Beiträge von unittype001 im Thema „28.12.2015-03.01.2016“

    @unittype001


    Mich würde mal dein Eindruck zu Trickerion interessieren...

    Tja. Da meinte ich nach ein paar Mal lesen, die Regel verstanden zu haben und dann das...


    Wir haben die erste Partie zu viert mit vier recht erfahrenen Vielspielern gespielt, wobei zwei sonst eher weniger "dicke" Spiele bevorzugen. Ich habe zwar die meisten Sachen korrekt erklärt, leider ist mir alleridngs bei der Startaufstellung ein elementarer Fehler unterlaufen, sodass viele der Boni nicht ausgezahlt wurden (zusätzliche Tricks, Komponenten, etc.). Das gestaltete den Spielverlauf sehr mühsam, da alles eklatant umständlich besorgt werden musste und der Mangel viel zu groß war. Leider haben wir das erst relativ am Schluss der Runde gemerkt. Das Spiel funktionierte so zwar, allerdings kam es kaum in Gang. Schade, passiert manchmal aber einfach auch mal. Nichtsdestotzotz konnte das Spiel zumindest andeuten, was da alles drin steckt und wie verzahnt und "tight" Ressourcen, Aktionspunkte und Aktionen gestaltet sind.


    Da die anderen beiden nicht mehr so viel Lust auf so einen Brocken hatten haben wir uns das Spiel noch einmal zu zweit vorgenommen, wie geschrieben mit der optionalen Zwei-Spieler-Variante "Duel of the Magicians". Bei dieser Variante wird für die Folgerunde immer eine Karte aufgedeckt, welche anzeigt, welche Bonusmodifikatoren für die Aktionspunkte abgedeckt werden (sieht man auf dem Bild direkt unterhalb des Bretts. Das schafft entsprechend Varianz, außerdem sind die Performance-Karten bereits mit einigen neutralen Trickmarkern vorbedruckt, was Links vereinfacht und das Setzen noch einmal ein kleines Stück knackiger gestaltet. Vorweg: Beide Änderungen machen Sinn und würde ich so auch zu zweit empfehlen.



    Lässt man mal den ganzen Klimbim drumherum weg, bleibt ein ordentlich komplexer Brocken aus Worker Placement, Aktionspunkte und Rezept/Auftragskartenerfüllung übrig, der da halt im Vergleich zu ähnlichen Mechnismensammlungen noch eine Schippe mit der "Performance" mehrerer Vorstellungen pro Runde mit eigener Spielreiehenfolge drauf setzt. Das Spiel braucht viel "Gucken", also genaues Schauen auf Möglichkeiten und Fallstricke, da an vielen Sachen etwas zu beachten gilt und Auswirkungen hat. Dabei haut einem die Spielerinteraktion auch manchmal ordentlich dazwischen, insbesondere bereits beim Blind Setting vorm eigentlichen Arbeitereinsetzen gibts viel Potential für Antizipation und Ausgucken.


    Das Würfelwerfen hat einen netten Einfluss, der entweder taktisch zu nutzen aber auch auszugleichen ist, der Markt ist - wenn man erst einmal versteht, wie man ihn nutzen kann, wenn man richtig antizipiert - ein Arsch von Mechanismus ohne komplett zu zerstören. Die Funktionsweise der Performance Cards und die Durchführung der Performances ist am Anfang verwirrend und war für fast alle schwer zu durchschauen. In unserem Zwei-Spieler-Spiel wurde es dann aber immer klarer, wie wo was zu legen ist um entsprechende Belohnungen aus den erlernten und vorbereiteten Tricks herauszupressen. Trotzdem kann das Auszählen von Punkten, Münzen und Trickerion-Splittern manchmal recht mühsam sein, da viele Referenzen ausgewertet werden müssen.


    In der ersten Spielhälfte blättert man die meiste Zeit im Workbook, welches neben der Kurzspielregel und nützlichen Tipps alle Zauberkarten nqach Kategorien und Stufen abgebildet hat. Ohne diese Dinger wäre das Spiel wohl kaum spielbar, sucht man sich hier doch nach Möglichkit passende Kombinationen heraus, die man dann irgendwie zusammenbringen und erfüllen können möchte. Wenn erst einmal ein grober Rahmen (ggf. mit Alternative A und B) steht, hört das ein wenig auch, aber aus diesem Gekrame zieht jeder Spieler seine Grundlage für alles andere. In der Zweier-Partie verfolgten wir recht unterschiedliche Wege, was Tricks, Helfer und Aktionen anging und dennoch waren wir am Ende nur einen lächerlichen Punkt auseinander.


    Den ganzen eingangs erwähnten Klimbim wegzulassen ist aber bei diesem Spiel Quatsch, denn es lebt und atmet förmlich sein Thema und zeigt das durch Aufmachung, Ausstattung und Materialqualität. Die Beschreibung könnte jetzt auf ein furztrockenes Optimier-Dich-halt-tot-Spiel bekannter Mechanismen sein, das Thema und die Einbettung funktionieren aber so gut, dass es das Spiel noch einmal ein ganzes Level nach oben hievt. Insbesondere die Idee der Spezialistenboards ist schick, denn sich einen zusätzlichen Arbeiter mit an Bord zu holen, der etwas ganz bestimmtes kann, ist arschteuer und will gut überlegt sein. Generell sind die Entscheidungen knifflig, treffen dabei aber auch immer wieder auf thematischen Bezug und Inklusion. Wer sich mit dem Stil anfreunden kann und sich gerne von so etwas abholen lässt, kann hier ganz klar zu Recht leuchtende Augen bekommen.


    Kickstarter-Spielen sagt man ja immer eine gewisse Unausgereiftheit und mangelnden redaktionellen Feinschliff nach. Hier ist es allerdings so, dass eigentlich fast alles zumindest so austariert ist, dass man sich Fehler selbst zuzuschreiben hat, das Spiel einen aber auch wieder einfängt und zumindest langfrisitge Sachen in Teilen wieder ausbügeln lässt, aber trotzdem ordentlich bestraft. Eine erfahrene Redktion hätte sicherlich diverse Sachen rausgeworfen und viele kleine Kanten begradigt sowie die zusätzlichen Elemente von Dark Alley und den Zauberereigenschaften niemals so direkt mit in die Schachtel gesteckt. Aber dann wäre es auch das Spiel einer erfahrenen Redaktion für ein entsprechendes Publikum gewesen.


    Mein vorläufiges Fazit ist, dass ich das Spiel gerne noch diverse Mal spielen möchte um weiter einen Eindruck zu bekommen. Wir haben insbesondere im Zwei-Personen-Spiel uns viel gegenseitig geholfen und auf Dinge aufmerksam gemacht, also ganz klar ein weiteres Lernspiel. Bis ich das wirklich gezielt "ernst" spielen kann, vergeht noch ein wenig Zeit. Apropos - mit vier Spielern sollte man 3-4 Stunden mit Erklären bei der ersten Partie des Basisspiels einplanen.


    Ich bin sehr zufrieden, bei der Kickstarter-Kampagne mitgemacht zu haben.

    Ok, langes Spieletreffen zwischen Weihnachten und Neujahr, direkt angeschlossen dann ein ins Wasser gefallener Kurzskiurlaub über Silvester, der dann einfach auch zu Teilen als Spielevent notgedrungen umfunktioniert wurde. Ich schreibe jetzt nichts zu jedem einzelnen Spiel, bei Interesse einfach kurz anfragen.


    3x #Endeavor aka #MagisterNavis (immer noch klasse als Euro)
    2x #Trickerion (davon einmal mit der 2-Spieler-Variante Duel of the Magicians)
    1x #TheGallerist (geil!)
    1x #RollForTheGalaxy (Fünferrunde in großer Spielerunde. Wer sagt, es kommt nicht auf den Tisch?)
    1x #Mombasa (Dreier, mit ordentlich Abstand gewonnen: 150-100-80)
    1x #Nippon (5. Partie, lief gar nicht, hab mich selten so geärgert)
    1x #Lewis&Clarke (zu dritt, niemals mehr Spieler!)
    1x #MarraCash
    1x #Kingsburg
    1x #Qwirkle


    Dazu diverse Male
    #AFakeArtistGoesToNewYork
    #Identik
    #Codenames
    #AgentUndercover