Beiträge von unittype001 im Thema „15.02.-21.02.2016“

    Heute Abend #Shakespeare zu viert, für mich war es die zweite Partie.


    Das Spiel kommt recht übersichtlich daher, was die Mechanismen angeht. Nichts ist überflüssig, alles greift ineinander und lässt das Spiel wie einen gut sitzenden Neoprenanzug wirken: Saumäßig eng, tight, funktionell und absolut wasserdicht. Die Erklärung ist sehr, sehr einfach, der Spielablauf recht klar, und wenn man es zum zweiten Mal spielt, liegen alle strategischen/taktischen Entscheidungen zum Spielen vor der eigenen Nase. Das Spiel zwingt dabei wunderbar zu Kompromissen und Erwartungshaltungen und ist im Kern hoch passiv konfrontativ, sowohl im Spiel zu dritt als zu viert.


    Ich selber habe ein persönliches Problem mit diesem Spiel: Ich bekomme beim Spielen dieses Titels Aggressionen. So richtig derbes Brodeln. Dadurch, dass jede Entscheidung teilweise brutal durchschlägt und am Ende nur so ne Hand voll Punkte zusammenkommt, reisst jedes Wegschnappen, jede Fehlentscheidung und jedes Verbauen in den Theaterkulissen den Puls hoch. Man kann sich fast alles ausrechnen durch die bekannten Verteilungen und in dem Moment, in dem man realisiert, dass durch den aktuellen Zug des Mitspielers der Kulissenaufbau auch für die letzten beiden Runden endgültig im Arsch ist.. hui. In der ersten Partie hatten wir Hamlet als eine der ersten Karten und einer der Mitspieler spielte gnadenlos drauf, Ich hätte ihm am Ende beim 5. Mal beinahe ansatzlos in den Hals gebissen. Aber gut, dass ich so gut erzogen bin.


    Gut gemeinter Tipp: Spielt das Spiel in Runden, die etwa gleich stark sind. Anders verstärkt sich wahrscheinlich der Effekt noch und es wird für unerfahrenere Spieler frustig.


    Das Spiel ist gut und funktioniert super, bei mir trifft es aber einen ganz empfindlichen Nerv, keine Ahnung, warum das gerade hier so ist. Für mich wird es glaube ich aus reinem Selbstschutz die letzte Runde vorerst bleiben.