Beiträge von ravn im Thema „Mysterium“

    Vorabversion in Herne gespielt. War dort neben Mombasa von Eggert mein absoluter Pflichtkauf, wenn es denn dann in der aufgehübschten Asmodee-Version rauskommen würde. In einer Erstpartie mit der Verkaufsversion wurde dann auch meine Ersteuphorie erneut bestätigt. Macht kommunikativ Spass, sofern man eine Runde zusammensitzen hat, die solche Spiele mag. Notfalls kann man den einen "Bremser" als stummen Geist einspannen, aber auch diese Rolle kann man atmosphärisch (ja, auch ohne dieses übertriebene Hu-Huuuu-Huuuuuuu des Hunter&Cron-Videos) oder einschläfernd spielen. Wir spielen vom Geist geräuschlos und ausschliesslich mit Klopf-Signale.

    Würde ich keinesfalls eine Runde von Solitär-Eurogames-Extrem-Optimierern, die Scheu haben, ihre Bildassoziationen frei zu äussern, spielen wollen. Dafür gibt es dann ausreichend andere Alternativen. Wer bildhafte, kooperativ-kommunikative zu einer entspannten Tasse Tee mag, dem kann ich Mysterium empfehlen. Wer Dixit mag, wird sicher auch Mysterium mögen - sollte bei Amazon ein sicherer Treffer sein. Ein Spiel, das klar polarisiert, eben weil es (für mich) zum Glück endlich mal wieder anders ist als der tausend und erste eineiige Zwilling aus der Famlie Klötzchen-Geschubse-in-Siegpunkte-Wandle.

    Bei allem Lob, zwei Kritikpunkte zur Ausstattung und drei zum Regelwerk allerdings:

    1. Das Schachtelinlay scheint wohl toll durchdacht zu sein, ich habe allerding keine Ahnung, wo man was wie einsortieren soll, damit es auch senkrechten Transport überlebt.

    2. Die Punktemarker sind ein Witz und können unbeabsichtigt auch mal schnell eingeatmet oder beim Transport irgendwo in der Schachtel verschwinden. Warum so winzig, wenn auf dem Stanzrahmen doch noch Platz gewesen wären, oder?

    1. Die Spielregel ist vom Aufbau leider unübersichtlich und zum Nachschlagen nicht wirklich geeignet. Praxisbeispiel: Wo stand nochmal, das mit dem Geist-Klopfen? Aha, in einer vorgelagerten Infobox und nicht an der Stelle, wo sich der Geist äussert. Warum?

    2. Die Spielregel rät schon fast dazu, dem letzten Spieler alle Müllkarten in die Hand zu geben, nur um maximal viele neue Karten ziehen zu dürfen. Wir haben uns vor der Partie darauf geeinig, dass der Geist niemanden zum Kartenentsorgen missbraucht. So einen Passus hätte ich mir als Hinweis auch in der Regel gewünscht, eben weil es auch zum "Geist" des Spiels passt, keine Mechanismen nur zur Gewinnoptimierung in die Grauzone hinein auszudehnen.

    3. Die Zustimm-Ablehnungs-Bonusratemarker werden leider kurz bevor man die alle sowieso wiederbekommt, einfach mal wild eingesetzt. Weil selbst wenn man falsch liegt, passiert nichts und wieder bekommt man die so oder so. Ist regelkonform, gefällt mir aber nicht, weil wieder diese Gewinnoptimierung. Eine passende Hausregel dazu habe ich noch nicht.

    Cu / Ralf