Gegenfrage: Finden in Wochenthreads wirklich Diskussionen statt? Manchmal gibt es Nachfragen und Ergänzungen und das war es dann auch. So meine Wahrnehmung. Ich sehe die Wochenthreads eher als Berichte, was einzelne Spieler in ihren Spielrunden so erlebt haben. Finde ich superspannend, weil so Berichte Neugier wecken. Das ist extrem subjektiv in der Wahrnehmung und hat sicher auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, alle Aspekte aller gespielten und angesprochenen Spiele zu vertiefen.
Auf welcher Grundlage willst Du da gross miteinander diskutieren, wenn Du nicht selbst vor Ort in der Runde dabei warst und deshalb keine andere Sichtweise dazu ins Spiel bringen könntest, die vergleichbar wäre? Ein anderer Ort, eine andere Runde, eine andere Atmosphäre ändert schon alles.
Erst letztens erlebt, dass Agent Undercover grandios gescheitert ist in einer Runde. Lag das jetzt am Spiel oder an der Runde oder an dem unpassenden Spiel für die Runde zu genau der Zeit, zu der ich das Spiel auf den Tisch gebracht habe? Oder an meiner schlechten Erklärung oder meiner falschen Ansprache, die nicht gezündet hat? So ein Spielbericht ist dann einfach nur eine Wahrnehmung, aber kaum eine Grundlage für eine zielführende Diskussion über die Güte des Spiels oder des Spiels selbst. Wenn überhaupt sehe ich den einzigen Diskussionsansatz, dass Agent Undercover polarisiert. Und damit wäre die Diskussion schon wieder beendet, sofern man niemanden seine eigene Wahrnehmung absprechen will.
In den Spielethreads steht hingegen die intensive Diskussion über ein Spiel im Vordergrund. Ein Spielabend mit dem Spiel ist da eher nur der Aufhänger einer Diskussion. Da werden dann auch Teilaspekte des Spiels unter die Lupe genommen und losgelösst von einer Spielrunde auf einer eher allgemeinen und theoretischen Basis besprochen und vertieft. Ob man ein Spiel wirklich von der Spielrunde so lösen kann, ist dabei noch eine weitere Frage, die man in einem allgemeinen Thread diskutieren könnte.
Somit sehe ich beide Threads grundverschieden an und deshalb kann man die auch nicht einfach so gegeneinander austauschen, weil die Zielsetzung meiner Meinung eine ganz andere ist. Zumindest habe ich die bisher immer so grundverschieden gesehen.
So oder so, wenn wir möglichst viele Forumskonsumenten dazu animieren wollen, auch mal was zu schreiben oder auch ganz viel und oft, dann braucht es in erster Linie eine Wohlfühlumgebung, die es einem einfacher macht, eine wie auch immer selbst bewertete Relevanz in seinem Posting zu sehen. Ebenso sollte die Latte nicht allzu hoch gehängt werden, was verlangt oder eingefordert wird und welcher Einsortierung man sich unterwerfen muss. Das alles schreckt nur ab. Gute Postings und spannende Diskussionen brauchen keine Ordnung, die entstehen einfach von selbst und schaffen dabei ihre eigene Ordnungsstruktur. Zu viel Regulierung würgt nur ab, bevor was entsteht.
Wie seht Ihr das?