Beiträge von Sempre im Thema „09.05.-15.05.2016“

    @sychobob
    Sowohl The Gallerist, als auch Trickerion sind meiner Meinung nach sehr gute Spiele. In letzter Zeit habe ich verstärkt Trickerion gespielt, was keine unterschiedliche Wertschätzung zwischen den beiden Spielen ausdrückt, sondern nur einer gewissen Schwerpunktbildung im heimischen Spielbetrieb geschuldet ist, dem Wunsch entspringend etwas tiefer in das jeweilige Spiel einzutauchen. Von daher kann ich im Moment besser etwas zu Trickerion sagen. Alle meine Trickerion-Partien waren dabei zu zweit.


    Ich erlebe Trickerion als sehr thematisches Spiel, das mir eine Geschichte erzählt. Vom Erlernen eines Zaubertricks, zum Besorgen der benötigten Requisiten, über das Vorbereiten in der eigenen Werkstatt, bis zur Planung hinter der Bühne und schließlich der Aufführung selbst ist es ein langer Weg, den ich in der Regel nicht in einer Spielrunde abschließen kann und der sorgfältige Planung benötigt. Na klar, da sind oft schwierige Entscheidungen zu treffen, was sich auch mal nach Arbeit anfühlen kann. Die Interaktion durch den Workerplacement-Mechanismus ist hier nicht zu unterschätzen und schafft Zwänge, die man für ein erfolgreiches Spielen auflösen muss. Manchmal muss man auch etwas pokern für ein optimales Ergebnis.


    Trickerion bietet eine Menge Material, es empfiehlt sich aber langsam anzufangen und die einzelnen Elemente nach und nach einzubauen und das Spiel so immer weiter zu entdecken. In Trickerion bekommt man einen guten Teil der Siegpunkte (Ruhm) während des Spiels, was zum einen thematisch Sinn macht, zum anderen einen wunderbaren Catch-up-Mechanismus ermöglicht. Die Spielerreihenfolge entspricht dem umgekehrten Punktestand. Klingt zunächst banal, wirkt sich im Spiel aber sehr effektiv aus, da die Spielerreihenfolge wichtig (aber trotzdem nicht alles entscheidend) ist. Wir spielen sogar schon darauf, möglichst knapp punktemäßig hinter dem anderen zu liegen, um uns eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Ich habe noch keine Partie erlebt, bei der wir am Ende punktemäßig weit auseinander gelegen hätten, es war immer spannend bis zum Schluss.


    Trotzdem wir im Spiel ständig auf die Punkteleiste schauen, habe ich aber nie das Gefühl nur auf Punkte zu spielen, dafür gibt mir Trickerion zu viel Thema. Ich will noch einen Assistenten einstellen, ich will noch diesen bestimmten Zaubertrick lernen, ich will noch eine Expressbestellung aufgeben, ich will mir noch das Geld von der Bank holen und hey, wenn ich jetzt diese Fähigkeit einsetze, dann ...


    Ich habe am Ende bisher immer das Gefühl gehabt, etwas aufgebaut zu haben. Trickerion ist daher für mich eine Anschaffung gewesen, die ich nie bereut habe.


    #Trickerion