Beiträge von velvre im Thema „26.10.-01.11.2015“

    Velvre hat gespielt:


    Machtspiele - Ein aus meiner Sicht stark unterschätztes Spiel, dass inzwischen für 10-15 € völlig zu Unrecht verramscht wird. Bei uns wurde es aus der Versenkung geholt und landete mal wieder auf'm Tisch. Die Regeln waren uns allen nicht mehr ganz geläufig und wurden neu erklärt. Ich war überrascht, dass dies doch länger dauerte als erwartet, weil ich das Spiel gar nicht so komplex in Erinnerung hatte (Spielregel über 16 Seiten), In meiner Erinnerung kam Machtspiele relativ locker und witzig daher, was die Idee einer Firma angeht, in der man einen Erzfeind haben und andere schmieren kann um erfolgreich zu sein und wo es gut sein kann, wenn die Moral immer tiefer sinkt, weil zum Beispiel in der Kantine der Preis für den Nachtisch erhöht wird.
    Nach wie vor gefällt mir an Machtspiele, dass man gewinnt, wenn man in 4 von 5 Bereichen (Aktioen, Einfluss, Korruption, Hauptabteilungen und Erfahrung) einen Siegpunkt holt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einen zufällig zugelosten Erzfeind zu besiegen, was ebenfalls mit einem Siegpunkt belohnt wird. In dem Fall müsste man nur noch in 3 von 5 Bereichen einen Punkt holen um auf die siegbringenden 4 Punkte zu kommen. Davon abgesehen kann man in 6 Abteilungen der Firma versuchen die Mehrheit seiner Meeples unterzubringen um Abteilungsleiter zu werden und eine Privilegkarte zu erhalten. Wem dies nicht gelingt oder wer zu viel Geld übrig hat kann Bestechungsversuche unternehmen um dieses Privileg zu ergattern. Solch eine Schmieraktion bringt Fortschritt auf der Korruptionsleiste und das auch demjenigen der sich auf das Angebot einlässt. Interessant ist dabei, dass ein geschmiertes Privileg stärker wird als ein ungeschmiertes.


    Zugegeben, ich hatte Machtspiele etwas besser in Erinnerung behalten als es sich dieses Mal spielte. Dennoch fand ich es nach wie vor nicht schlecht, aber es kommt auch ein wenig darauf an in welcher Konstellation man es spielt. Man darf das Spielgeschehen nicht zu Ernst nehmen und es macht aus meiner Sicht einen Unterschied ob man eher mit ruhigeren Typen spielt als mit Leuten, die auch mal lautstark gröhlen können. Auf jeden Fall würde ich es so oder so wieder mitspielen.


    Traders of Osaka - Gab's nach Machtspiele. Der Titel kommt euch bekannt vor? Richtig, den gab es, wenn ich mich recht entsinne 2011 schon einmal als Kickstarterprojekt. Dieses Jahr in Essen konnte man ToO von Zman Games erwerben und einer aus der Runde hatte es mitgebracht. Oben drauf gibt es auch noch ein, leider nicht gut gewordenes Foto (aber hey, es war auch schon spät am Abend):
    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-upload.eu/thumb/dd0899-1446034947.jpg]
    Wir handeln mit Waren, die wir in Form von Karten auf dem Markt erwerben können. 5 davon liegen offen aus und 3 weitere als Vorschau, so dass man weiß, welche Karten nachrücken. Ist man am Zug darf man eine Warenkarte als Geldkarte auf die Hand nehmen ODER eine Warenkarte reservieren (jeder Spieler verfügt über 1 Reservierungsstein) oder die komplette Auslage mit nicht reservierten Karte kaufen und vor sich als Warenkarten auslegen.


    Jede Warensorte wird auf den Karten mit einer Hintergrundfarbe dargestellt und dazu gibt es farblich passende Schiffe. Erwirbt jemand die Auslage werden Schiffe der entsprechenden Warenfarbe auf dem kleinen Spielplan bei Erwerb von 1 Karte um 1 Feld und bei Erwerb mehrerer Karten um 2 Felder bewegt.
    Erreicht mindestens 1 Schiff Edo, was nach 5 Feldern der Fall ist, müssen alle Spieler die zum Schiff farblich passenden Waren verkaufen. Anschließend wird geprüft, ob sich Schiffe 1-2 Felder vor Edo befinden. In dem Fall gehen die Waren auf hoher See verloren, es sei denn, man spielt eine Handkarte aus um 1-2 Warenkarten zu versichern. Schiffe die Edo erreicht habe werden auf das Startfeld zurück gesetzt während die anderen Schiffe auf ihren Feldern verweilen.


    Interessant ist der Verkaufsmechanismus. Es gibt Warenkarten mit den Werten 2, 3 und 5 und das von jeder Sorte (Farbe). Beim Verkauf multipliziert man die höchste Warenkarte einer Sorte mit der Anzahl der Warenkarte und rundet den Wert auf volle 5er Schritte auf und teilt dann das Ergebnis durch 5 und erhält diesen Wert in Form von umgedrehten Warenkarten als Siegpunkte. Eine einzelnde Karte mit dem Wert 2 bringt demnach 1 Siegpunkt --> 2 wird auf 5 gerundet (den Mathematikern wachsen an dieser Stelle graue Haare oder es kommt zu spontanem kreisrunden Haarausfall) und 5 durch 5 macht 1 Siegpunkt. Für eine einzelne Warenkarte im Wert von 3 und 5 würde es ebenfalls nur 1 SP geben. Interessant wird es also nur dann, wenn ich möglichst günstig aufrunden kann und dabei mehrere Warenkarten verkaufen könnte. Einem Spieler ist es auf diese Weise gelungen 7 Siegpunkte zu machen! Allerdings gibt es pro Verkauf einen Warenchip in der jeweiligen Farbe und der zählt bei zukünftigen Warenverkäufen dieser Sorte als Multiplikator mit, wenn die Anzahl der Warenkarten ermittelt wird. Man kann also viele kleine Verkäufe tätigen und dadurch mehrere Chips sammeln oder einen größeren Verkauf, der mehr Siegpunkte aber nur einen Chip einbringt oder natürlich etwas dazwischen.


    Zu viert fanden wir das Spiel wenig berechenbar, da man nicht weiß welche Warenkarten liegen bleiben bis man wieder an der Reihe ist. Das Spiel endet wenn jemand 8 Warenchips durch Verkäufe erhalten hat und das dauerte zu viert deutlich länger als 30min (in unserem Fall fast 3x so lange). Der Eigentümer des Spiels meinte, dass die Spieldauer zu zweit mit 30min hinkommt und es in dieser Konstellation taktischer zu spielen ist.


    ToO spaltete die Lager: Ich fand es gar nicht schlecht, der Eigentümer fand es auch gut aber die anderen beiden Mitspieler waren nur mäßig begeistert.


    Mombasa spielten wir gestern zu dritt. Endlich kam die Holzbox zum Einsatz und wurde nicht nur zum bestaunen des Inhalts geöffnet sondern auch einmal um Mombasa zu spielen! Endlich! Ich war schon sehr neugierig und um es kurz zu machen hat es mir gut gefallen.
    Nach der Erklärung waren die beiden Mitspieler leicht überfordert ob der vielen Möglichkeiten die uns Mombasa bietet. Ich wies von Anfang an darauf hin, dass es wohl nicht ratsam ist möglichst schnell 5 Aktionsslots zu haben. Daran haben sich alle brav gehalten. Während der Partie setzte ich auf Diamanten, was gut lief aber bei den Kompanien leider auf 2 lahme Gäule und es gelang mir nicht mehr rechtzeitig bei der starken Cape Town Company mitzumischen.Diamanten sind eben nicht alles und die Verdrängung der Cape Town Company empfand ich als zu teuer. Hier hätte ich von dem anderen Mitspieler Schützenhilfe gebraucht aber der strebte andere Ziele an. Bei nur 24 Gebieten auf dem Spielplan wird es sehr schnell ziemlich eng. Die 7 Runden empfanden wir als ziemlich kurz, obwohl unsere Kennenlernpartie mit 3 Stunden gar nicht so kurz war, die Zeit aber im Nu verflogen ist.


    In der ersten Runde machten wir einen typischen Anfängerfehler: Man sollte die Bonusmarker für die Mehrheiten nicht aus den Augen verlieren und diesen einsetzten bevor man die dazugehörigen Karten nutzt und umdreht.


    Problematisch ist der Platzbedarf auf dem Tisch! Durch die Kompanieleisten wächst der Spielplan aber für den eigenen Spielbereich benötigt man auch viel Platz da man ober- und unterhalb seines Tableaus Karten anlegt. Ich hatte es so gelöst:
    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-upload.eu/thumb/b5de34-1446036810.jpg]