Beiträge von Mingo im Thema „28.03.-03.04.2016“

    @ravn Ich bin mir aus deinen Ausführungen nicht ganz sicher, ob du den Charakter korrekt gespielt hast? Man mag zwar Rohstoffe abgeben müssen, um eine bestimmte Stadtkarte nutzen zu können, aber einen Würfel muss man nicht einsetzen.

    Nur zur Klarstellung: Man darf höchstens drei Einflussplättchen mit einer Aktion legen und alle drei müssen in die selbe Region (zwei Städte). Das ist theoretisch viel, praktisch hat man aber am Anfang des Spiels keine drei vollen Fabriken um das auszunutzen. Und am Ende des Spiels hat man entweder nicht mehr die passenden Einflussplättchen, da man nicht einfach umsetzen kann oder es ist gar kein Platz mehr vorhanden, da die max. Plättchen (3,5,7) nicht mehr überbaut werden können!

    Das ist korrekt, dennoch wäre es schon ein deutlicher Unterschied, müsste man für jede Fabrik wieder die Aktion "Heimischen Markt bedienen" wählen. Oder ob man sich hingegen mit einer einzigen Aktion bei bis zu drei seiner Fabriken bedienen kann.
    Daran hängt ja auch ein Rattenschwanz: Zusätzliche Aktionen = mehr Arbeiter(farben) = Mehr Kosten, schnellere Einleitung des Spielendes, etc...
    Es hat tatsächlich nicht so viel ausgemacht, da im ersten Drittel des Spiels tatsächlich noch Knappheit an Gütern und Fabriken herrscht. Dennoch, hätten wir so weitergespielt wäre es schon eklatant gewesen.

    Über Ostern gab es bei für meine Freundin und mich zwei Spieleabende.
    In einer Fünfer-Runde an Karfreitag mit eher Gelegenheitsspieler*innen gab es:


    • Flinke Feger: Flohmarktkauf vom letzten Wochenende, daher auch für mich neu. War ganz nett zum Einstieg, aber hat mich in meiner Meinung bestärkt, dass man die Art von Spiel (Reaktion/Gedächtnis/schnelle Wahrnehmung) entweder kann oder nicht. Und wenn man sie nicht kann, dann wird es meist etwas frustrierend. Hat dazu geführt, dass einer quasi nicht über den Start hinauskam, weil er so gut wie immer die falsche Formel hatte. Was auch ein bisschen doof war: meine Freundin hatte jedes Mal die perfekte Formel gesprochen und dennoch nicht gewonnen, weil sie als Führende nie vom Bonus profitieren durfte. Im Ziel hat sie dann die Zweitplatzierte noch mit einem Looping vom Podium verdrängt.
      Aber insgesamt ganz spaßig, nette Aufmachung mit hohem Aufforderungscharakter.
    • Mysterium: Das erste mal nach den Originalregeln der ukrainischen Version. Hat mir auf jeden Fall besser gefallen und sorgte für einen schnelleren Einstieg. Diese komischen Richtig/Falsch-Marker waren ansonsten immer der Punkt, bei dem ich in der Regelerklärung nochmal ansetzen musste. Einfach total unintuitiv und auch komplett unnötig.
      Ansonsten aber einfach immer noch ein überragendes Spiel. Aber aufgrund der bemüht umständlichen und auch nicht sonderlich gut geschriebenen Regel wird das Spiel wohl nicht den roten Pöppel bekommen, imo. Und natürlich weil der auf dieser blauen, mystischen Schachtel total dämlich aussehen würde.
      Zur Partie: Ich selbst hatte meinen Fall nach drei Spiel-Stunden gelöst. Ein Mitspieler tat sich mit seinem Fall schwer und super-knifflig wurde es bei der Tatwaffe. Dort hatten wir bereits zweimal falsch getippt und mussten in der siebten Stunde die Lösung finden um nicht zu verlieren.
      Nachdem wir eigentlich schon auf der richtigen Fährte (Hantel) waren, kam mir die vermeintliche Erleuchtung und ich habe plötzlich auf jeder der fünf Karten die Zange entdeckt. Nachdem ich mein Team erfolgreich von meiner Idee überzeugt hatte, sind wir mit wehenden Fahnen untergegangen. War natürlich die Hantel.
    • Codenames: Kam - wie bisher in jeder meiner Spielerunden - hervorragend an. Für mich der oberste Kandidat für das Spiel des Jahres 2016. Auch wenn hier die Regel alles andere als toll und unmissverständlich geschrieben ist.

    Am Ostermontag wurde schon um 16 Uhr begonnen und diesmal war es eine Vierer-Runde mit einem befreundeten Pärchen, Viel-Spieler*innen. Es gab:

    • Love Letter: Zum Einstieg immer wieder gut. Und ich war der einzige in der Runde, der das Spiel kannte. Meiner Freundin hat es nicht so gut gefallen, aber die anderen beiden fanden es toll. Nach der ersten Runde (3:0:0:0 für mich) haben wir direkt noch eine zweite Runde gespielt. Meine 25. Runde und ich würde es nach wie vor jederzeit wieder mitspielen, auch wenn ich selbst vermutlich derzeit eher was anderes vorschlagen würde.
    • Nippon: Vom anderen Pärchen ausgeliehen, dennoch habe ich mir im Vorfeld mal die Regeln zu Gemüte geführt, was sich als sehr nützlich herausgestellt hat, da die anderen doch etwas zu kämpfen hatten sich alle Details zu merken. So war ich am besten bewandert und habe auch die Erklärung übernommen.
      Die anderen beiden meinten, dass sie die Anleitung nicht gut fanden und sich schwer getan haben. Ich hatte eigentlich einen anderen Eindruck und fand, dass die Anleitung von der Struktur sehr gut aufgebaut ist.
      Allerdings hat sich während des Spielens herausgestellt, dass die Regel wohl doch nicht so hieb- und stichfest ist, wie ich zunächst angenommen hatte. Nach etwa dem ersten Drittel des Spiels haben wir festgestellt, dass wir die Aktion "Den heimischen Markt bedienen" falsch verstanden hatten. Wir hatten zunächst angenommen, dass man nur aus einer Fabrik 1/2/3 Güter nehmen kann, diese beliebig aufteilen (3, 2, 1, 2/1, 1/1/1) um den Markt zu bedienen und entsprechend 1/2/3 Plätchen zu legen. Dann wurden wir nach kurzer Recherche auf BGG eines Besseren belehrt. Man darf tatsächlich Güter aus drei Fabriken verteilen und somit bis zu 9 Güter unter die heimische Bevölkerung bringen. Holla, die Waldfee! Das hat den Charakter des Spiels doch deutlich verändert und hätten wir den Fehler nicht gemerkt, wir hätten das Spiel wohl deutlich weniger genossen. Wir hatten hier unglaublich Glück, dass meine Freundin meine 'falsche' Regelerklärung nicht 'richtig' verstanden hatte, so dass ich nochmal nachgeschaut habe. An der Stelle ist die Anleitung wirklich schlecht und die dort genannten Beispiele so uneindeutig, dass ich mich auch mit dem neuen Wissen schwer tue sie so zu lesen, wie sie eigentlich gedacht ist.
      Zum Spiel selbst: heavy! Mein erstes WYG-Spiel. Das waren drei harte Stunden die unsere Köpfe zum rauchen gebracht haben. Danach waren wir alle erst mal platt. Aber mir hat es gefallen, nicht nur weil ich mit 201 zu 150 und weniger gewonnen habe. Aber ich brauche es nicht in meiner Sammlung, dafür würde es zu selten auf den Tisch kommen.
    • Qwinto: Zum Runterkommen nach Nippon. Dafür war es auch schon fast zu kopflastig. Kleines, feines Spiel, das mir nach zahlreichen Partien Qwixx derzeit besser gefällt als der leichtfüßigere Vorgänger. Mir gefällt es, dass man hier auch mit gewagten Entscheidungen was reißen kann und es insgesamt variabler und weniger gleichförmig ist.
    • Mysterium: Meiner Freundin hat das Spiel beim ersten Mal so gut gefallen, dass sie es unbedingt wieder spielen und dieses Mal der Geist sein wollte. Die anderen Spieler*innen sind selbst im Besitz des Spiels und es ging dementsprechend flott zu spielen. Dieses Mal hatte ich mein Alpha-Spieler-Syndrom erfolgreich unter Kontrolle, so dass wir letztendlich gewonnen haben.
    • Agent Undercover: Das zweite Spiel, dass die anderen beiden neben Nippon (und auf meine Anregung hin) ausgeliehen hatten. Wir waren fast schon im Begriff zu gehen, als ich noch kurz erklärt habe warum ich so scharf darauf bin, das Spiel mal zu zocken. Woraufhin wir mit einem "Komm, mal eine kurze Runde um es zu testen" das Ding doch noch auf den Tisch gebracht haben. Aus der kurzen Runde wurden dann fast 1 1/2 Stunden. Super Spiel, dass in der passenden Runde einfach unvergleichlich gut funktioniert. Must have und mein nächster Kauf!

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