Beiträge von Thygra im Thema „28.03.-03.04.2016“

    Mit anderen Worten: Du wärst an meiner Stelle nicht frustriert gewesen?

    Vermutlich nicht. Ich denke, ich hätte einfach einen weiteren Durchlauf gestartet, um auch den Rest zu "erleben". Das halte ich für deutlich spannender, als sich hinterher nur alle Karten durchzulesen, die man noch nicht kennt.


    Im Detail muss ich mir allerdings erst daheim noch mal das Szenario anschauen, um deinen Spoilerkommentar nachvollziehen zu können. Ein paar Sachen habe ich anders in Erinnerung gehabt. Evtl. schreibe ich in ein paar Tagen noch mal was dazu, wenn ich Zeit hatte, noch mal reinzuschauen, mal sehen.

    Mit anderen Worten: Du bist der Meinung, es sollte unmöglich sein, den Fall durch einen glücklichen Zufall schnell zu lösen?


    Im Detail:

    Vorhin bei TIME Stories zu dritt den Marcy-Fall turboschnell gelöst und die maximale Missionspunktezahl abgestaubt. Zufallstreffer bei der Lösung. War lange nicht so gut wie der erste Fall. Zu planlos. Gefühlt nur die Hälfte des Decks erkundet.

    Ich halte den Fall für alles andere als planlos. Und wenn ihr nur durch einen Zufallstreffer gewonnen habt anstatt alles zu erkunden und den Fall am Ende "gezielt" ohne Zufall zu lösen, dann mag das für eure Missionspunktezahl schön sein, aber für ein Urteil "zu planlos" fehlt euch dann meines Erachtens eine berechtigte Grundlage.


    Titel wie Port Royal oder Istanbul (Ich mag Port Royal und Istanbul finde ich ok) würde ich vorsichtig gesagt nicht auf die gleiche Stufe stellen wie den Diskussions-Auslöser Ships, bei dem im Vorfeld zum Spielende mehr Spielzeit zurückliegt und das Spiel in dieser etwas mehr taktisch/strategische Substanz mitliefert ( vs Port Royal ) bzw kein Wettrenn-Konzept mit einer festen , identischen Zielvorgabe ( Istanbul ).
    Da empfinde ich es bei einem Ende mit größerem Hebel auf die Variablen ( in welcher Region ist noch eine Wertung ) + großem Aktionsnachlauf 3x4 Aktionen ) ein bisschen ärgerlich, dass sich am Ende eine konzeptionelle Schräglage einstellt.

    Bevor hier ein Missverständnis entsteht:
    1) Ich habe Port Royal und Istanbul nicht auf eine Stufe mit Ships gestellt.
    2) Die Diskussion ging nicht um Ships, sondern Ships wurde lediglich zwischendurch mal als ein Beispiel genannt für ein Spiel, bei dem sich am Ende eine Schieflage einstellt. Ich habe mich nur dagegen gewehrt, aus einem solchen Beispiel eine Pauschalität zu stricken.


    - Lohnt sich die Bücherleiste? Mir scheint sie ungleich schwerer zu spielen als die Diamantenleiste, die "Belohnungen" sind dafür dürftig...

    Mein Eindruck ist, dass man die Bücherleiste weniger wegen der Belohnungen spielt, sondern wegen der Siegpunkte, die man am Ende dafür erhält. In meiner Partie neulich hatte die Gewinnerin nicht gezielt auf die Bücher gespielt, sie aber trotzdem nebenher klug gesammelt. Und im letzten Spielzug ist sie mal eben 11 oder 12 Bücher mit einem Satz nach vorne gesprungen und hatte dann dafür viele Siegpunkte. Ich war beeindruckt ob dieser langen Vorausplanung.

    Im Übrigen bin ich schon der Meinung, dass die (wenigen!) Spiele, bei denen in irgendeiner Form durch einen Spieler das Ende eingeleitet wird, tendenziell sich zu wenig Gedanken über ein faires Spielende machen. Weil's eben in der Praxis oft nicht so trivial ist, wie man denken könnte. Mit "jeder Spieler erhält die gleiche Anzahl von Zügen" ist's eben nicht getan.

    Manchmal eben doch. Auf die Schnelle fallen mir im aktuellen Pegasus-Sortiment 3 Titel ein, bei denen das Spielende irgendwann eingeläutet und dann die Runde so beendet wird, dass jeder gleich oft am Zug war: Istanbul, Port Royal, Yeti. Bei allen 3 Titeln bin ich überzeugt, dass dies so sehr gut funktioniert. Und zwar auch deshalb, weil wir uns bei Istanbul und Yeti durchaus viele Gedanken darüber gemacht haben, ob und wie hier die Balance stimmt, und weil ich von Alexander Pfister weiß, dass er sich zu Port Royal ebenfalls viele Gedanken dazu gemacht hat.


    Und deshalb wirst du aus meiner Erfahrung raus sicher verstehen, dass ich so eine pauschale Aussage "tendenziell zu wenig Gedanken machen" nicht unwidersprochen stehen lassen kann. ;)

    Das "Runde zuende spielen, aufhören vor Startspieler" klingt nur auf den ersten Blick fair (weil jeder so exakt gleich viele Züge erhält). Aber bei näherem Hinsehen ist das oft ziemlicher Humbug, denn ein Zug vor Einleitung des Spielende ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem letzten Zug am Ende, bei dem man aus seiner Stellung noch einmalig das Maximum an sofort realisierbaren Punkten rausholen muss.

    Das ist viel zu pauschal formuliert. Es gibt sicher Spiele, bei denen du Recht hast, dass es unsinnig wäre, die Runde zu Ende zu spielen, aber es gibt eben auch Spiele, bei denen du falsch liegst und es sehr gut funktioniert, die Runde zu beenden.


    Zitat

    Aber dieses Problem ist alles andere als neu. Warum taucht das eigentlich immer wieder auf?

    Weil es eben nicht pauschal so schlecht ist, wie du behauptest.


    Zitat

    Bei sowas frage ich mich dann manchmal, warum Autoren und Verlage nicht etwas aufmerksamer auf die Werke anderer Autoren und Verlage schauen.

    Bei solchen Aussagen frage ich mich, woher du wissen willst, dass Autoren und Verlage das nicht tun. Oder anders ausgedrückt: Auch dies ist viel zu pauschal formuliert.