Beiträge von Machiavelli101 im Thema „Blood Rage“

    CidaW ist ein durch und durch asymmetrisches Spiel. Jeder Spieler erfüllt andere Ziele. Man kann beide Spiele zwar miteinander vergleichen, aber IMHO nicht in einen Topf werfen, bloß weil sie vom selben Autor sind. Blood Rage ist nicht vergleichbar mit der Komplexität eines CidaW...noch nicht mal ansatzweise. Die Spieldauer beim CidaW beträgt zudem mehrere Stunden. Bei CidaW schaltet man unterschiedliche Fähigkeiten frei.Jede Fraktion hat hierbei andere Fähigkeiten und dadurch verfolgt jede Partei auch ein anderes Ziel.
    Wenn überhaupt, dann haben beide Spiele gemeinsam, dass sie einen Spielplan besitzen, auf dem es zu Schlachten kommt....das ist aber mE auch das einzige, was beide Spiele miteinander gemein haben.

    Nun ja es sind schon ein paar mehr Gemeinsamkeiten vorhanden.
    Wir gesagten, die Art, wie Figuren auf das Brett beschworen werden. (Bei beiden Spielen haben die Startfraktionen jeweils 6 Beschwörungspunkte, außer Khorne mit 7 in CidaW)
    Der Verstärkungsmechanismus von Figuren mittels Karten, die an das Spielertableau angelegt werden.
    Der Motor des Spiels, nämlich das ausspielen der Karten von der Hand, um sich zu stärken oder den Gegner in die Pfanne zu hauen.
    Die Siegpunkteleiste für die Endwertung.
    Der hybride Charakter aus Euro-Elementen und Anleihen aus dem Amitrash


    Es sind, keine Frage, Unterschiede vorhanden. Aber wie ich finde ist bei beiden der engere Verwandschaftsgrad im Kern schon erkennbar. Außerdem finde ich, dass CidaW kein reines asymmetrisches Spiel ist. Es hat auf jeden Fall Anklänge, aber dagegen sprechen, dass die Ausgangspositionen die Gleichen sind, ebenso die Art wie Siegpunkte getriggert werden. Die Drehbedingungen sind unterschiedlich, das ist richtig. Das die Fraktionen sich zum Teil unterschiedlich spielen, stimmt zum Teil, ist aber mMn hier zu wenig für ein reines asymmetrisches Spiel.


    Als reines asymmetrisches Spiel fällt mir auf Anhieb das LCG Android Netrunner ein.

    Kommt denn da noch was an Erweiterungen? Alles bisherigen gibt es doch in deutscher Sprachausgabe.

    Dies war eine grundsätzliche Empfehlung nachdem ich bei Spielen von FFG/HDS (Fantasy Flight Games ist jetzt irgendwie Asmodee und Heidelberger Spieleverlag) mit Übersetzungen, Veröffentlichungspolitik, bzw. dauer und unterschiedliche Farb-sowie Materialausgabe nicht immer 100% zufrieden war. Gerade wenn man Reprints in seine Überlegungen miteinbeziehen muss.
    Das Problem ist ja nicht singulär, kennt man auch von anderen Verlagen.

    @ravn
    deine Frage zu Sprachausgabe. Meinst du die Qualität der Übersetzung oder des Materials?
    Ich habe die Deutsche 3 mal gespielt und einmal die Englische. Die Deutsche ist insgesamt in Ordnung auch wenn es ein paar sprachliche Wackler besitzt, sind mir keine grobe Schnitzer aufgefallen.
    Wenn die Gruppe sprachfest ist würde ich die englische Version (Erweiterungen) empfehlen, Wenn nicht, dann die Deutsche, da die Karten schon der Motor des Spiels sind. Es ist zwar nicht viel Text auf den Karten, aber der ist entscheidend.
    Wenn man/ die Gruppe aber nicht sprachenfest ist und länger lesen muss, staut sich das Kartenmanagement in der "Planungsphase" auf, die Anderen warten, man beeilt sich und in der Hektik über- oder verliest man sich, übersetzt falsch und das ist dann sehr ärgerlich und macht das Spiel ein Stück weit kaputt, denn man spielt zwangsläufig unter seinen Möglichkeiten und hat im schlimmsten Falle eine totale Gurke auf der Hand und fällt dadurch auf der Punkteleiste deutlich zurück.
    Das Material ist bei beiden Sprachversionen meiner Erinnerung nach identisch.


    Dennoch, wenn die preislichen Unterschiede groß sind, würde ich auch die günstigere Version nehmen.

    Man merkt schon die Verwandschaft der beiden Spielen an, schließlich war ja derselbe Autor daran beschäftigt.
    Im Micromanagement merkt man die Anleihen.
    Beschwörungspunkte bzw. Wutpunkte werden benutzt um Figuren auf dem Feld zu platzieren. Karten mit Texteigenschaften, die dem Gegner voll vor die Latz knallen sind die dynamische Funktion, die das Spiel antreiben.
    Sehr schöne Figuren.
    Man kann schon sagen, wem CidaW gefällt, kann sich den Kleineren "gestreamlineden" Bruder Blood Rage mal anschauen. Blood Rage ist wie CidaW ebenfalls ein Hybrid, irgendwo mehr Euro als AT, auch wenn andauernd gekämpft wird.
    Dennoch wartet Blood Rage mit einigen Nachteilen auf, was mich dazu geführt hat, es nicht zu kaufen. Das Kartenmanagement zu Rundenbeginn geht mir auf die Nerven. Diese Mechanik führt zu hoher Downtime. Da braucht nur Einer etwas länger grübeln und schon staut sich der Kartenstapel. Das steht im krassen Gegensatz zu eigentlichen Aktionsrunde, die immer sehr schnell rum ist.
    Dazu sind noch Komboeffekte durch Karten vorhanden, die manchmal zu abartig hohen Punkten führen und unfair erscheinen. Dies begünstigt natürlich erfahrene Spieler und daher sollte die Gruppe in etwa den gleichen Erfahrungslevel haben. Finde ich doof.
    Für das Spiel spricht die kurze Zeitdauer, die sehr schön modelierten Figuren, aber insgesamt für ca. 85 € doch etwas zu teuer, für das was es bietet.
    Ich selbst würde immer gerne mitspielen, aber eher nicht vorschlagen oder gar selbst kaufen.
    Wer CidaW besitzt benötigt nicht unbedingt Blood Rage, außer rman ist Sammler. Denn dazu sind diese nicht zu verschieden genug.
    CidaW bietet mehr strategische Tiefe, während Blood Rage mehr auf das auspielen von wirkungsvollen Kombos ausgelegt ist, gepaart mit doch recht hohen Glücksanteilen.