Beiträge von velvre im Thema „02.11.-08.11.2015“

    Spiele mit "Spiel des Jahres"-Schwierigkeit schaffen es auf jeden Fall ...
    und ach, ich freue mich auch, dass sie so auf Maus und Mystik abfährt


    Leidenschaft würde ich jetzt nicht sagen, aber ja, sie spielt sehr gerne mal mit

    Einen allerherzlichsten Glückwunsch auch von mir lieger fUnK3r!


    Bei mir fing es mit meiner Liebsten übrigens ähnlich an. Sie hat gern einmal die etwas "harmloseren" Spiele mitgespielt. Inzwischen sind wir 10 Jahre verheiratet und vor einiger Zeit kam ein Pärchen die nicht so häufig spielen zu uns. Wir schlugen verschiedene Spiele vor und meine Liebste machte dann an mancher Stelle die Bemerkung: "Ne, das ist doch viel zu einfach! Langweilig!" ...he he... :D

    Nachdem ZhanGuo eine Essenneuheit 2014 war, dürfte Dir das Spielen und Ertauschen vor >1 Jahr schwergefallen sein

    Junge wie doch die Zeit vergeht! Es kam mir vor wie 2 Jahre... :D

    Mir wurde das Spiel so erklärt, dass niemand eine Karte doppelt in seiner Auslage haben darf?

    Leider darf man gem. der Regel Karten doppelt ausspielen. Das ergibt in sofern einen Sinn, da man Handkarten nicht so schnell loswerden kann und sich mit doppelten Handkarten jeweils 5 Minuspunkte einfangen würde.

    Wernigerode erwies sich als charmantes harzer Städtchen mit einem prächtigen Rathaus und einem überragenden spanischen Restaurant (Bodega) in dem einfach alles stimmte! Und bevor das hier als Reisebericht ausartet erzähle ich lieber was wir gespielt haben:


    Zum Auftakt gab es ZhanGuo - ein Auftakt wie ich ihn mag! Gar nicht erst langsam mit Lockerungsübungen -spielen aufhalten sondern gleich richtig loslegen! Drei Spieler kannten dieses Spiel nicht aber es war erfreulich, dass es keine Detailfragen gab, die man nur durch intensives Regelstudium während des Spiels hätte klären müssen. Dennoch rauchte den anderen bei dieser Neubegegnung zuweilen der Kopf bei der Vielzahl von Möglichkeiten und der Verzahnung der Mechanismen. Das ging mir bei meiner Erstpartie vor gut 1 Jahr ähnlich aber der Nebel lichtete sich allmählich und spätestens in der vorletzten Runde fiel dann auch der letzte Groschen. Für mich war es übrigens erst die zweite Partie, was nur daran lag, dass ich dieses schöne Spiel in den letzten Monaten nicht ertauschen konnte und es auf meiner Kaufliste andere Prioritäten gab.
    Der Spielaufbau von ZhanGuo gestaltet sich erfreulich variabel wobei das Spiel klare Zielvorgaben liefert an die sich jeder orientieren kann. Ich mag den Mechanismus mit den Ordnungszahlen und den ggf. daraus resultierenden Bonusaktionen die durch Karten in der eigenen Auslage ausgelöst werden. Ich hoffe diese stimmige Komposition von einem Spiel noch viel häufiger auf den Tisch bringen zu können.


    Love Letter spielten wir 1x als Absacker. Darüber gibt es nicht viel zu sagen: Es macht uns trotz hohem Glücksfaktor immer noch Spaß, weil es uns gut zu unterhalten vermag und dabei kurzweilig ist.


    Wir erkannten schnell, dass wir neben dem Kulturprogramm nur eine geringe Zahl unserer Spiele schaffen würden. Ich lud mir deshalb die App "Randomizer" herunter und erstellte eine Liste mit allen Spielen (außer Absacker). So entschied fortan der Zufall darüber was weiter gespielt wurde.


    Amerigo kam als nächstes auf den Tisch. Alle kannten das Spiel und so konnte es gleich losgehen. In meinem zweiten Spielzug kam ich unserem "Überflieger" zuvor und schnappte mir das Plättchen "+2 Piraten für alle anderen". Damit hatten die Mitspieler etwas zu knabbern, da die Piratenstärke von Anfang an schon einmal 4 betrug, also fortan 6 für meine werten Mitspieler.
    Bei Amerigo gefällt mir, dass hier der gute Würfelturm von "Shogun" erneut in einem Spiel zum Einsatz kommt und alle gleichermaßen mit dem Ergebnis klarkommen müssen. Gleichwohl entsteht im Verlauf des Spiels ein Wettlauf um Warenplättchen und Multiplikatoren. Wider einmal fällt mir bei diesem Spiel auf, dass es aus meiner Sicht durchaus zu lange dauern kann, wenn man die Zugreihenfolge ändern möchte. Das ist besonders dann der Fall wenn alle 7 weißen Klötze draußen sind und kein einziger im Turm hängen geblieben ist. Dennoch spiele ich Amerigo gern mit. In meinen Augen ist es zwar nicht das beste Spiel von Stefan Feld, gehört aber durchaus zum mittleren bis oberen Drittel. Auch wenn ich es nicht selbst haben muß kenne ich doch genug die es sich zugelegt haben. Mitspielen genügt mir an dieser Stelle.


    Dann kam es zu einer für 3 Spieler ziemlich unerfreulichen Partie Seasons (vanilla). Unerfreulich deshalb, weil unser Überflieger eine Killerkombo ausgespielt hatte gegen die wir nichts anrichten konnten. Vor allem "Kairn der Zerstörer" lag bei ihm gleich 2x aus und dazu noch das Horn des Bettlers (von anderen Karten ganz zu schweigen). Er gab jede Runde 2 Energie aus, was uns 8 Siegpunkte kostete und der Witz an dieser Sache war, dass stets das Horn des Bettlers ausgelöst wurde und er somit Energie zurück erhielt. Mich kostete das während es Spiels mind. 56 Siegpunkte! Das war zugegeben gut gespielt, machte aber irgendwie auch für alle anderen Spieler den Umtausch von Energie in Kristalle oder überhaupt ein Sammeln von Kristallen völlig sinnlos. Die Machtlosigkeit gegen eine solche Konstellation gefällt mir bei Seasons gar nicht. Wenn ich mir die Karten im Grundspiel ansehe, kann man fast nichts dagegen unternehmen, wobei es natürlich nicht so häufig vorkommt fiese Konstellationen auszuspielen. Es gibt in den Expertenkarten (31-50) eine Karte die sich auf die Aktivierung von Fähigkeiten durch andere Spieler bezieht. Wenn ich mich richtig entsinne müsste hier zunächst ein Kristall abgedrückt werden. Wir entschieden uns nach dem Spiel dafür Kairn den Zerstörer als einzige Karte aus dem Spiel zu entfernen. Bei Seasons gehört es mit dazu dass man anderen mit seinen Karten piesacken kann, aber bei dieser Karte ging uns das, bezogen auf das ungute Spielgefühl, zu weit.


    Später kam es zu einer weiteren Partie, die ohne Kairn der Zerstörer deutlich besser verlief. Unser Überflieger hatte zwar teilweise unverschämtes Glück beim nachziehen von Karten (in einem Zug konnte er 5 Karten in's Spiel bringen!!!) aber das gehört wohl auch zum Spiel dazu. Ich wollte unbedingt am Ende die meisten Karten ausliegen haben und arbeitete mit dem "Langhals" den ich gleich 2x bekam und 1x auf die Hand nehmen konnte und dann ein drittes Mal in's Spiel bringen konnte. Das kostete allen anderen zwar 3 Karten im Spiel, dennoch reichte es am Ende mit 12 ausgespielten Karten nur zu einem Kartengleichstand und das genügte dann leider nicht um weitere Siegpunkte abzugreifen.
    Ich neige dazu, Seasons lieber zu zweit oder dritt als zu viert zu spielen. Vorbildlich empfand ich die Spielregeln von Seasons, bei denen in der näheren Beschreibung der Karten alle Sondersituationen sehr gut berücksichtigt sind. Hier wird genau geklärt welche Karten eventuell skallieren und welche nicht. Top!


    Dank der Randomizer App schaffte es Keyflower (vanilla) auf den Tisch. Hier lag der Abstand zur letzten Partie leider viel zu lange zurück und während des Spiel ergaben sich viele Detailfragen die mir nach zwei Nächten mit viel zu wenig Schlaf und einem griechischen Essen, das zwar lecker, aber schwer im Magen lag, Kopfschmerzen bereitete. Bei Keyflower finde ich es nicht besonders einfach kniffelige Fragen mit der Regel zu lösen. Insbesondere genügte dafür der Text für den "Schnelleinstieg" nicht aus! Abgesehen davon spielte sich Keyflower angenehm flott und war fast schon viel zu schnell zu Ende. Mir gefällt dass man Gebäude anderer Spieler nutzen kann, dabei aber abwägen sollte ob es sich lohnt oder nicht zu vorteilhaft ist, dass meine dort eingesetzten Figuren zum Jahresende dem Spieler zu gute kommen. Bei dem Aufbau und während des Spiels kam mir wieder in den Sinn, dass ich die Stoffbeutel von Artscow bestellen wollte, also werde ich demnächst eine Bestellung absetzten... :D
    Keyflower ist für mich nach wie vor ein sehr schönes Spiel. Zu Beginn erhält bei 4 Spielern jeder verdeckt 3 Winterplättchen und somit eine Information, worauf es im Winter ankommen könnte. Wenn der Winter dann gekommen ist, entscheidet man selbst ob man 1-3 dieser Plättchen zur Versteigerung freigibt oder diese aus dem Spiel kommen. Super! Ich war kurz davor ein Plättchen "anzubieten" das sich auf grüne Figuren bezog, die in unserem Spiel gar nicht in Erscheinung getreten sind und die anderen beiden zu kicken, haber mich dann aber doch schmunzelnd dagegen entschieden so zu verfahren.


    Di Renjie ist auch ein Spiel das mit viel Staub aus der Versenkung geholt wurde und nach einigen Jahren endlich einmal gespielt werden konnte. Obwohl es sich hier nur um ein kleines Deduktionskartenspiel handelt, das ein wenig an "Cluedo" erinnert, wollte es nie jemand spielen. Wirklich verpasst haben wir dabei nichts. Die Karten sind gut gestaltet und für meinen Geschmack qualitativ sehr gut und stabil genug. Es gilt einen Mord zu vereiteln und das potenzielle Opfer, Tatwaffe und Tatort zu ermitteln. Zu Beginn erhält jeder 2 falsche Hinweise die man bereits ausschließen kann. Die Opfer-, Tatort- und Tatwaffenkarten gibt es 3x im Spiel. Sofern möglich muß jeder Spieler in seinem Zug einen Hinweis ausspielen, der aus 3 identischen Karten besteht also z. B. 3x Gift (als Tatwaffe). Einen solchen Hinweis spielt man verdeckt aus. Zu Beginn eines Spielzugs deckt man die oberste Karte von einem verdeckten Hinweis auf. Die übrigen zwei Karten bleiben verdeckt. Einen Hinweis kann man allerdings nicht automatisch ausschließen, da es erlaubt ist, Hinweise zu manipulieren. Ein Hinweis darf nämlich eine Verdächtigenkarte mit identischer Nummer beinhalten. Dabei sollte man beachten, dass diese Karte nicht oben aufliegt und aufgedeckt wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit alle 3 Karten eines Hinweises von einem anderen Spieler im Verlauf des Spiels einzusehen, wenn man selbst eine bestimmte Anzahl von Hinweisen ausgespielt hat. Das Spiel endet, sobald 8 offene Hinweise im Spiel vorhanden sind. Wir stocherten lange Zeit ziemlich im Dunkeln und auch zum Spielende hin konnte keiner alle 3 gesuchten Karten sicher vorhersagen. Immerhin identifizierten wir 2 von 3 Karten. Als kleinen Beigeschmack gab es keinen Startspielerausgleich und so dauerte es für den vierten Spieler an neue Karten zu gelangen. Di Renjie ist aus meiner Sicht nett aber mehr auch nicht. Ich war Starspieler und hab's gewonnen aber richtg Spaß gemacht hat es nicht. Die anderen waren mäßig begeistert und die Chance auf eine erneute Partie geht gegen Null auch wenn ich dem Spiel noch eine Chance geben würde.


    Auf die deutsche Ausgabe von Innovation mußte man hierzulande lange warten. Bislang spielten wir es nur zu zweit und gingen nun die Herausforderung an, es zu viert zu spielen. Mir hat es ziemlich gut zu viert gefallen aber die anderen fanden es zu zweit deutlich besser. Diese Ansicht kann ich nciht ganz teilen, da mir die kooperativen Elemente in höherer Besetzung besser als zu zweit gefallen haben. Auch eine agressive Handlung kann sich auf bis zu 3 andere Spieler auswirken und aus meiner Sicht kamen wir sehr viel schneller an Karten einer höheren Epoche heran. Zu zweit zieht sich das deutlicher in die Länge. Den anderen widerum ging das zu schnell und wurde daurch zu unübersichtlich. Ich für meinen Teil würde es jederzeit wieder zu viert spielen wollen, verstehe aber auch dass es sehr gut zu zweit gespielt werden kann.
    Innovation bietet allerdings eine kleine Hürde mit den ganzen Begriffen wie entsorgen, archivieren, abwerfen, dem Einflussbereich, etc. aber dies ist eine Hürde, die sich zu meistern lohnt und die man relativ schnell bewältigt hat.



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    @Sonstiges: #Wernigerode | #Artscow