Beiträge von fjelfras im Thema „02.05.-08.05.2016“

    Das ist für mich eindeutig, dass du hier unterstellst, der Autor hätte sich keine Gedanken gemacht. Arrogant finde ich es sogar, so etwas nach einer Partie zu behaupten im Gegensatz zu den xx Partien, die der Autor gespielt hat.

    Punkt für dich! Hier bin ich wahrscheinlich über das Ziel hinaus geschossen. Ich habe es zwar bewusst so formuliert, dass man sich darüber streiten kann, aber hier unterstelle ich wahrscheinlich wirklich etwas unterschwellig, was ich eigentlich gar nicht wollte. Würde ich so vielleicht nicht mehr machen, möchte es nun aber auch nicht rausstreichen.


    Zu der beeinflussung der Rathaus-Wertung: Das sehe ich immer noch etwas anders - vielleicht aber auch falsch. Ich kann zwar erkennen, dass manche Dörfer nun eher voll werden, ich kann aber nicht sichergehen, dass sie am Spielende auch wirklich voll sind, weil ich das Herausnehmen der Figuren nicht alleine steuern kann, sondern abhängig von den anderen bin. Das kann bei manchen Spielernaturen den besonderen Reiz ausmachen, bei uns zündete es nicht.


    ich mag es nur nicht, wenn man einen Ersteindruck schreibt, der ein Spiel verzerrt darstellt. Ich weiss, kann niemand verbieten, aber man muss nicht immer sofort einen Blog zu etwas schreiben, sondern kann es auch einfach mal lassen, wenn man ein Spiel noch nicht richtig kennt.

    Das sehe ich naturgemäß anders - sonst würde ich es nicht machen. Ich finde es schon wichtig, dass man auch mal direkt seine Meinung sagt. Das ist doch bspw. auf der Messe auch nicht anders. Ich spiele ein Spiel und werde danach nach der Meinung gefragt, die ich dann wiedergebe. Da sage ich doch auch nicht: "lass mich das Spiel noch fünfmal spielen, dann kann ich dazu was sagen" - vor allem dann nicht, wenn man nach der einen Partie keine Lust mehr hat, eine weitere zu spielen. Ich finde es also wichtig, dass man durchaus auch mal direkt den ersten Eindruck wiedergibt. Voraussetzung: man macht es genau als solchen deutlich!


    Wenn es dann noch Leute gibt wie du, die auf die möglicherweise fehlerhafte Deutung hinweisen, dann ist doch manchen damit sogar mehr geholfen. Die sehen dann ihre erste Partie mglw. mit anderen Augen.


    Und ich glaube nicht, dass sich viele Menschen von so einem kleinen Blog abschrecken lassen, selbst eigene Erfahrungen zu machen. Als Autor fühlt man sich da vielleicht missverstanden - aber wenn ich mit einem Werk in die Öffentlichkeit gehe, dann muss man auch damit rechnen. Genauso wie ich damit rechnen muss, für meine Meinung (durchaus auch berechtigt) kritisiert zu werden.

    Ich glaube, da hat sich Reiner schon mehr Gedanken um die Ausgeglichenheit und die Wahrscheinlichkeiten gemacht, als du es ihm nach nur einer Partie zusprechen willst.

    Das möchte ich nicht bestreiten - ganz im Gegenteil: das wird sicherlich der Fall sein! Also das mit dem Gedanken machen und nicht das mit dem zusprechen.


    Wenn ich deinen Bericht und deinen Blog lese, erschleicht sich bei mir der Eindruck, dass ihr immer nur eine Aktion gemacht habt. (Natürlich kann mein Eindruck täuschen).

    Hier täuscht du dich, wir haben schon immer die zwei Aktionen gemacht. Aber es kam - in diesem speziellen Fall - halt so, dass die ersten drei Würfe bspw. 2*6, 1*4 und 1*3 waren - die 12 also immer als zweite Aktion nutzbar war. Bis der vierte Spieler an der Reihe war, waren die attraktiven 12er schon weg - zumal dieser dann nur 2*2, 1*3 und 1*4 würfelte. Danach würfelte der Startspieler wieder eine 12 zusammen mit einer anderen möglichen Aktion. Das ganze fühlte sich für alle Beteiligten unausgewogen an. Hinzu kam noch, dass man die Wertung der eigenen Rathäuser schlecht bis gar nicht selbst beeinflussen kann, was auch dafür sorgte, dass nicht nach eine Wiederholung gerufen wurde (wobei ich schon rief, aber nicht erhört wurde)


    Ich habe das ganze ja nicht ohne Grund "Ersteindruck" genannt. Damit möchte ich genau so eine Replik, wie von dir bekommen, erzeugen. Das erzeugt doch erst die Tiefe einer Diskussion, wie ich sie mir wünsche.

    Ein paar Spiele in der letzten Zeit...


    Böhmische Dörfer: Mich hat das Spiel nicht überzeugt. Hauptgrund dafür ist das doofe Gefühl, dass schwerer zu erwürfelnde Gebäude schlechtere Ergebnisse erzielen als leichter zu erwürfelnde Gebäude. Beispiele?
    - Es ist leichter ein 12er-Gebäude zu würfeln als ein 2er-Gebäude (wir sind hier nicht bei Can't Stop, denn nun kann ich auf die Summe aller vier Würfel als mein Ergebnis bestimmen) - ich kann aber aus einem 2er-Gebäude herausgeworfen werden, aus einem 12er aber nicht.
    - Die "sicheren" 12er-Gebäude sind unterschiedlich wertig. Hier existiert durchaus ein nicht unerheblicher Startspielervorteil, der bei uns unglücklicherweise auch voll zu tragen kam.
    - Warum sind die 7er-Gebäude wertvoller als die 6er-Gebäude?


    Provokant(!) gesagt: ein Uwe Rosenberg, der sich immer sehr intensiv mit Wahrscheinlichkeiten befasst, hätte hier sicherlich eine andere Wertungsverteilung vorgenommen.


    Etwas ausführlicher habe ich den Ersteindruck in meinem Blog beschrieben.


    Macao: Nach langer Zeit mal wieder gespielt - und irgendwie hatte ich es besser in Erinnerung. Dabei waren dieses Mal die Wartezeiten am Ende des Spiels, was ich bisher immer als Hauptkritikpunkt in meinem Kopf abgespeichert hatte, gar nicht so das Problem. Mich störte die gehäufte Unplanbarkeit. Okay, Würfelwürfe sind nicht planbar - das will ich also gar nicht kritisieren. Aber man muss sich bspw. schon vor dem Würfelwurf entscheiden, welche Karten man nimmt. Man geht also gewissermaßen eine Wette ein. Auch die große Fülle der Karten sehe ich als Problem an. Hier wird einem am Anfang des Spiels eine Strategie vorgegauckelt, die man mit etwas Pech gar nicht durchführen kann, weil es fraglich ist, ob überhaupt die entsprechenden Karten ins Spiel kommen. Auch der Wechselkurs für die Prestigepunkte setzt sich in jeder Runde zufällig zusammen, was blöd laufen kann.
    Um also halbwegs Zugriff auf das Spiel zu haben, ist die Hafenleiste (=Spielerreihenfolge) eminent wichtig! Dazu kommt dann noch das blödsinnige thematische Detail, dass ich Waren kaufe und diese mehr oder weniger auf mein Schiff gezaubert werden. Das hatte mich früher auch weniger gestört - mittlerweile bin ich da wohl kritischer geworden. Summa summarum also leider eher eine Enttäuschung und Macao wird kämpfen müssen, um nicht bald im Basar zu landen.


    Codenames: wie immer gut, weil fordernd und lustig.


    Formula Dé: ist mein einziges Spiel mit bemalten Miniaturen! scared.png Ich bin doch eher der Eurospieler, da ich mit Dungeons, Zombies und anderen Monstern thematisch einfach wenig anfangen kann. Vielleicht verpasse ich dadurch das ein oder andere Spiele-Erlebnis, aber wenn man dafür so lustige Runden wir bei Formula Dé als Entschädigung hat, kann ich damit leben. Auch dieses Mal gleich mehrere Rennen auf verschiedenen Strecken. Freud und Leid lagen nahe beieinander und alle konnten ausgiebig mitfiebern. Bleibt mein Lieblings-Rennspiel.


    Agricola: mein siebenjähriger Sohn wollte mal wieder ein Erwachsenenspiel spielen. Nach ausgiebigen Diskussionen vor dem Spieleregal und dutzenden herausgezogenen Schachteln wollte er unbedingt Agricola spielen. Ich habe ihm nun die Familienversion beigebracht und ganz bewusst darauf hingewiesen, dass wir die Endwertung komplett aus den Augen lassen. Er sollte ersteinmal ein Gefühl für das landwirtschafliche Leben im Mittelalter entwickeln - und das hat er wirklich gut hinbekommen. Aus diesem Blickwinkel macht die Familienversion schon Sinn, da ihn die vielen Ausbildungs- und Anschaffungskarten sicherlich überfordert hätten. So hat er jetzt nach Stone Age einen weiteren guten Vertreter eines Worker Placement Spiel kennengelernt. Am Abend gab es dann mit meiner Frau übrigens noch eine richtige Partie - bin da also selbst wieder auf den Geschmack gekommen.


    Die Siedler von Nürnberg: auch das auf Wunsch meines Sohnes - dieses Mal gleich zusammen mit meiner Frau (meine kleine Tochter ist dabei immer die Verteilerin von Rohstoffen, um auch entsprechend eingebunden zu sein). Für mich eine sehr schöne Siedler-Variante. Durch das Kartendeck anstatt der Ertragswürfel ist das Würfelpech bzw. -glück am Anfang der Partie etwas abgemindert. Das Kartendeck hat weiterhin den Vorteil, dass neben dem Ertrag auch noch Ereignisse eintreten. Zusätzlich kommen weitere Entscheidungsebenen mit den zu produzierenden Handelswaren und dem Stadtmauerbau hinzu. Muss ich jetzt nicht all zu oft spielen, aber immer gerne mal wieder - insbesondere um Abwechslung in der beim Sohnemann beliebten Siedlerei zu bekommen.



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