Beiträge von ravn im Thema „Herner Spielewahnsinn 2016 (Freitag, 20. Mai 2016, 14:00 - Sonntag, 22. Mai 2016, 18:00)“

    Dieses SAMI ist übrigens ein Spiel von Aaron Haag von den Westpark Gamers: Westpark Gamers Blog » Blog Archiv » 04.05.2016: Saami im Duett


    Wenn das wirklich schon 2016 zur SPIEL auf den Markt kommen soll, dann hoffe ich mal, dass da noch gehörig weiterentwickelt wird. Ansonsten würde es eine kommende Neuheit bleiben, die mir (sowie allen Mitspielern am Tisch) nicht gefällt - muss es ja aber auch nicht. Oder gibt es jemanden, der den aktuellen Prototypen von SAMI wirklich toll fand?

    @Warbear: Bis zur Komplexität eines Bora Bora oder eines Madeira ist es offensichtlich möglich, nahezu die kompletten Spielregeln in ikonografischer Form auf das persönliche bzw gemeinsame Spielfeld draufzupacken. Solche Spiele hole ich nach Monaten raus, erkläre sie ohne jede Vorbereitung mit Verweisen auf das Spielbrett und keiner braucht noch zusätzliche Spielhilfen. An dem Niveau, das Alea oder What's Your Game in Sachen Klarheit der Ikonografie regelmäßig erreichen, könnten sich andere Spiele(hersteller) gerne eine Scheibe abschneiden.

    Gerade erst letztens erlebt: Madeira habe ich schon mehrfach mitspielt und ich war in mehreren Runden dabei, als es erklärt wurde. Die Regel hab ich selbst auch schon gelesen - allerdings vor etlichen Monaten mit etlichen andere Spiele-Neuheiten seitdem dazwischen. Nur mit Blick auf das Spielbrett und die Kurzübersichten hätte ich persönlich das Spiel nicht mehr vernünftig (= zügig und begreifbar) erklären können. Details wie "wie setze ich neue Figuren in die Stadtwache?" oder "was bedeuten die ganzen Personenplättchen in den Städtfeldern und was muss ich da beim Einsetzen beachten?" konnte ich mir anhand der Icons nicht eindeutig genug erklären. Da musste schon die Anleitung her und das Beiblatt der Personenplättchen.


    Soweit meine Erfahrung.

    Und genau an dem Punkt ist es ja totaler Quark so was zu behaupten. Sie sind halt anders. Natürlich mag es auch mal qualitative Unterschiede geben. Aber: Jeder Jeck ist anders. Der eine mag die Spielhilfe so, der andere so. Für mich sind 99% der Spielhilfen, die ich im Netz finde vollkommener Müll. Aber das bedeutet ja nicht, dass diese Hilfen für andere Leute nix taugen. Für dich scheint es genau umgekehrt zu sein.
    Was man nicht leisten kann ist, für jeden seine Lieblingsspielhilfe rein zu packen.

    Ergänze ein fehlenders "für mich besser" bei meiner Aussage , weil auch ich kann nicht für alle Spieler urteilen. :)


    Besonders bei internationalen Spielen schätze ich die Spielhilfen von UniversalHead auf BGG, weil die nicht nur die Spielregeln auf 2-3 Seiten eindampfen, was gut für die Erklärung ist, sondern noch ein weiteres Beiblatt bieten als Spielablauf & Aktionsübersicht, das ich so meist nur auf der Regelrückseite finde oder überhaupt nicht.

    @ode. : Ich glaube, wir reden da aneinander vorbei. Ich bin auch ein Freund von komplexen Spielen. Nur wenn komplex, dann wenn möglich diese Komplexität möglichst einfach vermitteln und da gehören gute und übersichtliche Aktionsübersichten für jeden einzelnen Spieler für mich persönlich zwingend dazu. Die meisten komplexen Spiele bieten solche Übersichten ja auch.


    Interessant finde ich allerdings, dass die auf BGG nachgereichten und oft von Spielern erdachten dann besser sind, als die Übersichten, die dem Spiel beiliegen. Also scheint es da einen unterschiedlichen Blickwinkel auf das Spiel zu geben und welche Infos man als Neuling dort erwartet und wie aufbereitet. Ein Autor kann das schlicht nicht leisten, weil er sein Spiel zu intensiv kennt. Aber auf BGG vertrauen, ist auch keine elegane Lösung. Manche Verlage / Redaktionen stecken da Arbeit rein, mache können das eben nicht leisten oder sehen die Notwendigkeit in ihrem Ein-Mann-Verlag eventuell nicht.


    In die Runde nachgefragt: Wie wichtig sind Euch gute Aktionsübersichten, die direkt dem Spiel beiliegen?

    Wenn man es den Spielern mit vertretbaren Aufwand leichter machen kann, warum dann nicht auch umsetzen?


    Als Autor hat man sein Spiel eh 100fach gespielt und kennt alles auswendig. Als Spieler möchte ich hingegen in kürzester Zeit ein Spiel kennenlernen, damit ich zum Spiel selbst vordringen kann und meine Zeit nicht mit dem Nachschlagen von Regeldetails verbringe. Regeldetails, die eventuell nur in der Spielregel stehen (und dann wiedergefunden werden wollen) oder nur auf einer einzigen Übersichtskarte stehen, die nicht jeder zeitgleich einsehen kann.


    Irgendein Grund wird es haben, dass es so viele Spielhilfen und Übersichten bei BGG gibt. Schöner finde ich es immer, wenn solche Sachen schon direkt dem Spiel beiliegen.


    War bei meiner Anspielsession von Ninja Arena genauso: Viele Würfelsymbole, aber nur eine einzige Übersicht auf der Regelrückseite. Dann soll man unter Zeitdruck seine Würfelaktionen planen. Ohne eigene Symbolübersicht macht das keinen Sinn und auch keinen Spass. Ok, nach der dritten Partie kennt man die Symbole dann. Aber warum die ersten drei Partien so unnötig erschweren? Auf Rückfrage konnten wir gemeinsam den Autoren dann vermitteln, wie einfach man zudem Sichtschirme herstellen kann (auch ohne extra Stanzwerkzeug), auf denen die Symbole erklärt werden. Spart zudem die Hand vor den eigenen Würfeln zu halten. Als Autor ist man da ggf auch etwas betriebsblind, oder?

    Vorab mal ein wenig zu denen Herne-Spielen, die am Samstag oder Sonntag bei mir durchgefallen sind:


    Jooloo : Im Prinzip ein "Hols der Geier", nur das man vor dem Spiel seine Handkarten sortiert und dann vom Stapel abspielt. Nach der Vorsortiererei hat man also keinerlei Einfluss mehr und schaut sich nur noch das Ergebnis an. Hat zwar ein gewisses Spannungselement, ob die eigene Karte jetzt die Höchste ist und niemand eine gleiche Karte gespielt hat, aber das war es dann auch schon. Am Ende gewinnt der Zufall, weil man eben null Anhaltspunkte hat, wie die Mitspieler ihre Karten sortieren - spätestens wenn das "ich denke, dass du denkst, also denke ich anders oder doch nicht?" anfängt. Zum Kennenlernen ganz nett, im Zweifel würde ich aber eher das Original "Hols der Geier" spielen.


    Da Yunhe : Leider hat der arg zu sehr von seinem Spiel eingenommene Autor die ersten 20 Minuten unserer Aufmerksamkeitsspanne dadurch verplämmpert, dass er uns mit Infos über das Spiel zugeschüttet hat, anstatt den doch eigentlich recht einfachen Spielablauf man auf den Punkt zu bringen. Am Ende lief ich die Zeit weg, da der Nachbartisch ebenso betreut werden wollte und wir wussten dann nicht wirklich, was und warum wir hier was machen. Haben es dann versucht zu spielen, war aber langweilig und unübersichtlich. Warum es die Übersichtskarte der doch arg gleich aussehenden Symbole nur einmal gibt und nicht für jeden Spieler,? Antwort des Autors: Nach drei Partien kennt man die eh. Nur drei Partien wird niemand meiner Spielrunden so ein Spiel spielen wollen, wenn die Einstiegshürde so unnötig hoch gesetzt wird. Zudem fizzelige Marker für die Reise, die eher nach Abfall aussehen. Vertane Chance, vertane Zeit.


    Hoftheater : Ausstattung toll mit der sich drehenden Leinwand auf der Bühne. Spielerisch aber eher mau, weil zu zufällig. Zufall, welche Karten aufgedeckt werden. Zufall, ob die Mitspieler ebenso die Karten haben wollen, die ich gerne will in der aktuellen Runde. Zufall, ob und wann die Stimmung der Vorstellung kippt, weil die Mitspieler mehr als man selbst dazu bewirken können. Zufall, welche Aktionskarten man abbekommt und gegen wen die eingesetzt werden. Eher was für Familienspieler, die seichte Unterhaltung mögen und keine Probleme haben, dass sie eher gespielt werden.


    Sami : Prototyp bei Argentum. Wir sind Nomaden und kämpfen gegen Bedrohungen und vermehren uns und sammeln Trommeln und bekommen Punkte für Zeugs, was langweilig ist. War eher mechanisch und ohne Spannungsbogen oder roten Faden durch das Spiel. Es fehlte schlicht der Hauptmechanismus, es war eine Ansammlung von Neben-Mechanismen, die in der Summe aber leider kein gutes Spiel gemacht haben. Ich hoffe mal, dass da noch ordentlich entwickelt wird, weil im aktuellen Zustand taugt es noch recht wenig. Zumindest waren wir uns am Tisch einig und froh, dass das Spiel dann irgendwann endlich zuende war.

    Kurzeindruck vom Sonntag, mehr dann morgen, wenn ich mehr Zeit habe:

    Solarius Mission = Pflichtkauf, über La Granja Niveau in Sachen Komplexität und Handlungsmöglichkeiten


    Ninja Arena = Gekauft, obwohl 70 Euro, aber interessante 3D-Taktik-Gefechte mit innovationen Würfelmechanismus


    Gobblet Mampfer = Wird gekauft, weil viel mehr als nur ein Tic-Tac-Toe, superschnell gespielt, macht süchtig

    Der erste SpieleWahnsinn-Freitag liegt hinter, war erwartet viel zu kurz, allerdings konnte ich 8 1/2 Neuheiten kennenlernen und aus der Masse an Durchschnitt kann ich ein paar Empfehlungen aussprechen.


    SpieleWahnsinn 2016 in Herne - Der Freitag: 8 1/2 Spiele in 5 Stunden - Nachrichten - Tric Trac


    Diesmal bei Guido auf TricTrac veröffentlicht, weil die dort einen schöneren Editor haben für solche Bild-Textmengen.


    Man sieht sich Samstag und Sonntag ... bis dahin.


    Cu /Ralf

    Hab mal bei TricTrac ein wenig auf Herne aufmerksam gemacht: Prototypen und Nürnberg-Neuheiten: SpieleWahnsinn 2016 in Herne - Nachrichten - Tric Trac


    Eventuell finden sich dann auch am Freitag schon volle Spieletische. Hatte die Jahre zuvor erlebt, dass man zeitweise förmlich nach Mitspielern suchen musste. Besonders bei Vielpersonenspielen. Also wenn Ihr jetzt auch schon am Freitag keinen Sitzplatz mehr bekommt - ich bin teilschuld! ;)


    Man sieht sich vor Ort ... ab Freitag.


    Cu / Ralf