Nein, weiß ich nicht. Welches wissenschaftliche Experiment oder Ergebnis oder welche empirische Beobachtung könnte Deiner Meinung nach hypothetisch die Evolutionstheorie widerlegen? Und zwar, wohlgemerkt, nicht in Bezug darauf, ob es ein paar Mutationen hier oder da gibt, sondern in Bezug auf die Entstehung des Universums und der Menschheit, die ja angeblich hunderte von Millionen Jahren in der Vergangenheit liegt und ein singuläres Ereignis darstellt und über die es, wie Du wohl einräumen wirst, keinerlei empirische Beobachtungen gibt? Ein ehrlicher Wissenschaftler müsste zugeben, dass es nicht die geringste Möglichkeit gibt, irgendeine Theorie über die Entstehung des Universums empirisch auch nur ansatzweise zu verifizieren oder zu falsifizieren. Das fliegende Spagetti-Monster genausowenig wie die super-wissenschaftliche Behauptung "Alles Zufall" oder die demgegenüber völlig unwissenschaftliche Behauptung "Alles geplant"...
Wie ich oben schon sagte: die Entstehung des Universums lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Abgesehen davon, dass es "die Wissenschaftler" nicht gibt, sondern nur Wissenschaftler mit einer These und Wissenschaftler mit einer anderen These und Wissenschaftler mit einer vermittelnden These. Für die Bibel spicht demgegenüber die Glaubwürdigkeit des Verfassers und die größere Plausibilität der Erklärung.
Möchtest du jetzt von mir eine Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten? Die Evolutionstheorie wurde bisher in ihren Grundzügen nicht falsifiziert, sondern eben immer wieder durch Nachweise bestätigt. Es gibt sehr einfache Versuchsanordnungen welche die Evolutionstheorie widerlegen könnten, wenn sie denn unzutreffend wäre. Das Gegenteil ist aber der Fall. Eine naturwissenschaftliche Theorie, also auch die Evolutionstheorie, macht es, grob gesagt, möglich, bestimmte Sachverhalte zu erklären, oder vorherzusagen. Hier hat sich die Evolutionstheorie wohl recht gut bewährt. Warum? Nun Theorien haben (im Unterschied zu Beispielsweise religiösen Dogmen) meist einen Anwendungszweck. Mit Theorien wird Forschung betrieben, gearbeitet. Wäre die Evolutionstheorie auf diesem Feld unbrauchbar, wäre sie schon längst verworfen worden.Und im Übrigen ist gerade das auch ein Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens. Das Theorien immer weiter verfeinert und verbessert, um neue Forschungsergebnisse ergänzt werden. Diesen mangelnden Perfektionismus, diesen Mangel an endgültiger Gewissheit muss man als Forscher aushalten.
Oder man ist eben zu schwach und möchte endgültige Gewissheit, einen absoluten Wahrheitsanspruch. Dann kann man sich beispielsweise der Religion zuwenden. Die bietet da eine gute Heimat.
Dein Einwurf mangelnder empirischer Beobachtbarkeit der Entstehung des Universums zeigt das du entweder von wissenschaftlichem Arbeiten keinen blassen Schimmer hast, oder aber bewußt bestimmte wissenschaftliche Grundprinzipien schlicht ignorierst. Gerade die Reproduzierbarkeit und Übertragbarkeit sind wichtige Faktoren wissenschaftlichen Arbeitens, über Zeit und Sachdimensionen hinweg. Einen Hardcore Empirismus vertritt im Grunde kein seröser Forscher, denn er würde auch wissenschaftliches Arbeiten nahezu unmöglich machen.
Aber gut, wer einen solchen Satz schreibt: "Für die Bibel spicht demgegenüber die Glaubwürdigkeit des Verfassers und die größere Plausibilität der Erklärung", der ist für sachliche Argumente wohl ohnehin nicht zugänglich.
Achso bliebe noch eine Frage: da du den Mensch offensichtlich nicht als Lebewesen ansiehst (du sprichst ihm ja einige grundlegende Eigenschaften von Lebewesen ab), was ist der Mensch dann für dich?