Beiträge von velvre im Thema „04.01.-10.01.2016“

    Ich fasse mal die Zeit von Weihnachten bis Mittwoch Abend zusammen:


    Gespielt wurde Brügge und zwar zu dritt. Ich habe es in unserer Verwandtschaft einem Jugendlichen und seinem Vater erklärt und konnte neue Freunde für dieses Spiel gewinnen. Wir haben das Basisspiel mit der Minierweiterung "Haustiere" gespielt. Es ist immer wieder herrlich, wie viele Möglichkeiten einem das Spiel für jede Handkarte bietet. Bei den beiden neuen Spielern trat schnell der Wunsch auf, alle Personen und Tiere kennen zu lernen und gute Kombinationen zu entdecken. Gerade für Leute, die nicht so häufig spielen hat Brügge einiges zu bieten und ist ein grandioser Blick über den Tellerrand und ein erster Schritt Richtung Neuland. Ich fand es auch schön, mal wieder eine kleine Perle aus meinem Bestand spielen zu können, zumal Brügge eine schöne Mischung aus Glück und Strategie bietet.


    Lords of Waterdeep durfte auch nicht fehlen! Auch hier ergab sich eine 3er Partie bei der meine Frau und ich als alte LoW Hasen das Spiel einem 14-jährigen näher brachten und ich muß sagen, er hat seine Erstpartie sehr gut gemeistert! Mit dem Spiel wollte ich ihm auch zeigen, dass es sich durchaus lohnen kann in der Schule Englisch zu lernen. ;) Als Hilfestellung hatte ich eine kurze Übersicht mit knappen Übersetzungen der Questen und Intrigenkarten dabei. Für das erste Spiel hatten wir auf die Erweiterungsmodule verzichtet. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass LoW ein sehr gutes Spiel ist, auch wenn mir stellenweise der strategische Ansatz fehlt. Am Ende war das Ergebnis richtig knapp und es kam mal wieder das Gefühl auf, das es fast egal ist was man macht weil am Ende alle eng beieinander liegen. Anders ausgedrückt: Mir fehlt ein wenig die Möglichkeit zum Optimieren! Dennoch macht es immer wieder Spaß und kann von neuem überzeugen. Zu Spielbeginn wichen wir in einem Punkt von den Spielregeln ab, in dem jeder 2 Lordkarten ziehen durfte, um eine davon auszuwählen. In dieser Partie habe ich es zum ersten Mal erlebt dass alle Spieler eine Questart "gesammelt" haben und so war bei uns allen "Warfare" sehr gefragt! Klasse! Nach 3/4 des Spiels wurde mit einer Intrigenkarte nach einer Warfarequeste gesucht und dabei der halbe Nachziehstapel durchforstet bis Warfare gefunden wurde...


    Zwischendurch begleiteten uns immer mal wieder zahlreiche Partien Love Letter und das ging so weit das ich irgendwann lieber ein spannendes Buch gelesen habe und anderen den Vortritt überlassen habe! Klar, das ist ein tolles und flottes Spiel aber mir reicht es in Maßen und nicht in Massen.


    Ziemlich geheilt bin ich von einer Partie Die Tribute von Panem. Das am Ende ein Spieler (oder bei geringer Zahl an Mitspielern auch ein Nichtspieler) gezogen wird und automatisch verloren hat mag zwar thematisch zu Buch und Film passen, geht aber in einem Brettspiel absolut nicht! Was für ein Murks auch wenn es in unserer einzigen Runde zum Glück eine Farbe getroffen hat die nicht mitgespielt hat. Dabei hat das Spiel durchaus gute Ansätze. Jeder sammelt mit seiner Figur an verschiedenen Orten des Geschehens in Distrikt 12 verschiedene Karten ein, die teilweise offen, terilweise aber auch verdeckt ausliegen oder tauscht eine seiner Handkarten gegen eine andere aus. Als Ärgerfaktor dient ein Handkartenlimit und die Abgabe bestimmter Karten nach 2-3 Runden. Zunächst wird dabei nur Nahrung verlangt doch schon bald genügt dies nicht aus, so dass man beim nächsten Mal neben Nahrung noch eine weitere Karte aus einer anderen Kategorie (Kleidung?) abgeben muß, später 3 verschiedene Handkarten und am Ende sogar Karten aus allen 4 Kategorien (Nahrung, Kleidung, Medizin und Brennstoff). In jeder Kategorie gibt es Karten mit Werten von 1-3. Kann oder will man eine Kategorie nicht abgeben kommt ein Los der eigenen Spielerfarbe in den Lostopf. Zum Spielende hin werden alle Lose gemischt, dann wird jemand für die Hungerspiele aus dem "Lostopf" gezogen und hat automatisch das Spiel verloren. Alle anderen zählen die Punkte auf ihren Karten zusammen und werten anschließend ggf. Zusatzpunkte durch Charakterkarte die man im Laufe des Spiels einsammeln kann. Das Spiel mag Fans begeistern ist aber aus meiner Sicht nichts für hartgesottene Vielspieler!


    #Patchwork konnte eine Spielerin begeistern, die eine Affinität zu Partyspielen und anderen sehr geselligen Spielen hat und eher nichts mit Strategiekrachern am Hut hat.


    Vorgestern fand dann die erste Pärchenspielrunde in diesem Jahr statt. Nach einigen 2er Partien erklärte ich Die vergessene Welt in unserer illustren 4er Runde. Die anfängliche Begeisterung über die grandiose Aufmachung wurde nicht getrübt. Wir alle versuchten die fremden und verschiedenen Völkern unter ihren jeweiligen Bannern zu einem großen und mächtigen Stamm zu vereinen, wobei schnell klar wurde, wer sich auf welche Farben bzw. Banner konzentrierte. Am Ende ärgerte sich unser Strategiefuchs, dass er mir eine Staatskarte überließ, die mir jede Runde ein Gold und ein Wissenspättchen einbrachte. Durch eine günstige Entwicklung konnte ich relativ schnell 5 Nahkampfstärke erhalten und einen Titan bezwingen, der meine Militärkapazität von 2 auf 3 erhöhte. In den restlichen 4 Runden erwies sich dies zwar als zunehmend kostspieliger Einsatz, doch brachte mir der häufige militärische Einsatz am Ende den Sieg. Vor allem in der letzten Runde konnte ich nur durch einen bezwungenen Titan in einer zweiten Farbe das sechste Banner ergattern, was mir durch Staatskarten und Erkundung nicht gelingen wollte. Es war eine spannende Partie auf Messers Schneide, bei der eine Mitspielerin sich mit zwei Bonuskarten für die Schlußwertung schon den Sieg ausmalte, aber dann doch "nur" Platz 2 ergattern konnte. Am Ende ging es mit 25 | 26 | 28 | 29 Punkten wahrlich knapp aus! Die vergessene Welt konnte auf der ganzen Linie überzeugen. Mir hat es zu viert etwas besser als zu zweit gefallen, was für mich aber nicht ungewöhnlich ist, da ich offline bevorzugt zu viert spele (online bevorzuge ich 2, manchmal auch 3 Spieler).


    Einen besonderen Kniff bietet die Einsatzregel der Arbeiter aus. Anfänglich hat man 3 Arbeiter mit den Werten 1, 2 und 3. Grundsätzlich gilt die Einsatzregel, dass ein Aktionsfeld häufiger von Arbeitern genutzt werden kann, aber ein Arbeiter mit einer höheren Zahl angelegt werden muß. So kann man mit einem 3er Arbeiter gleich zu Beginn Felder für andere Spieler sperren. Andererseits gelten für manche Felder andere Einsatzregeln, so dass man dort entweder alle Zahlen anlegen kann oder 1 Geld abdrücken muß, falls man eine Zahl anlegt, die noch nicht vorhanden ist (mit Ausnahme des ersten Arbeiters der die Aktion nutzt). Dieser kleine aber feine Kniff hat uns richtig gut gefallen! Das gepaart mit einigen anderen Mechanismen zeigt, das hier alles vortrefflich ineinander greift und für ein rundes und stimmiges Spielerlebnis sorgt. Top!
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    Mehr wurde bei uns nicht gespielt, da ich einen nicht unbeträchtlichen Teil einem Maus & Mystik Malprojekt widme, bevor wir es demnächst spielen werden. Bislang hat es für 5 Ratten und 4 Maushelden gereicht, während die Kakerlaken leicht bearbeitet wurden. Zufällig fand ich in einer Filmdose etwas Sand aus Hawaii (Sunny Beach) der eine schöne Mischung aus feinen und groben Körnern aufweist und sich hervorragend für die Basegestaltung der Kakerlaken verarbeiten ließ (ein kleiner Teil des Sandes, nicht der komplette Inhalt der Filmdose). Fotos folgen demnächst im dazu passenden Thread: https://www.unknowns.de/wbb4/index.php/Thread/7569-Malprojekt-Maus-Mystik/


    #Brügge | #LoW | #LoveLetter | #Panem | #Patchwork | #dievergessenewelt