Beiträge von Puma im Thema „Ohne Bibel...“

    Die Frage ist doch, ob der religionsgebunden oder gar konfessionsgebunden erfolgen soll oder muss.
    Mein Plädoyer wäre, dass im Religionsunterricht die Grundlagen aller Weltreligionen vermittelt werden sollten. Nur so kann ich verstehen, wie der andersgläubige denkt. Ob wir das Fach dann Religion oder Ethik oder praktische Phylosophie nennen wäre mir dann letztendlich egal.

    Er soll in der Regel konfessionsgebunden erfolgen.
    Ein solches Fach, wie du es vorschlägst, hätte mit dem Religionsunterricht so wie er im Grundgesetz gemeint ist (du hattest ja die GG-Stelle meines Beitrags zitiert) und
    aktuell verstanden wird, nichts mehr zu tun. Eine undifferenzierte Darstellung verschiedener Religionen würde dem nicht
    genügen. Religionsunterricht im grundgesetzlichen Sinne meint schon Bekenntnisunterricht - es geht
    um eine Auseinandersetzung mit den Inhalten der jeweiligen Religion. Wobei mit Religion nicht Christentum gemeint ist,
    auch wenn es natürlich in Deutschland dominiert, sondern die Auseinandersetzung mit der jeweils eigenen Religion.
    Und das Ganze natürlich komplettiert mit dem Abwahlrecht und der Alternative Ethikunterricht.


    Das sage ich jetzt aber mehr oder weniger nur informativ zur Auslegung des GG. Vom Grundsatz her finde ich deine Idee nicht schlecht. :)

    Meines Erachtens sollte die Religion komplett aus der Schule raus. Trennung von Staat und Kirche.
    Wer möchte, dass seine Kinder religiös erzogen werden sollte diese auf eine entsprechende Schule schicken.

    Na ein Glück, dass du das nicht entscheidest. Eine ziemlich wahnwitzige Vorstellung in meinen Augen. Religionsunterricht ist in Deutschland ordentliches Lehrfach an den Schulen, so steht es im Grundgesetz (Art 7 Abs 3 S 1 GG).
    Das hat sicher historischen Ursprung, ist aber bei einem Anteil der Christen in Deutschland von ca. 61% auch aktuell nachvollziehbar. Es wäre doch eine gravierende Diskriminierung
    einer Gruppe von Menschen (der deutlich größeren übrigens), würde man diese zwangsweise von der kostenfreien Bildung durch den Staat fernhalten und an Privatschulen verweisen
    (ich gehe davon aus, dass du das mit entsprechenden Schulen meinst). Im Umkehrschluss werden die konfessionslosen Schüler ja auch nicht diskriminiert und ausgegrenzt, da man
    ja den Ethikunterricht als Alternative besuchen kann. Überhaupt wird mir der christliche Glaube hier teilweise zu sehr als Sekte und Gehirnwäsche dargestellt, manche scheinen eine regelrechte Phobie zu haben.
    Im Religionsunterricht werden, so habe ich es zumindest erlebt, ja insbesondere auch Werte vermittelt, was das Zusammenleben angeht. Das tut niemandem weh.
    Und abgesehen vom konkreten Unterrichtsfach Religion werden ja, insbesondere was die Entstehung der Erde angeht und überhaupt die naturwissenschaftlichen Fächer,
    auch weltliche/wissenschaftliche Inhalte vermittelt. Wer sein Kind davon fernhalten will, der muss ja bereits jetzt die katholische Privatschule aufsuchen.


    Das Ganze sehe ich übrigens so, obwohl ich konfessionslos bin (vom Religionsunterricht habe ich mich dann am Gymnasium abgewandt aus hier bereits von anderen Forumsteilnehmern dargelegten Gründen).
    Ich finde die Arroganz und Ignoranz, die in diesem Thread teilweise aufkommt (oder die ich zumindest so interpretiere), ganz schön erschreckend.