Beiträge von MetalPirate im Thema „Meinung gesucht zu Love Letter Rezension“

    Tja, jetzt fehlt die erweiterte Suche für: zeige mir alle Beiträge im Unterforum "Spielebesprechungen" mit 10+ Likes. Dann könnte man sehen, was "wir" hier schon zusammengebracht haben (u.a. findet man dort auf Seite 2 unten den gesuchten Bierbart-Artikel). Es ist zwar nicht alles, was hier viele Likes kriegt, automatisch auch gut. Aber was gut ist, kriegt idR schon seine 10+ Likes ab. In diesem Unterforum, WIMRE um Essen 2014 herum eingeführt, gibt's schon ein paar gute Spielebesprechungen, bei denen der Autor Ahnung von der Sache hat, gut analysiert/einordnet und obendrein auch unterhaltsam schreiben kann. Aber leider gibt's in grün nur die Likes für den Startbeitrag zu sehen und der besteht manchmal eben auch nur aus einem "Was haltet ihr von Spiel XY?" und danach im Thread kommen erst noch ausführlichere und teils wirklich gute Besprechungen. Die findet man beim Blättern unter den Threadtiteln nun mal nicht.


    Vor so manchem Blogger brauchen sich manche Reviews hier meiner Meinung nach nicht verstecken. Wobei man zur Verteidigung der Blogger dazu sagen sollte, dass ein gutes Review zu verfassen verdammt viel Arbeit macht. Von daher unterliegen die Blogger alle dem selbst auferlegten Zwang, in gewisser Regelmäßigkeit Texte raushauen zu müssen. Da ist es dann schon in gewisser Weise nachvollziehbar, dass die Qualität nicht immer auf Top-Niveau ist. Das ist schlicht nicht zu erwarten, wenn Leute unbezahlt in ihrer Freizeit Artikel schreiben. Tolle Reviews wünschen und als Ideal definieren, klar, kein Problem. Aber einfordern kann man das nicht vom Blogger, sondern höchstens vom Redakteur von Spielbox & Co, den man dann als Abonnent bzw. Käufer dann auch für diese Arbeit bezahlt.

    Aber hier wurde kritisiert, dass eine Rezension zu Love Letter grundsätzlich nicht ohne Verweis auf die nachfolgenden Varianten auskommt.

    Wo? Von wem?


    Richtig ist: Für einen Spielbericht bräuchte man kein einziges anderes Spiel jemals gespielt haben. Aber für eine Rezension erwarte ich schon, dass der Rezensent das Umfeld des besprochenen Spiels kennt. Ob man Varianten des besprochenen Spiels dann in der Rezension nennt oder nicht, ist dann nochmal eine ganz andere Sache. Je nach Zielgruppe lässt man als Rezensent mehr oder weniger viel an zusätzlichen Infos und Hintergrundwissen weg. Aber genau dieses Hintergrundwissen des Autors, ist eben der Unterschied zwischen dem guten Rezensenten und dem Dummschwätzer, der nur so tut, als könnte er Rezensionen verfassen. Wer nur Berichte schreiben will, soll seine Berichte nicht Rezension nennt. Es steht jedem frei, das weniger restriktiv zu sehen, aber mit dem Begriff "Rezension" verbinde ich mehr als nur einen Spielbericht.

    @ode.: Das "daneben liegen" in meiner obigen Antwort

    Von daher spricht es zwar nicht direkt gegen, aber eben auch nicht gerade für die Rezension, bei sowas daneben zu liegen.

    bezog sich ganz klar auf die Falschinformation bzgl. der Ableger in dem Review.



    Wenigspielern, also der Kernzielgruppe dieses Spiels, hilft es vielleicht viel mehr, wenn jemand darüber berichtet, der sich auch nicht so ganz gut auskennt im Gesamtkontext

    Sicher, durch Rumgefasel über Sonstiges könnte der "Spiele-Experte" sein Review für den Wenigspieler auch leicht entwerten, aber grundsätzlich schadet zusätzliches Hintergrundwissen eigentlich nie. Der Kenner kann unnützes Zusatzwissen beim Schreiben für eine andere Zielgruppe auch mal ausblenden, wenn er sein Handwerk versteht. Umgekehrt wird der Nicht-Kenner aber immer limitiert bleiben.

    Ich bin da eher bei @Braz. Wer nicht mitbekommen hat, dass Love Letter diverse Ableger erhalten hat, bei dem habe ich auch gewisse Zweifel, ob er Love Letter "vanilla" ;) passend im Kontext ähnlicher Spiele bewerten kann. Wenn jemand schreibt "Love Letter finde ich so-und-so gut", dann mag das, wenn es gut geschrieben ist, aus sich heraus einen gewissen Unterhaltungswert haben, aber eine für mich brauchbare Spiele-Rezension wird erst in dem Moment daraus, wo eine solche Einordnung passiert zu dem, was es rechts und links davon in der gleichen Richtung sonst noch so gibt.


    Es ist absolut unnötig diese [Ableger] zu kennen um eine fundierte Meinung zu Love Letter zu haben.

    Eigentlich richtig. Aber wer das Umfeld von Love Letter kennt, um Love Letter in diesem Kontext rezensieren zu können, der wird eben in aller Regel schon mal etwas von den Love Letter Ablegern gehört haben. Von daher spricht es zwar nicht direkt gegen, aber eben auch nicht gerade für die Rezension, bei sowas daneben zu liegen. Eine solche Rezension bleibt dann eben in einer gewissen Mittelmäßigkeit stecken.

    Das Problem mit Qualitäts-Reviews in der Art, wie @Uzi das als Idealtypus definiert hat, ist nun mal, dass Arbeitsaufwand und (Reichweiten-)Ertrag dabei in keinem gesunden Verhältnis zueinander stehen.


    Die populärsten und damit erfolgreichsten Review-Seiten sind ja ausgerechnet die, die Reviews als Massenware raushauen. Teils ist die Entwicklung vom Liebhaber-Reviewer zum Massenware-Veröffentlicher ja mitzuverfolgen, siehe z.B. Rahdo. Ursprünglich gestartet, um mit eigenen wackligen Handy-Videos unterbewertete Spiele aus der eigenen Sammlung etwas zu promoten, aber mittlerweile teils mehrere Video-Reviews pro Woche, dabei haufenweise Werbung für laufende Kickstarter-Kampagnen. Außerdem sind seit einiger Zeit bei ihm regelmäßig so gravierende Fehler in den Videos drin, dass man arge Zweifel haben muss, ob er das reviewte Spiel mehr als zweimal gespielt hat.