Es kann schon sein, dass man mit dem letzten Zug per "Casanova Aktion" nochmal Würfeln kann und dann ein Anteilsplättchen erhält mit dem man in der stärksten Region die alleinige Mehrheit bekommt (8 Punkte zum Zweiten) UND eine Wertungskarte ziehen kann die einem 10 oder mehr Punkte bringt.
Theoretisch möglich. Praktisch auch. Aber gerade für diese anarchisch-verspielte Note wird man das Spiel lieben oder ihm besser aus dem Weg gehen. DYNASTIES lebt von den gespannten Kinderaugen zu gucken, was das ungerechte Würfelschicksal hergibt. Und das Aufteilen macht einfach Spaß! Und das Zocken vor der Schlußwertung mit dem kapitalen Glück in Kombination mit aufgebackenen Mechanismen gehört zur hybriden Spielidee dazu. Spieler, die die absolute Spielkontrolle dem interaktiven Glück im Leben bevorzugen, sitzen bei DYNASTIES komplett falsch am Tisch. Die Frechheit, steuerbare Euro-Mechanismen in das bunte Bällchen-Bad zu tunken, ist zwar auch nicht neu, aber in DYNASTIES so charmant und lächelnd, dass erwachsene Kritik nur auf die vernunftdiktierte Welt des Kritikers selbst zurückfällt. Man kann die Grundidee von DYNASTIES auch völlig in den Sand setzen, wurde sie aber nicht. Für mich persönlich vervollständigt DYNASTIES mit seiner frühlingshaften Kindergeburtstagshaftigkeit einen Euro-Spielejahrgang, der mich mit Werken, die mein Herz erfüllen, wohl gesegnet hat.