Beiträge von MetalPirate im Thema „Pegasus Fachhandelsaktionen (mit Umfrage)“

    Wie kommst du zu dem Schluss, dass die Verkaufszahlen der genannten Spiele nicht so toll waren? Das habe ich irgendwie aus deinen Ausführungen nicht entnehmen können.

    Wenn man kaum jemand kennt, der das entsprechende Spiel hat, es beim Mitbringen zum Spieletreff auf null Interesse stößt und man im Netz selten bis nie davon liest, dann könnte man auf die Idee kommen, dass sich ein Spiel weniger verkauft hat als andere Spiele, denen man in der realen wie auch virtuellen (Internet-) Welt immer und immer wieder begegnet.

    Um mal einen neuen Aspekt in die Diskussion hereinzubringen: Ich frage mich, ob diese Aktion im Massenmarkt vielleicht eher funktioniert als im Bereich der Kenner- und Expertenspiele.


    Es wurde in diesem oder einem der parallelen Thread ja schon erwähnt, dass die Aktion in einem Internet-Forum wie diesem auf überproportional viel Kritik stoßen würde, weil Nutzer eines Internet-Forums im Schnitt auch eine höhere Affinität zu Online-Händlern hätten als der Durchschnittskäufer. Das ist sicher etwas dran. Und damit sind wir dann automatisch auch bei der Frage, ob die Aktionen vielleicht eher im Massenmarkt funktioniert als in "unserem" Expertenbereich, denn außerhalb des Massenmarktes ist man als Spielefan ja fast zwangsweise "internet-affin", weil man sich dort über sein Interessengebiet informieren muss, anders geht's kaum. "Unsere" Spiele gibt's eben nicht im Kaufhof und es klebt auch nie ein SdJ-Pöppel drauf, der ja nichts anderes ist aus die Aussage: "ich bin ein Spiel, das du gefahrlos kaufen kannst, auch ohne mich zu kennen." Wir Spielefreak müssen unsere Spiele kennen. Wir lieben es, darüber zu diskutieren, und das passiert auf Spieletreffs und im Internet, und selbst viele derer, die nicht aktiv im Internet an Foren teilnehmen, informieren sich dort. Bei meinem Spieletreff eigentlich fast alle.


    So. Wenn ich mir jetzt anschaue, welche Spiele in "unserem" Bereich in den letzten Pegasus-Aktionen drin waren, dann sind das: AquaSphere, Porta Nigra und Tides of Time. Hmmm. Bei all diesen Spielen hatte ich nicht das Gefühl, dass sie auf Spieletreffs oft gespielt wurden oder dass in den deutschsprachigen Forum und Blogs viel darüber berichtet wurde. Die Verkaufszahlen dürften zumindest nicht sooo toll gewesen sein, erst recht, wenn man die Schar der Essener Messe-Käufer abzieht, denn da schienen zumindest AquaSphere und Tides of Time doch recht gut weggegangen zu sein, jedenfalls an den Donnertagen der Messeeröffnungen 2014 bzw 2015, an denen ich die Messe besucht hatte.


    Eventuell hat zu einem besseren Verkaufserfolg später in den Läden ja auch etwas die Internet-Publicity gefehlt, die man per Fachhandelsaktion selbst abgewürgt hat? Zumindest für mich kann ich sagen, dass ich mir viele Spiele nicht in Essen kaufe, sondern bei den unsicheren Kandidaten erstmal abwarte, was dann an Reviews und Berichten zu lesen ist, hier bei unknowns und anderswo. Das "dann kauf dir halt das Spiel drei Monate später", das auch oben schon von @Thygra & Co zu lesen war, mag zwar rein inhaltlich betrachtet richtig sein, aber ein größeren Verkaufserfolg haben tendenziell eher die Spiele, über die als Neuheit jeder redet und die in den Spieletreffs jeder spielen will. Stichwort: Hotness-Liste bei BGG, Geek-Buzz, etc. Ja, das ist der englischsprachige Bereich, aber die gleichen Mechanismen wirken doch auch auf dem deutschen Markt. Durch die Fachhandelsaktion in ihrer Verbreitung begrenzte Sachen kriegen nicht die Publicity im Internet, die sie sonst hätten, und der kleine Interesse-Peak drei Monate später nach der Freigabe geht unter, weil dann längst andere Spiele aktuell, heiß, "in" sind.


    Nochmal: AquaSphere, Porta Nigra, Tides of Time. Aus meiner Sicht tendenziell alle unter Wert untergegangen. Sicher auch wegen anderer Gründe, aber vielleicht auch wegen der Fachhandelsaktion? Nur mal so als Denk- und Diskussionsanstoss...

    Zitat

    Weil der Einzelhandel eh nicht gegen Amazon etc. bestehen kann, [...]

    ...wird der Online-Spiele-Fachhandel (!) gleich auch noch mit als "böse" deklariert, bis am Ende nur noch Amazon übrig bleibt...


    Die Unterscheidung reines Ladengeschäft auf der "guten" Seite vs. Mischform und Online-Handel auf der "bösen" Seite kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Für Fachhandel (egal welcher Vertriebsweg) vs allgemeiner Händler hätte ich noch deutlich mehr Verständnis.