Beiträge von derblaueClaus im Thema „Top 10 Wargames played in 2015 ( Marcowargamer)“

    Churchill ein Wargame?
    Dazu mit unglaublicher Spieltiefe?


    Wow, das ist ne echte Überraschung.


    Ich sehe es als Euro mit aufgesetzter Weltkriegsthematik, und die Spietiefe doch eher im Nichtschwimmerbereich des Wargamebeckens.

    Zugestanden, es ist kein Wargame. Ein Euro ist es allerdings auch nicht, die Thematik ist nicht einfach über die Mechaniken übergestülpt sondern sie machen in ihrem Kontext definitiv Sinn. So sind die Staffcards zwar eine starke aber absolut passende Abstraktion der ständig wechselnden Verhandlungsrunden während bzw. vor den Konferenzen. Ich würde das Spiel insgesamt der Einfachheit halber als ConSim bezeichnen.


    Spieltiefe hat es auch. Alleine Mark Hermann hat seitenweise Strategien veröffentlicht. Wenn du natürlich meinst das Spieltiefe mit komplexen Regeln gleichzusetzen ist hast du recht : Es ist von den Regeln her kein komplexes Spiel. Aber durch die verschiedenen Siegbedingungen, die ständig wechselnden Situationen und damit auch Änderungen an der eigenen Taktik und nicht zuletzt das Wechselspiel zwischen den "Big Three" machen schon eine große Spieltiefe aus. Es ist natürlich eine andere als bei den klassischen Wargames. Hier geht es eher um Politik und die grobe Kriegsastregie als um den Krieg wie man es sonst bei ConSims gewohnt ist.

    Mein Favorit vom letzten Jahr ist eindeutig Churchill. Relativ einfache Regeln und Spielmechaniken aber eine unglaubliche Spieltiefe. Aber offensichtlich nicht jedermanns Sache, es gab auf BGG sogar eine riesen Diskussion darüber ob das Spiel nicht vielleicht sogar unspielbar ("broken") ist. Ich persönlich kann es nur jedem empfehlen es zumindest mal zu probieren. Aufgrund der hohen Spieltiefe und des Wiederspielwertes ist es vielleicht sogar etwas für eingefleischte Eurogamer.