Beiträge von MetalPirate im Thema „22.02.-28.02.2016“

    [...] Pornoseiten führen traditionell alle Klicklisten an, und im Fernsehen läuft immer noch frauenfeindlicher Humbug wie "Germany's Next Topmodel"

    Wenn du dich mit deinem Spiel selbst in einer Reihe mit solchen primitiven und frauenfeindlichen Sachen stellen möchtest, dann kannst du das gerne tun...

    Tja. In wie weit ist das Ding als "Parodie" erkennbar? Und ja, ein Spiel, das Nazi-Jargon verwenden würde, hätte mindestens genauso viele Probleme dabei deutlich zu machen, dass es eine Parodie sein soll...

    Das Thema orientiert sich an den Barbarenfilmen und Fantasyillustrationen der 80er/frühen 90er [...]

    Anders ausgedrückt: es ist nicht mehr zeitgemäß.


    Ich bin ganz klar dagegen, unter dem Kampfbegriff "Sexismus!!!" jegliche freizügige Frauendarstellung verbieten zu wollen, aber wer sowas im Jahre 2016 macht, der muss wissen, dass sowas heute tendenziell negativ konnotiert ist und ausgesprochen primitiv wirkt.

    Den Sexismus-Vorwurf würde ich jetzt nicht machen wollen; solche Darstellungen sind in unser freien Gesellschaft ja nicht verboten und das ist gut und richtig so. Aber wenn irgendwer oder irgendwas meint, mit halbnackten Frauen auffallen zu müssen, werde ich recht schnell skeptisch, ob der Inhalt was taugt. Sowas haben eigentlich nur Blender bzw. Blendwerke nötig.

    Ich bin bei Mombasa etwas gespalten, was das 2er-Spiel angeht. Auf der einen Seite sieht man, dass das Konzept an sich für vier Spieler ausgelegt ist, aber auf der anderen Seite sieht man genauso deutlich, dass der Autor sich Gedanken gemacht hat, wie er es für 2 Spieler funktionsfähig bekommt, u.a. durch relativ starke Boni für die ersten Ausbreitungsfelder (so dass es sich lohnt, auch neue Kompanien ins Spiel zu bringen) oder durch die dritte Worker Placement Aktionsscheibe für jeden im 2er Spiel. Insgesamt ist für mich Mombasa aber sowieso eher ein Spiel, das gut funktioniert, aber nichts, was mich begeistert.

    Ich hoffe noch beim Kickstarter von der 2nd Edition für Empire of the Void auch City of Iron abgreifen zu können.

    Da dürftest du vergeblich hoffen, Add-Ons für ältere Titel gab's noch nie bei Red Raven Games.
    (Aber ich hätte noch ein City of Iron, ggf. incl. Erweiterung, übrig, wenn demnächst die 2nd Edition CoI bei mir eintrifft.)


    PS: Hast du konkretere Infos über ein EotV 2nd Edition?

    Bei Madeira hab ich aufgrund der hohen Komplexität infolge der Regelsichtung von einer Kaufentscheidung abgesehen. Da steckt mir zu viel Firlefanz dahinter. Denn wenn ich nach paar Jahren ohne Partie nen halben Tag bräuchte, um die Regeln wieder intus zu haben, und dann anschließend in epischer Breite den Erklärbär für die Mitspieler geben muss, dann verpufft die ganze Spielfreude.

    Jein. Nein, weil alle WYG-Spiele ihre Regeln gut auf dem Spielbrett illustrieren. Sobald mal es einmal gespielt hat, reicht das eigentlich, auch wenn seit der letzten Partie viele Monate vergangen sind. Und doch irgendwo ja, weil Madeira unter allen WYG-Spielen den mit Abstand kompliziertesten Anfangs-Aufbau hat und ausgerechnet da hilft einem der Plan dann null weiter.



    So, jetzt zum eigenen Beitrag. Gerade zurück vom Spieletreff. #Yedo gespielt. Irgendwo mal bei BGG gelesen: Lords of Waterdeep on steroids. Ja und Nein. Zeugs sammeln, damit Aufträge erfüllen, Belohnung kassieren -- soweit wie bei LoW, aber im Gegensatz zu diesem trieft Yedo nur so vor Thema. Man tauscht nicht einfach nur Holzklötzchen gegen Punkte, sondern kann wirklich in das Thema eintauchen, mit Dojos Geld verdienen, im Tavernenviertel die Frau des Wirtes entführen, durch Errichten von Waffenschulen billiger am Waffenmarkt einkaufen, mit Geishas den Wächter "ablenken", eigene Worker zum Kriegseinsatz für den Shogun opfern, usw. Aufträge, Ereignisse, Aktionen -- alles wie aus einem Guss, mit sehr viel Liebe zum Detail. Thema Verbrecherclan, wir sind Chef eines solchen, das muss man so akzeptieren können. Aber dann passt alles zusammen, eben wenn man es mit einem gewissen Rollenspielansatz angeht, das ist die zwingende Voraussetzung, damit man Yedo mögen kann.


    Eigentlich dürfte mir Yedo nicht gefallen, weil's für das Gebotene doch ein kleines bisschen zu lang ist, zu viele verschiedene Phasen drin (incl. Handelsphase), außerdem eigentlich zu viel Glückselemente und eine heftige Portion Ärgerfaktor dazu, denn das Spiel (durch Ereignisse) oder die nicht-ganz-so-lieben Mitspieler können einem doch recht ordentlich zwischen die eigenen Planungen dazwischen grätschen. Aber es passt doch alles zusammen, weil das rollenspielartige Eintauchen in das Thema alles zusammenhält. Sehr schönes Spiel. Solange keine Grübler am Tisch sitzen. Aber die reinen Optimier-und-Rechen-Freaks werden glücklicherweise durch Handelselemente, Rollenspielflair, Ärgerfaktor oder gewisse Unplanbarkeit zum Glück weit genug abgeschreckt. ;)

    An dieser Stelle noch eine Regelfrage: Beim Teil "Manufacturer" kann ich je nach angeschlossenem Antrieb eine 2/3/ oder 4 Teile große Maschine bauen (bei Elektro z..B. 4). Ist diese Größe nun fest oder ist das als "bis zu..." zu verstehen? Anders formuliert - kann ich statt einer 4´er Maschine auch nur eine 3´er bauen?

    Immer exakt Größe X.


    EDIT: PS: Manufacturer oder Upgrader machen sich deshalb auch sehr gut, wenn sie über einen Power Converter angeschlossen werden. Dann gibt's da nämlich freie Auswahl der Größe.

    ... Weshalb ich persönlich eben keinen Nutzen in einem Spielecafe oder überhaupt dem "öffentlichen" Spielen für mich sehe.

    ...und wie lernst du deine Mitspieler für private Spielerunden kennen? In einer Großstadt wie München ist das vielleicht noch recht einfach, aber ansonsten sind öffentliche Spielerunden oder Spieleläden oft der erste und einzige Anlaufpunkt.

    [WYG]

    Was könnt ihr mir da empfehlen?

    Alle! ;)


    Nee, jetzt im Ernst: Madeira ist das komplexeste und meiner persönlichen Meinung nach auch das Beste. Alle sind auf hohem Niveau und dann hängt's vom persönlichen Geschmack ab. Bei Asgard muss man sich die aktuellste Regelversion (gibt's nur auf englisch) besorgen, sonst sind die Regeln schlecht. Aber viel falsch macht man mit keinem der Titel, wenn einem die grundsätzliche Linie des Verlags zusagt. Für mich persönlich ist ZhanGuo die Nummer 2.