#Quadropolis
Ich fand's eher so halb gut.
1. Mich nervte die hohe Downtime, weil jeder erst zu Beginn seines Zuges sehen kann, wo der graue Mann steht, der das Plättchen nehmen verbietet, und wo die anderen ihre Architekten hinlegen. Außerdem musste eine Mitspielerin immer fürchterlich lange nachdenken.
2. ich fand die Aufgabe an sich nicht spannend genug
3. Mich nervte das Auf- und Abbauen der Plättchen in den vier Phasen. Sie sahen in jeder Phase gleich aus, also ist der einzige Grund dafür vermutlich, dass nicht zB 15 Parks gezogen werden können. Viel Aufwand für wenig Spiel.
4. Ich fand es schwer bis unmöglich, abzuschätzen, wie gut ich im Vergleich zu den anderen stehe. Wir waren am Ende beim Auszählen überrascht über die hohen Punktedifferenzen, weil eigentlich alle eine durchgehend sinnvolle Stadt mit vielen Bonuspunkten errichtet hatten.
5. Mir sind die Architekten eine Stufe zu restriktiv. Ich darf nur eingeschränkt Architekten anlegen, muss dann ein bestimmtes Plättchen nehmen und muss es dann genau in diese Spalte/Zeile bauen? Ist mir zu vorgegeben und zu wenig, was ich selbst entscheiden darf. Zu Beginn der Runde ist AP angesagt, am Ende ist "ich hab eh keine Wahl, super, nehme ich halt das". Weder das eine noch das andere bereitet mir allzu große Freude. Es ist ein funktionierender Mechanismus, aber er fühlt sich imho nicht sympathisch an.
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Deine Meinung steht Dir natürlich zu, ich sehe es aber weitgehend anders:
1. Ja, man sieht erst zu Beginn des Zuges, welche Plättchen Tabu sind. Zugleich hat man mit steigender Zahl an Partien relativ klar vor Augen, welche Teilmenge der ausliegenden Plättchen für die eigene Strategie relevant oder sogar wichtig ist. Diese Teilmenge wird mit jeder Mitspieleraktion und jeder eigenen Aktion immer kleiner, und der graue Mann reduziert diese dann nur nochmals weiter. Im eigenen Zug steht dann in der Regel die Entscheidung an, welcher Teil der Strategie nun wichtiger ist und wo man darauf hoffen kann, dass Plättchen und Zugänglichkeit auch eine Runde später noch da sind.
2. Ich finde es super spannend - gerade die Abschätzung, was wird nächste Runde noch gehen, welche Architekten sind noch da (Expertenversion), welche Plättchen sind noch da und zugänglich, und wie baue ich meine Stadt so, dass ich in der letzten Runde noch möglichst viele Handlungsmöglichkeiten habe, egal, wie die Auslage ausschaut. Und nebenher den Blick auf die Siegpunkte nicht verlieren. Und auf den Startspieler, weil Spielreihenfolge ist ungemein wichtig - aber der Startspieler ist halt auf einem nicht so starken Plättchen drauf ...
3. Auch wenn Du jede Runde zufällig aus dem Gesamtvorrat ziehst, musst Du jeweils die komplette Auslage auslegen. Das sind genausoviele Plättchen. Entscheidend ist, dass ein Plättchen, das in einer Runde übrig bleibt, eben für alle verloren ist. Bei der einen oder anderen Strategie (sicher nicht bei Parks) kann das schon weh tun. Ich hatte zwischenzeitlich überlegt, einfach zu Beginn je schon die restlichen Runden verdeckt auf den Plan zu stapeln und Runde 1 dann offen oben drauf. Ändert aber nichts am Gesamtaufwand.
4. Erstpartie. Abschätzung wird mit Spielerfahrung deutlich leichter.
5. Wie gesagt, gerade das macht für mich den Reiz aus. In der Expertenversion gibt es sogar nur gemeinsame Architekten, d.h. hier kann es passieren, dass ganz schnell z.B. alle 1er-Architekten weg sind, und man hat selbst keinen davon abbekommen. Und am Ende kann es besser sein, ganz auf ein Plättchen zu verzichten als ein schlechtes zu nehmen.
Quadropolis ist eines der (in letzter Zeit) nicht gar so vielen Spiele, bei denen ich die Begeisterung von @stmountain, der es uns nahe gebracht hat, uneingeschränkt teile. Ist daher unsere erste Spieleneuanschaffung seit Längerem geworden und ist für mich in einer gerechten Welt ein Kandidat für die Auswahlliste für den grauen Pöppel. Plus: Super geniales Tiefziehteil.