Vorab mal ein wenig zu denen Herne-Spielen, die am Samstag oder Sonntag bei mir durchgefallen sind:
Jooloo : Im Prinzip ein "Hols der Geier", nur das man vor dem Spiel seine Handkarten sortiert und dann vom Stapel abspielt. Nach der Vorsortiererei hat man also keinerlei Einfluss mehr und schaut sich nur noch das Ergebnis an. Hat zwar ein gewisses Spannungselement, ob die eigene Karte jetzt die Höchste ist und niemand eine gleiche Karte gespielt hat, aber das war es dann auch schon. Am Ende gewinnt der Zufall, weil man eben null Anhaltspunkte hat, wie die Mitspieler ihre Karten sortieren - spätestens wenn das "ich denke, dass du denkst, also denke ich anders oder doch nicht?" anfängt. Zum Kennenlernen ganz nett, im Zweifel würde ich aber eher das Original "Hols der Geier" spielen.
Da Yunhe : Leider hat der arg zu sehr von seinem Spiel eingenommene Autor die ersten 20 Minuten unserer Aufmerksamkeitsspanne dadurch verplämmpert, dass er uns mit Infos über das Spiel zugeschüttet hat, anstatt den doch eigentlich recht einfachen Spielablauf man auf den Punkt zu bringen. Am Ende lief ich die Zeit weg, da der Nachbartisch ebenso betreut werden wollte und wir wussten dann nicht wirklich, was und warum wir hier was machen. Haben es dann versucht zu spielen, war aber langweilig und unübersichtlich. Warum es die Übersichtskarte der doch arg gleich aussehenden Symbole nur einmal gibt und nicht für jeden Spieler,? Antwort des Autors: Nach drei Partien kennt man die eh. Nur drei Partien wird niemand meiner Spielrunden so ein Spiel spielen wollen, wenn die Einstiegshürde so unnötig hoch gesetzt wird. Zudem fizzelige Marker für die Reise, die eher nach Abfall aussehen. Vertane Chance, vertane Zeit.
Hoftheater : Ausstattung toll mit der sich drehenden Leinwand auf der Bühne. Spielerisch aber eher mau, weil zu zufällig. Zufall, welche Karten aufgedeckt werden. Zufall, ob die Mitspieler ebenso die Karten haben wollen, die ich gerne will in der aktuellen Runde. Zufall, ob und wann die Stimmung der Vorstellung kippt, weil die Mitspieler mehr als man selbst dazu bewirken können. Zufall, welche Aktionskarten man abbekommt und gegen wen die eingesetzt werden. Eher was für Familienspieler, die seichte Unterhaltung mögen und keine Probleme haben, dass sie eher gespielt werden.
Sami : Prototyp bei Argentum. Wir sind Nomaden und kämpfen gegen Bedrohungen und vermehren uns und sammeln Trommeln und bekommen Punkte für Zeugs, was langweilig ist. War eher mechanisch und ohne Spannungsbogen oder roten Faden durch das Spiel. Es fehlte schlicht der Hauptmechanismus, es war eine Ansammlung von Neben-Mechanismen, die in der Summe aber leider kein gutes Spiel gemacht haben. Ich hoffe mal, dass da noch ordentlich entwickelt wird, weil im aktuellen Zustand taugt es noch recht wenig. Zumindest waren wir uns am Tisch einig und froh, dass das Spiel dann irgendwann endlich zuende war.