskutieren gibt. Das kann es auf diesen unterschiedlichen Ebenen aber nicht geben, auch weil die Nutzer nur einen Bruchteil Einblick in das Gesamtbild des Machers haben und deshalb schon zu einem verfälschten Fazit kommen müssen. Und das darf man Ihnen auch nicht übel nehmen. Denn aus Ihrer Nutzer-Sicht sieht das alles völlig logisch und einfach aus. Ist es aus Macher-Sicht leider nicht. Das heisst aber nicht, dass man keine Fehler zugeben sollte. Ganz im Gegenteil, aber wenn sich dann in eine Diskussion hineinziehen lässt, kann daraus nichts Gutes werden.


    Soweit meine Erfahrungen - als Macher (woanders) und auch als Nutzer (hier und woanders).

    Klar kann man es blöd finden, wenn ein Spiel, in der einzigen Verlagsauflage begrenzt verfügbaren Menge, einem persönlich keine Möglichkeit bietet, vorab die kompletten Regeln für eine Kaufentscheidung zu studieren. Klar kann man das auch bemängeln und zur Diskussion stellen. Ist ja auch ausgiebig passiert.


    Aber warum an diesem Punkt stehenbleiben?


    Wenn einem das Spiel fernab der Metadiskussion der Downloadregeln wirklich interessiert, dann einfach die Alternativen aufgreifen: Konkret bei Forenteilnehmern nachfragen, die das Spiel schon gespielt haben. Noch konkreter bei den zwei Autoren nachfragen, die selbst hier aktiv im Forum unterwegs sind. Oder auch beim Verlag nachfragen, welche Chance besteht, eine Regelversion einsehen zu können. Nur eine Bringschuld des Verlages ableiten (wenn das überhaupt jemand einfordert), nur weil andere Verlage diesen Downloadservice anbieten, kann man meiner Meinung nach nicht - besonders wenn man die besondern Umstände des Verlages betrachtet. Spielworxx ist eben kein Heidelberger oder Pegasus.

    Ich finde die Spielworxx Regeln insgesamt zu geschwätzig, teilweise nicht wirklich auf den Punkt formuliert und vor allem fehlen mir übersichtliche Auflistungen, die stattdessen im Fließtext versteckt sind. Gut im Vergleich zu nicht schlecht, einverstanden, wirklich gut im Sinne von direkt verständlich hingegen nicht. Da ist noch Potential für Optimierung. Aber optimieren kann man immer fast alles ...

    Ein La Granja in der Spielworxx Erstauflage kann ich aktuell immer noch kaufen - gebraucht. Nur weil eine Ausgabe limitiert ist, heisst das ja nicht, dass die vom Markt verschwunden ist. Klar muss ich eventuell mehr dafür bezahlen, da regelt der Markt die Preise. Ebenso klar, dass es für Kunden wünschenswert wäre, wenn die volle Transparenz vor einer Kaufentscheidung hätten. Hast Du hier nicht. Kann man blöd finden, ändert aber nichts daran. Eben weil Spielworxx anscheinend gut genug die Auflage verkauft bekommt.


    Aus rein marktwirtschaftlicher Sichtweise könnte man sogar argumentieren, dass alle die jetzt das Spiel zum 10 Euro günstigeren Vorbestellerpreis kaufen (sozusagen die Katze im Sack), als Käufer zum regulären Preis verloren sind. Wenn es also mit dem aktuellen Arbeitseinsatz und ohne Vorabveröffentlichung der Spielregeln reicht, ausreichend viele Vorbestellexemplare zu verkaufen, wie vorab eingeplant, um den Laden durch Geldnachschub am Laufen zu halten, hat Spielworxx aus deren Sichtweise alles richtig gemacht. Um die Regeln vorab zu veröffentlichen, braucht es eventuell mehr Arbeitseinsatz, der auch irgendwie bezahlt werden will. Bist Du bereit, diese Mehrkosten zu tragen?


    Als Kunde einfordern kann man viel. Ob man es dann auch bekommt, ist eine ganz andere Sache. Gerade die Kleinstverlage haben eben nur begrenzte Möglichkeiten.

    Wenn Du mit dem Vorgehen des Verlages nicht einverstanden bist, dann kauf doch einfach nicht. Gibt derweil einige Berichte zu dem Spiel, um eine Grundlage zu haben, ob einem Thema, Mechanismen und Ausstattung interessieren. Im Zweifel abwarten, bis Du es im Bekanntenkreis spielen kannst und dann kaufen. Oder geht es um den 10 Euro Vorbestellerrabatt?


    Ich fand das Spiel gut, aber unverzichtbar bei 1000+ Neuerscheinungen im Jahr? Nein. Anspruch auf irgendwas vorab hast Du oder ich eh nicht. Nachfragen? Kein Problem, aber warum so scheinbar aggressiv? Ist nur ein Brettspiel - eines von vielen.


    Cu / Ralf

    Den spielworxx Spielen merke ich (möchte hier nicht mit "man" verallgemeinern, könnt mir ja zustimmen oder es ganz anders sehen) an, dass die aus einem Kleinstverlag kommen. Einmal weil es Themen und Umsetzungen sind, die auf ihre Art dann schon besonders sind, aber in ihren Details durchaus der Perfektionismus fehlt, den grössere Verlage mit mehr Menpower an den Tag legen und ein Spiel dann optimieren, dabei allerdings öfters auch mal die Ecken und Kanten abschleifen. Weil eines sind spielworxx Spiele sicherlich nicht: beliebig - und das ist an sich doch schon ein grosses Kompliment, oder?


    So wäre bei Ruhrschifffahrt eventuell eher aufgefallen, dass man ein im Kern einfaches Spiel nicht so umständlich im Regelwerk erklären braucht. Bei Kohle & Kolonie wäre aufgefallen, dass kleine Symbole sich doch ein wenig mehr als nach links oder rechts schauende Kumpels unterscheiden sollten, um übersichtlich zu bleiben. Eventuell wären wir bei La Granja von den unsäglich qualitativ schlechten Würfeln verschont geblieben. Bei Arkwright wäre keine Nachkorrektur durch ein Upgrade-Kit nötig gewesen, damit das Spiel in der vollen Version bis zum Ende spannend bleibt (so sagt man, ich hingegen stecke immer noch beim Einführungsspiel fest, leider). Bei Haithabu wäre aufgefallen, dass die schwarzen Zusatzpöppel und damit die Nähe zum Startspieler zu unverzichtbar sind, während das eigentliche Spiel eher langweilige Klötzchenschieberei ist, bei dem der Markt kaum wirklich zum Tragen kommt (mir gefällt das Spiel einfach nicht, obwohl ich es gerne mögen wollen möchte, weil ich das Herzblut der Autoren erkenne). Bei Delluvia Projekt wäre klar gewesen, dass man mit so gleich aussehenden Holzklötzchen das Spiel eigentlich nicht hätte ausliefern sollen - wurde aber trotzdem ausverkauft. Bei West of Afrika hätte jemand erkennen können, dass Spielübersichten nur dann eine wirkliche Hilfe sind, wenn nicht nur alle wichtigen Details dort aufgelistet sind (3 Punkte pro Hausbau!), sondern die auch bitte übersichtlich präsentiert werden und nicht in erzählerischen Fliesstexten versteckt.


    Dabei ist West of Afrika mein aktuelles Lieblingsspiel. La Granja spiele ich weiterhin gerne, aber mit ausgetauschten Würfeln. Bei Arkwright brenne ich darauf, die passende Runde für das vollständige Spiel zu finden. Und Solarius Mission hab ich noch am selben Tag der Infomail vorbestellt per Vorkasse. Also hat spielworxx doch irgendwie - nicht alles - aber ausreichend viel richtig gemacht bei deren Veröffentlichungen.


    So und jetzt ruft Birkenau - 4 Tage nonstop Brettspiel im Kreise von eben Verrückten. West of Afrika ist natürlich dabei!

    Das Spiel ist kein Roll for the Galaxy. Wirklich gewürfelt wird im Vergleich zum ganzen Spiel kaum und das wenige Würfeln sollten selbst Aufkleber abķönnen. Eventuell sitzen die ja vertieft?


    Egal - längst vorbestellt. Und wer nicht selbst kleben will, bezahlt jemanden dafür. Gibt ja auch genug, die Miniaturen im Auftrag bemalen. Jeder, wie er mag. Wer es nicht mag, kauft eine der 999 anderen Neuerscheinungen, die besser zusagen.


    Cu / Ralf