Auch wenn vielleicht etwas spät, aber als großer Fan von TI3 muss ich da auch noch was zu sagen.
Da hier schon wirklich viele gute Beiträge stehen, wird es wohl nur eine etwas längere Zusammenfassung, aber das kann ich mir dennoch nicht nehmen lassen.
Also...
Das Spiel ist mehr als gut. Ich habe mittlerweile schon einige Spiele anspielen dürfen, allerdings war da noch keins bei, was ich vom Spielgefühl vergleichbar fand.
Wenn man nicht mit einer vorgefertigten Galaxie spielt, hat man jede Runde ein neues Spielfeld. Für mich ein eindeutiger Vorteil, auch wenn mal wirklich nur Blödsinn um die eigenen Heimatplaneten liegt, damit muss man dann halt umgehen können. Im Rahmen eines gleichmäßigen Reinwürgens wird das aber wohl kaum wirklich nur einen treffen, sondern durchaus gleichmäßig verteilt sein.
Dann gibt es diverse Möglichkeiten, wie man das Spiel angehen will, dazu dann noch die verschiedenen Rassen, die nochmal andere Möglichkeiten ergeben, aber auch welche nehmen, dennoch spielt sich eigentlich kein Spiel gleich.
Man kann wunderbar handeln, drohen, Bündnisse eingehen oder auch brechen (was ich im vorletzten Spiel leidvoll erfahren musste). Ich persönlich finde es daher auch durchaus spannend, wenn ich nicht am Zug bin, sondern gerade nur zusehen darf. Wenn jemand seinen Zug nicht unglaublich und unnötig in die Länge zieht, gibt es für mich hier eigentlich keine Downtime.
Das Kampfsystem mit seinen Würfeln und Actioncards gibt dann noch zusätzlich die Gewisse Würze. Wir haben mal eine Runde mit verdeckten Techs gespielt, das führte auch zu der einen oder anderen Überraschung, aber man bekommt die wahre Stärke der einzelnen Schiffe halt erst zu spüren, wenn man es an den eigenen erfährt^^. War den anderen dann aber doch zuviel Risiko, mir hat es aber gut gefallen.
Jetzt kommen wir zu dem leider doch sehr großen ABER:
Was für die einen (wie mich) die Vorteile sind, sind für die anderen die Nachteile. Ich sitze gerne 10h am Esstisch ohne tatsäch nur einmal zu essen und starre gebannt auf die Tischmitte und verfolge Flottenbewegungen, hochrüsten, hochtechen und was man sonst noch so verfolgen kann.
Einer meiner langjährigen Mitspieler meinte nach seiner ersten und letzten Runde, dass er zwar durchaus Spaß an dem Spiel hatte, es sich aber anfühlen würde, als wäre er auf der Arbeit und muss dort seine Programme programmieren. Permanent konzentriert und auf jede neue Situation muss man sich einstellen und ggf. seine ganze Planung über den Haufen werfen.
Andere sahen das ähnlich und so steht TI3 samt beider Addons mittlerweile seit 15 Monaten ungespielt im Schrank.
In der richtigen Konstellation kann das Spiel daher wirklich Spaß machen, man muss hier allerdings mehr als bei fast jedem anderen Spiel auf seine Mitspieler "Rücksicht nehmen". Sonst bekomme ich fast alles regelmäßiger auf den Tisch, gerade BSG läuft sehr gut, aber an TI3 beiße ich mir die Zähne aus.
Ein - vielleicht auch eher theoretisches Problem, bei uns noch nie vorgekommen - ist das mögliche "Ausscheiden". Sei es nun weil man tatsächlich seine letzte Einheit verloren hat, oder weil man einfach so sehr an den Rand gedrängt wurde, dass man nur noch eine unwesentliche Rolle spielt. Es kann schon nervig sein, wenn man bei nem 2 Stunden Spiel gegen Ende hin nur noch mitspielt weil man muss oder gar raus ist, aber bei TI3 hat das noch eine andere Dimension.
Wie gesagt, kam bei uns noch nicht vor, aber möglich könnte es dennoch sein und hat unter Umständen nichtmal was mit schlecht spielen zu tun. Wenn sich 2 oder gar mehr Nachbarn gegen einen verbünden und deren andere Nachbarn die Gunst der Stunde nicht nutzen, dann steht man einer doppelten Übermacht gegenüber und kann einfach nichts machen.
Wenn du also noch gar nichts in der Gewichtsklasse was Dauer und Konzentration angeht (so komplex ist das Spiel an sich gar nicht) in deiner Gruppe gespielt hast, dann würde ich auch eher zu was anderem raten. Von den oben genannten Spielen habe ich allerdings noch nichts gespielt, daher kann ich da nichts zu sagen.