Beiträge von Tequila im Thema „Ohne Bibel...“

    Ich habe gesagt: ich kann bezeugen, dass er auferstanden ist (= lebt).

    Woran bitte kannst Du dies so absolut festmachen?


    Wenn Gott lebt und existiert, wie sind dann diverse Kriege und Gräueltaten zu erklären?


    IS, Boko Haram, Daesh im Großen, AMokläufer und Serienkiller im Kleinen, all dies sind doch Anzeichen für die Nichtexistenz einesliebenden Gottes.


    Und selbstverständlich muss man nicht die Nichtexistenz von etwas beweisen, umgekehrt wird ein Schuh daraus.

    Unter anderem, ja. Ich kann Dir aber ebenfalls bezeugen, dass Jesus auferstanden ist. Und da bin ich nicht der Einzige...

    BItte was? Du warst Zeuge der Auferstehung Christi?


    Nun wird es interessant. Erzähl mehr davon, denn einen Augenzeugen dieser Ereignisse habe ich bisher noch nicht interviewen können.

    Kurz: hat die Evolutionstheorie Recht, dann
    - gibt es keinen Grund für den Menschen, Gott zu danken
    - gibt es keinen Grund für Gott, Gericht zu üben
    - gibt es nichts, wovor Jesus mich retten müsste.


    Ich wüsste nicht, welchen sinnvollen Inhalt mein Glaube dann noch haben sollte, aber ich hätte größte Mühe, das, was da übrig bleibt, noch "christlich" zu nennen.

    Verstehe ich das richtig?


    Weil, wenn die Evolutionstheorie richtig wäre(was sie meiner Meinung nach ist), dein Glaube Gegenstandslos wäre, kann sie nicht richtig sein?


    Du sagst also, die Theorie ist falsch, weil sonst dein Glaube falsch wäre?


    Seems legal ...

    Annahme 1: Zerfallgeschwindigkeit etc. pp. ist immer dieselbe geblieben, wodurch Entstehungsgeschichte, Evolution etc.pp. wissenschaftlich erklärt werden kann
    Annahme 2: Es existiert ein omnipotentes Wesen, das zuerst da war, das Alpha und Omega ist und welches All das hier erschaffen hat


    Was davon ist wahrscheinlicher? Nein, halt, was davon ist unwahrscheinlicher.



    Wenden wir nun Ockhams Rasiermesser an, gewinnt wohl Annahme 1.




    Halt, sag nichts, Du, Lazax, siehst dies natürlich komplett anders, korrekt?


    Sorry, die Kreationisten belegen ihre Aussage, das die Erde 6000 Jahre alt ist anhand des Buches Genesis, ich vermute mal (nein, ich werde mir die Bibel nicht noch einmal durchlesen) das sie dort schlüssige Beweise für ihre Annahme gefunden haben.


    Und ja, in de Fall glaube ich sofort und ohne Zweifel den wissentschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema, die da auf mehrere Millionen von jahren kommen. Ob das nun 20 Millionen jahre sind oder 200 will ich nicht mal bewerten, aber deutlich mehr als 6000 sind es wohl auf jeden Fall

    Ein geologisch sehr kurzer Zeitraum - oder siehst Du das anders?

    Ähem, sorry, aber wie lang existiert die Erde und der Mensch laut der Bibel? Deutlich weniger als 10.000 Jahre, sind es nicht so um die 7000?


    Oder gehört der Teil der Bibel zu den Sachen, die man "nicht so ernst/präzise" nehmen sollte? Betreibst Du also Tatsachenfiletierung?

    Um zu glauben und zu beten braucht man die Kirche nicht. Das kann jeder für sich selbst tun. Ich bin ein gläubiger Mensch. Dennoch: Wie kann ein Sterblicher wie du und ich sich anmaßen (Papst), im Namen von Gott zu reden? Unfassbar.

    Ich bin ja grundsätzlich eher deiner Meinung und immer bereit, den Kirchen und der organisierten Religion alles zuzutrauen, aber der Papst redet äußerst selten im Namen von Gott. Dies ist nur der Fall, wenn er ausdrücklich Ex Cathedra spricht, was nur äußerst selten der Fall ist.

    Na dann hol mal Deinen Experimentierkasten raus und demonstriere mir, wie aus einem Affen ein Mensch wird. Oder aus Nichtleben Leben.
    Im Ernst: wir reden hier über Ereignisse, die angeblich Millionen von Jahre her sind. Mir ist schleierhaft, wie ein seriöser Naturwissenschaftler behaupten kann, er könne mit Sicherheit sagen, was da abgelaufen ist.

    Kann keiner, deshalb heißt es ja auch Evolutionstheorie.


    Mann kann aber wissentschaftlich beweisen, das die Erde älter als 7000 Jahre ist oder das Affe und Menschen aus dem selben Genpool stammen und gemeinsame Vorfahren haben.


    Das alle exitierenden Tierarten unmöglich auf der Arche Noah Platz gehabt haben können, das aber danach es ja keine neue Schöpfnungsgeschichte 2.0 gegeben hat. Wo kommen also die vielen vielen verschiedenen Tierarten her?

    Für mich ist dieser "Unsinn" (der Apostel Paulus spricht von "Torheit") gerade einer der Gründe gewesen, warum ich die christliche Lehre als wahr ansehe. Alle anderen Religionen sagen: Du kannst/musst dies oder das tun, um vor Gott gut auszusehen, einem Gericht zu entgehen, ins Paradies zu kommen etc... Nur die christliche Lehre sagt: Du kannst überhaupt nichts tun, um gerettet zu werden. Gott hat in Jesus alles getan. Du kannst das als Geschenk annehmen oder es bleiben lassen, aber was immer Du tust, wird nicht reichen. Das ist so revolutionär anders als alles, was sich Menschen ausdenken.

    Äh, sorry, aber da, was Du beschreibst, gilt für Teile (in der Hauptsache die Anhänger Calvins) der evangelischen Kirchen (Prädestination), während die katholische Kirche durchaus das Konzept der Werksgerechtigkeit verfolgt.


    Wenn Du an die siebentägige Schöpfungsgeschichte glaubst, wie sieht es dann mit aneren diesbezüglichen Fragen aus:


    Evolutionstheorie?
    Dinosaurier?

    Interessante These. Es könnte auch sein, dass Religion ein Abfallprodukt unseres zu groß geratenen Gehirns darstellt. Ein- anthropologisch betrachtet - kognitives Spielzeug der Menschheit, zusammen mit der Sprachentwicklung #Neanderthal (leider bislang ungespielt).

    Wie auch immer Religion entstanden sein mag, ändert nichts daran, das sich einige Wenige den Glauben vieler anderer zu Nutze machen, um damit eine wie immer geartete Macht auzuüben.


    Dies muss nicht immer unbedingt aus niederen Gründen geschehen, wurde und wird aber immer wieder missbraucht.


    Natürlich war Religion und Kirche seit jeher auch ein Mittel des Staates, um an der Macht zu bleiben. Ganze Länder wechselten auf Geheiß ihres Oberhauptes die Religion, weil es dem Herrscher besser ins Kalkül passte.


    Staat und Kirche (Tempel/Ritualgrube whatever) haben seit jeher gut zusammengearbeitet und Religion war auch eine Methode, die Bürger ruhig zu stellen. Solang die Menschen "dumm" gehalten wurden, konnte man ihnen mithilfe der Religion einimpfen, das sie, wenn sie sich im Diesseits gut verhalten (lies: ihrem Herrscher treu ergeben sind UND ihren Obulus an die Kirche abtreten - Wir sehen Win/Win-Situation) im Jenseits ins Paradie eingehen werden. Eine blendende Aussicht, gerade für jemanden, dem es im Diesseits nicht so besonders gut geht.

    @Tequila: Aha. Du wirfst also alle in einen Topf. Demnach ist die lutherisch-reformierte Kirche mit Teilnehmer an den Kreuzzügen? Die Armenische Kirche Teilnehmer am 30jährigen Krieg? Die Koptische Kirche bei den spanischen Eroberungen in Mittelamerika dabei?


    Leute lernt endlich mal zu differenzieren. Es gibt werder die Kirche noch gibt es sie seit 2.000 Jahren.

    Lies, was ich schreib und nicht, was Du gerne lesen würdest.


    Ich werfe überhaupt keine Kirchen zusammen, sondern sage das (viele) Kirchen und Religionen an vielen Konflikten in der Menschheitsgeschichte mit beteiligt waren/sind. Das die lutheranische Kirche nicht an den Kreuzzügen beteiligt war, liegt offenkundig auf der Hand. Eben WEIL ich differenziere, rede ich nicht von DER Kirche. Ich rede nicht mal von den christlichen Kirchen. Sondern von Kirchen/religiösen Kultstätten/Organisationen im Allgemeinen.


    Nur, weil jetzt eine obskure religiöse Splittergruppe vielleicht mal in ihrer Geschichte unbeteiligt an irgendwelchen Greultaten war, bedeutet das nun nicht, das nun alle klarikalen Organisationen auf einmal koscher sind.

    Wie kommst du auf 2000 Jahre und mehr?
    Welche Kirche meinst Du genau?

    Da ich keine Kirche klassifiziert habe, werde ich vermutlich so ziemlich alle Kirchen und gleichartigen auf Religion basierenden Institutionen meinen.

    Religion kann nichts dafür, dass sie von Menschen missbraucht, ideologisiert und dogmatisiert wird. Im ursprünglichen Wortsinn meint re-ligio ja nichts anderes als Rückbesinnung (zu Gott) oder (innere) Umkehr (= Besinnung) und das darf man im Angesicht des Irrwegs der Menschheit die Grundlage seiner Existenz und sich selbst zu zerstören, sehr wohl als förderlichen, "göttlichen" Wert betrachten. Denn auch Gott kann nichts dafür, dass Menschen in seinem Namen satanische Dinge tun und irrsinnige Weltreligionen erfinden, innerhalb derer die Ideologie/das Gesetz mehr zählt, als jede Menschlichkeit, quer durch alle Zeiten. Staaten/Staatsformen sind letztendlich auch nur verkappte "Glaubensgemeinschaften" auf der Basis ganz bestimmter Prämissen und Paradigmen.
    Du hättest genauso gut schreiben können "Ohne Sex/Geld/Macht (tbc) wäre die Welt ganz sicher eine bessere". Die Dinge an sich sind nichts und werden nur zu dem, was die Menschen daraus machen und WIE sie damit umgehen. Der Kontext des Einzelnen bestimmt den Inhalt. Das ist meine These, die ich als Anregung hier einbringen möchte. Die Bibel ist nur ein von Menschen geschriebenes Werk, das genauso viel Sinn und Unsinn, Richtiges und Falsches enthält, wie jedes andere von Menschen geschriebene Buch auch.

    Vermischt Du da nicht gerade Religion und Glaube?


    Ich selbe bin Atheist, hänge keinerlei Götterglauben nach, bin interessiert an germanisch-nordischer Mythologie, da dies der Glaube meine Urväter war, aber dies aus rein informeller Sicht. Weder bete ich zu Odin noch opfere ich Thor oder ähnliche Spökes. Aber ich respektiere jeden Menschen, der einen Glauben hat. Denn Glaube ist mMn Privatsache.


    Religion hingegen ist der Versuch, den Glauben von Menschen zu instrumentalisieren, Das ist in den allermeisten Fällen aber schlimm, schlecht und böse.


    Religion und Kirche steckt hinter den meisten Konflikten der letzten 2000 (und mehr) Jahren. (Im Übrigen werfe ich der Kirche gern und viel vor, die Hexenverbrennungen waren aber eher ein Mittel der Politik, weniger des Klerus).


    Um gegen die Kirche zu wettern, muss man auch nicht in die Vergangenheit schweifen, da git es genug in der Gegenwart. Ich sage nur Tendenzbetrieb, Arbeitnehmerrechte, Finanzierung des Kirchenapparates, Einfluß auf die Bildungspolitik oder Fremd(Steuer)mittelanteil bei kirchlichen Einrichtungen.

    Dem widerspreche ich ganz entschieden - siehe oben. Die Gewaltexzesse gab es schon immer, sie sind nur anders begründet worden. Und wenn Dir die ferne Vergangenheit nicht reicht: schau mal ins 20. Jahrhundert. Die verheerenden großen Konflikte dieser Zeit, die an Gewalt alles bisher dagewesene übertrafen, haben sehr wenig mit dem Christentum zu tun. Es gab sogar den ein oder anderen sehr glaubensfeindlichen Tyrann, der sich mit Freude daran beteiligt hat.


    Es gab da diesen einen, sehr großen Konflikt im 20. Jahrhundert, bei dem die Auslöschen der Juden vorangetrieben wurde. Das war einigen Hardcorechristen nicht ganz unrecht, denn immerhin haben die Juden ja schliesslich den Messiahs auf dem Gewissen.