Beiträge von Bierbart im Thema „22.02.-28.02.2016“

    [Würfelkarten]


    In #DerEiserneThron klappt dieses System zum Beispiel wunderbar (die Hauskarten sind letztendlich nichts anderes).
    Es fühlt sich - für mich - einfach gewichtiger an, eine Entscheidung zu treffen, als den Würfel entscheiden zu lassen.

    Mechanisch vielleicht. Aber solche Dinge wie das Treffen gewichtiger Entscheidungen oder ausgefeilte Mechanismen sind eben nicht jedem wichtig. Ich beispielsweise spiele ganz sicher nicht primär der Herausforderung wegen. Aus diesem Grunde geht es mir bisweilen übrigens auch ganz schön auf den Senkel, wenn der Glücksfaktor als ein negatives Merkmal eines Spieles dargestellt wird. Aber das nur als allgemeine Replik. :)


    Es gibt da eine sehr kluge Analyse, auf die ich gerne verweise, wenn sich die Diskussion um Spielertypen und Stilrichtungen dreht. Diese Art der Strukturierung hilft enorm beim Verständnis der unterschiedlichen Prioritäten, die Spiele verfolgen. Schools of Design and Their Core Priorities | Big Game Theory! | BoardGameGeek

    Ist der Link nicht okay? Na gut. :)


    COIN = COunter INsurgency. Assymmetrische Kriegsführung, hier also assymmetrische CDGs für normalerweise 1-4 Spieler, insofern ähnlich zu TS, aber es wird viel weniger gewürfelt. Thematisch stimmig, auch optisch an das Euro-Genre angenähert (Holzwürfel). Deutlich komplexer als TS allerdings, mit Cuba Libre als bestem Einstieg. Fire in the Lake eher am oberen Ende der Schwierigkeitsskala.

    @PeterRustemeyer Okay, ist verstanden. :) Dass Dein Enthusiasmus in meiner Wahrnehmung von den Kritikpunkten überstrahlt wurde, lag im konkreten Fall zum einen an der etwas verschärften Wortwahl ("Unding"), zum anderen am Umfang der Negativpunkte. ...upps, habe ich mich also auch mal von der berüchtigten Dunkeln Seite des Unknowns-Forums dazu verleiten lassen, mich an einzelnen Worten aufzuhängen? Eieiei.


    Nun gut, ich denke zum einen, wir haben grundsätzlich leicht unterschiedliche Erwartungen an dieses Spiel. Man kann TS als Euro mit passend umgesetzter Kriegsthematik betrachten, oder auch als ein Kriegsspiel, das Euro-Elemente aufweist. Ich sehe mich da eher bei letzterer Sichtweise vertreten (und denke auch, ich könnte sie ggf. besser argumentieren), aber ich verstehe, dass man man das Spiel auch anders interpretieren kann.


    Mir ist allerdings -- womöglich genau aufgrund unterschiedlicher Erwartungshaltungen -- auch völlig unbegreiflich, wieso es Dir missfällt, wenn ein einzelner Wurf eine Partie entscheidet. Mann, spannender KANN ein Spiel doch gar nicht verlaufen! Ich meine, was ist Dir lieber -- WM-Finale mit deutlichem 3:0 nach 90 Minuten, oder lieber nervenzerfetzender Kampf mit Verlängerung und Elfmeterschießen?


    Echt, das sind so Vorbehalte, die werde ich wohl nie verstehen. ?( A propos:

    Mich nervt das eher, dass 3 Siegpunkte und (in unserem Spiel) +8/-8 = 16 Einfluss und die zweite Stufe der Kontrolle über den mittleren Osten an einem einzelnen 4+ Wurf hängen, den - zum Zeitpunkt des Ausspielens - weder ich noch mein Gegner beeinflussen können. Wäre bei Erfolg auch tatsächlich mein Sieg gewesen.
    Ein einzelner Würfelwurf.
    Nach 4 Stunden spielen.
    Sowas schmeckt mir halt nicht.

    Offenbar war der Anlass Deines Frustes also tatsächlich die Karte "Arabisch-Israelischer Krieg"? Dieser Wurf wird doch modifiziert (-1 für jedes an Israel angrenzende US-kontrollierte Land). Heißt das, der Ami hat allen Ernstes 8(!) Einfluss nach Israel gelegt, ohne sich um die angrenzenden Länder zu kümmern? Gut, in dem Falle hätte er halt sehr hohes Risiko gespielt und wäre damit durchgekommen. So what?


    Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass die COINs genau Dein Ding wären. Die sind deutlich deterministischer entworfen als TS.


    P.S.: El Grande ist cool. 8)

    Wie um Himmels Willen kommst du also zu der Annahme, dass das Spiel nichts für mich ist?

    Naja, Du störst Dich an elementaren Charakteristiken des Spiels. Das kommt mir ungefähr so vor, als würdest Du schreiben: "Motörhead sind live wirklich spitzenklasse, aber das mit der Lautstärke ist nicht so meins, und dass Lemmy auf dem Bass Akkorde schlägt, finde ich auch nicht so gut, darum nur 7-8/10 Punkten".


    Verstehst Du, was ich meine? Du schreibst doch eindeutig, dass Dir TS grundsätzlich sehr gut gefällt, dass es Dir lieber sei, wenn das Spiel kürzer, kontrollierbarer und weniger fitzelig wäre. Also. Was Du beschreibst, ist ein thematisches dichtes Euro für zwei Spieler. TS ist aber trotz seines unter anderem vorhandenen Euromechanismus (Gebietsmehrheiten und Punktewertungen à la El Grande) immernoch ein Wargame, das sich um die Abbildung eines Konflikts bemüht. Ich halte TS nun mit Sicherheit auch für keine reinrassige Simulation, aber selbstverständlich muss es dramatisch und unwägbar bleiben. Nehmen wir die Karte "Arabisch-Isrealischer Krieg": Wo bliebe da die Dramatik und die Unwägbarkeit, wenn man das Ergebnis vor Spielen der Karte exakt kalkulieren könnte?

    @PeterRustemeyer Wenn ich Deinen Blog so überfliege: Ich habe den Eindruck, dass Du bist nicht unbedingt der Typ Spieler bist, für den TS gemacht wurde.


    Ich persönlich finde Würfeln wichtig aufgrund der damit verbundenen kleinen Spannungsmomente. Die von Dir angesprochenen Querverweise unterstützen die thematische Stimmigkeit des Spiels enorm.


    Was die Sache mit dem Defcon-Status betrifft: Das hat viel zu tun mit einzelnen Killerkarten, die bei Defcon2 spielentscheidend werden (Lonely Gunman, Olympia, Duck and Cover...), mit der Absicherung von Mehrheitsverhältnissen in Regionen vor einer wahrscheinlichen Wertung, dem Legen einzelner Einflussmarker inbesonders in Schlachtfeldländern in den Amerikas und Afrika, oder bei geschicktem Timing mit der Siegbedingung der Kontrolle in Europa.


    Ich brauchte übrigens rund drei Partien, bis TS richtig zündete. Inzwischen habe ich rund 80 davon gespielt. Für meine Brettspielerkarriere jenseits von Risiko und Siedler ist das ein einsamer Rekordwert. Ich hätte bis vor etwa vier Jahren nie im Leben geglaubt, dass es eines Tages einmal eines meiner Allzeitfavoriten werden würde. :)

    Oh-oh, der Matze hat heute schlechte Laune.


    Und ja, ich hätte dieses Brettspielcafé tatsächlich gerne einmal angeschaut, weil ich so etwas nämlich noch nicht gesehen habe. :)

    Waaas der letzte Wochenthread?! Na, dann muss ich mir doch die Zeit nehmen und auch mal wieder ein bisschen was schreiben. Dabei wollte ich doch die ganze Woche lang nur noch Brettspielludern beim Spielen zukucken. Aber gut, die laufen ja nicht weg.


    Also, was ist passiert?


    Erstens: Ich war in Berlin und habe mir die berühmte "Spielwiese" nicht anschauen können, weil niemand meiner Leute dorthin wollte.
    Zweitens: Ich war in Berlin und habe mein Lieblingsbild nicht im Original anschauen können, weil die Schweinepriester von der Alten Nationalgalerie es ausgerechnet dann verleihen mussten, wenn ich ausnahmsweise mal in der Hauptstadt bin! Außerdem, wenn wir schon dabei sind: Mich kotzt das Antischwabengelaber dort echt an. Aber das ist eine andere Geschichte, denn wir sind ja schließlich im Brettspielforum und bleiben immer schön on-topic, nicht wahr? :)


    Ich habe in den letzten zwei, drei Wochen ziemlich oft Nexus Ops gespielt. NATÜRLICH in der 2005er-Version von Avalon Hill, bei der die Figuren giftig unter Schwarzlicht leuchten. Sage noch einer, solche Gimmicks seien nicht wichtig? Da bin ich aber anderer Ansicht! Darum habe ich mir extra für viel teures Geld ein Schwarzlichtleutmittel besorgt. Das lohnt sich. Ich wollte, ich könnte ein hübsches Bildchen dazu posten, aber leider kann ich derzeit keine Fotos machen.


    Außerdem ist gerade Abalone sehr hoch im Kurs, da vor ich einiger Weile an die schöne große Version für einen Zehner gelangen konnte. Klack... Klack... Meditativ wie die Snooker-WM um Mitternacht. Oder wie das Geräusch von Holzblocks auf Plexiglas. Wirklich elegant, um dieses im Übermaß gebrauchte Wort auch einmal zu benutzen. Und spannend außerdem, sofern beide Spieler auf dem selben Niveau spielen. Eine Partie lief aufgrund effektiver gegenseitiger Neutralisierung fast 60 Minuten. Kuckst Du?


    Die Einführungspartie Paths of Glory dagegen verlief zwar ähnlich zäh, dafür aber ungleich frustrierender. Irgendwie haben wir als Spieler offenbar nicht das getan, was das Spiel von uns erwartete? Fast alles ereignete sich irgendwo im Osten der Karte, Ereignisse oder Replacement-Punkte wurden nicht gespielt, und als Alliierte hatte ich ausgerechnet in der ersten Runde fast nur Nachschubkarten auf der Hand, die ich ja nicht spielen durfte. Es lief dann de facto darauf hinaus, dass ich auf die Idee kam, im Osten offensiv zu werden. Daraufhin schnitten die Mittelmächte meine offensiven Russen von der Heimat ab. Russen stellen Supply wieder her. Mittelmächte schneiden erneut ab. Russen stellen Supply wieder her.... So ungefähr verlief das dann fast zwei Runden lang. Unterm Strich wurde aus diesem Strategiespiel de facto ein eher blödes Taktikspiel. Aber: Ich glaube fest daran, dass dieses Spiel beim nächsten mal besser funktionieren wird.


    Small World Undergrund als Ersteindruck war gar nicht mein Fall, wenn auch aus völlig anderen Gründen. Im Unterschied zu Paths of Glory glaube ich aber auch nicht daran, dass mir dieses Spiel jemals wird gefallen können. Erstens die grafische Gestaltung: Bei so vielen bunten Farben kriegt man ja epileptische Anfälle! Fehlt nur noch, dass Spielelemente anfangen, wild herumzuplinken. Aber okay, darüber könnte man eventuell sogar ohne bleibende Schäden hinwegsehen, wenn das Spiel etwas taugen würde. Na ja. Seine wir fair und bescheinigen ihm, anderen Spielern bestimmt sehr gut gefallen zu können. Ich empfand es jedenfalls als sehr mechanisch-mathematisch. Eine gesunde Dosis Humor will ich SMU nicht absprechen, aber dieses ausrechenbare Abtauschen von Einheiten missfällt mir sehr. Ich würde lieber würfeln, das ist nämlich spannender, und darauf kommt es schließlich an. So ist das ganze halt eher Optimierungsschrott (ggf bitte den Ausdruck "Schrott" geistig durch einen weniger abwertenden Begriff ersetzen, falls ich durch die Wortwahl bei dem einen oder anderen hier der hochgefährlichen Brettspielbeschützerinstinkt angesprochen haben sollte).


    Twilight Struggle dagegen war wie immer ein spannender Ringkampf. Von 8 Wertungskarten bekam ich als Ami leider 6 auf die Hand, und hatte insgesamt ein paar wirklich üble Kartenkombinationen gezogen. Dazu kam noch ein grauenhaftes Würfelpech und unmittelbarer Handlungszwang in Europa, sodass ich trotz doppelter Entsorgungskapazität für schlimme Karten mittels Weltraum all diese schlimmen Karten auch ausspielen musste. Die Roten siegten in der sechsten Runde durch Siegpunkte.


    Kuhhandel hatte ich seit Kindertagen nicht mehr gespielt, aber fand es auch in der Gegenwart noch richtig gut. Das werde ich mir anschaffen und empfehle es jedem, der an Bluffspielen gefallen findet.


    Im Wandel der Zeiten habe ich bereits seit langem und werde es auch weiterhin gerne spielen, selbst wenn wir die Partie wieder abbrechen müssen, wie neulich. Ist schließlich der beste Würfelschubser, den ich kenne, und ist überhaupt aus dem Genre der modernen Eurogames eines der wenigen, das mir ehrlich gefällt. Das andere ist übrigens Viticulture, das ich dieser Tage ebenfalls wieder spielen konnte. Außerdem spiele ich zurzeit sehr gerne Bausack und arbeite mich ein in die Regeln von Star Trek: The Adventure Game (1985) und Exodus: Proxima Centauri (revised).


    #NexusOps #Abalone #PathsOfGlory #TwilightStruggle #SmallWorldUndergrund #Kuhhandel #ImWandelDerZeiten #Viticulture