Beiträge von sneuhauss im Thema „Bestes Splotter-Spiel?“

    Splotter ist schon ein besomderer Verlag, wie ich finde. Die Spiele sind in der Regel sehr anspruchsvoll, häufig auch nicht ganz einfach im Zugang. Das sind keine Spiele für zwischendurch, die können gerne auch mal 180+ Minuten dauern - auf jeden Fall in den ersten Partien.


    Für mich sind Splotter-Spiele fast Blindkäufe. Eingestiegen bin ich mit Antiquity und Roads & Boats, weil ich so viel positives darüber gelesen hatte. Beide Spiele sind wirklich etwas Besonderes. Ich spiele die Spiele viel zu selten, würde aber immer sofort mitspielen. Meine Ausführungen beruhen auf Erinnerungen, die mehrere Jahre alt sind.


    Antiquity ist ziemlich fies. Jeder spielt in einer eigenen Stadt (mit Stadttableau), da ist man unabhäbgig, kann Gebäude erreichten etc. Diese Stadt liegt aber an einem bestimmten Ort in einer Landschaft - da konkurriert man mit den Mitspielern. Die landschaft muss bewirtet werden, daraus resultiert aber Verschmutzung. Die eigenen Leite sterben, Gräber besetzen wichtigen Platz auf dem Stadttableau etc. Sein Spielziel kann man selber wählen, je nachdem, welchem Heiligen man sich verpflichtet fühlt. Dieses Ziel kann man meines Wissens irgendwann im Spiel festlegen. Eine wie ich finde gute Rezension findet man auf Hall9000.


    Roads & Boats ist ein sehr tiefes Logistik-Spiel. Man startet mit einfachen Beförderungsmitteln und muss einen Wirtschaftskreislauf aufbauen: Rohstoffe abbauen, Straßen bauen, Rohstoffe befördern, weiter verarbeiten, Bessere Fahrzeuge bauen etc. Der Warentransport steht hier im Mittelpunkt. Da plant man die Produktion mal falsch ein, ist nicht rechtzeitig wieder am rechten Ort und der Gegner freut sich, lädt meine Waren ein und liefert sie selber ab. Dabei malt man mit einem Stift jedes Mal neu die Straßen und verbindungen auf eine Plexiglas-Platte, die auf den Hex-Feldern liegt. Das ist einzigartig, wie viele Elemente in Splotter-Spielen. Mit der Erweiterung &Cetera kommen dann noch neue Elemente hinzu, neue Transportmittel etc. - und alles wird noch etwas komplizierter. Wer da von Arbeit spricht, den kann ich verstehen. Es sind einfach tolle Herausforderungen, die einem gestellt werden.


    Food Chain Magnate habe ich, aber noch nicht gespielt.


    Bus ist dann ein (etwas) leichteres Spiel, wieder steht die Logistik im Mittelpunkt. Man muss mit seinen Bussen Passagiere einsammeln und transportieren. Irgendwie kam da noch ein interessantes Zeitmanagement hinzu. Und nur weil es bei BGG unter 7.0 gewertet wird, ist es noch lange kein mittelmäßiges Spiel. Es ist schon lange vergriffen.


    Greed Inc. steht leider noch ungespielt im Regal. Es ist ein fieses Wirtschaftsspiel, bei dem man Unternehmen übernehmen, diese Auspressen und dann - hioffentlich mit einem ausreichenden Bonus ausgestattet - die Firma verlassen sollte, bevor sie bankrott ist. Ich meine, dass es dort in der Firma eine Hierarchie gibt und man im Idealfall dem Gegner, dann als neuer CEO, einen Scherbenhaufen hinterlässt.


    Zu Indonesia und Great Zimbabwe haben sich andere schon ausführlicher geäußert als ich es könnte (Indonesia & The Great Zimbabwe (Splotter Spellen): Reprint in 2016 höchstwahrscheinlich)


    Mein letztes Spiel ist dann noch Cannes, das habe ich mal günstig für unter 10 Euro geschossen. Es ist auch bei leibe nicht schlecht, ein taktisches Logistikspiel, bei dem man Kontakte knüpfen muss (In Form von Balken, die auf dem Spielbrett bestimmte (HEX?)Felder verbinden. Wenn man die richtigen Verbindungen eingeht, hat man Zugriff auf bestimmte Ressourcen. Die Netze sind aber nicht beständig, da man zu wenige Balken hat und ständig muss man Verbindungen wieder aufgeben, um an anderer Stelle voran zu kommen. Und Schwupps, hat mein Gegner einen neuen Kontakt geknüpft, der mir später noch einmal hätte wichtig werden können.


    Also nochmal, das ist alles sehr ungenau und nicht ganz scharf. Viele können das sicherlich besser erklären.


    Die Spiele sind (weit) ab vom Mainstream, sind in der Regel charmant aufgemacht und für meinen Geschmack nicht mit den Spielen der großen (deutschen) Verlage zu vergleichen. Das müssen sie aber auch nicht. Oft sind Hunderte Counter dabei, früher gerne auch nur einseitig bedruckt.


    Aber: Diese Spiele sind Erlebnisse, da nehme ich die Mängel gerne in Kauf... Bei Interesse gibt es in Hamburg ja vielleicht einmal die Möglichkeit, eines der Spiele zu spielen