Beiträge von JoelH im Thema „Eurogame vs. German Game“

    Ja, aber damit gehts du schon zu weit ins Detail. Und bestätigst genau was ich sage (weil ich im Prinzip ja deiner Meinung bin) . Wir haben uns mit dem Begriff Worker Placement beide eine von ganze Reihe von Spiele in den Sinn geholt (Meine Liste sieht da ziemlich ähnlich aus wie deine Caylus, Stone Age und Agricola) und damit eine Gesprächsbasis geschaffen. Alles weitere sind Details, tiefergründiges, eben ein fortführender Dialog der sich aufgrund der Basis ergeben hat. Um bei deinem Beispiel Puerto Rico zu bleiben. Natürlich hätte man die Rollenwahl auch als Einsetzmechanismus realisieren können. Aber das wäre m.E. nicht so "schön" gewesen. Bei Caylus "arbeiten" die Worker in gewisserweiße ja wirklich für einem. Den einen setzt man ins Wirtshaus, den anderen schickt man zum König usw. Bei Puerto Rico hingegen ist man es ja selbst, der gerade eine Rolle einnimmt, von daher wäre das stupide einsetzen eines Steins irgendwie nicht so ästhetisch.

    Die Sache ist ja auch relativ schwammig. Nimm mal die ganzen Versuche "Worker Placement" zu definieren. Klar, wenn man drüber spricht braucht das Kind einen Namen.

    Worker Placement beschreibt zwar schon den Mechanismus, was viel tiefgreifender ist als der reine Oberbegriff, ist aber m.E. ein gutes Beispiel, denn bei Worker Placement habe ich nur einen Gedanken, Caylus :love::love::love: . Auch wenn das Spiel sicher nicht das erste mit dem Mechanismus war, es ist m.E. das Spiel welches einen wahren Erdrutsch an WP-Spielen lostrat. Und im Umkehrschluss das Ausgangsspiel war bei der Begriffsfindung "Worker Placement".

    Aber ich steh seit einiger Zeit auf dem Standpunkt, dass man sich Schubladen dann zunutze machen sollte, wenn man sie braucht. Eben beispielsweise im Gespräch. Nach dem Motto: "Und? Was ist das so für ein Spiel?" "Ich würd sagen "heavy euro" mit Worker Placement-Elementen... Aber musst mal ausprobieren, ist gut!" Und dann halt ausprobieren statt sich Sorgen zu machen, ob's in die Schublade passt...


    M.E. bilden die Kategoriebegriffe so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner in einem Dialog. Jeder einigermaßen Interessierte weiß im Prinzip sofort was gemeint ist wenn man von einem Worker-Placement-Spiel spricht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und dafür sind solche Kategorisierungen gut. Für mehr eigentlich nicht.