Beiträge von yzemaze im Thema „"Kickstarter bringt uns (die Spielebranche) um" (Martin Wallace)“

    Wobei mir der Mann aber auch immer mehr vorkommt wie Peter Molyneux - ein wegweisendes Spiel, seither eine irgendwie magische Aura - aber irgendwie kam dann nix mehr. Wobei ich Brass noch nicht einmal gespielt habe. Seine anderen Spiele waren aber nichts für mich.

    Selbst wenn man die Spielefamilien AoS/RotW/Steam und Brass/AoI außen vor lässt, bleiben immer noch BGG-Top200-Spiele wie #London, #AFewAcresOfSnow, #StruggleOfEmpires und #Automobile. Es gibt sicher einige Autoren, die sich wünschten, so viel "nix" erdacht zu haben... => Peter Molyneux ist wohl näher am One Hit Wonder als Martin Wallace.

    Kurzum: Welche Wege kann ein guter Spieleautor noch gehen, wenn er einfach nur gute Spiele entwerfen und verkaufen will?

    Die üblichen! Martin selbst macht es doch vor. Er hat Treefrog quasi eingestampft, wird sich in Zukunft auf das Spieleerfinden konzentrieren und nur noch bei anderen Verlagen veröffentlichen. Man könnte es schlicht den "traditionellen Weg" nennen: Prototypen an geeignete Verlage schicken und auf’s Beste hoffen :)

    Sind wir so "kickstartergeil", dass wir uns von dem ganzen Drumherum so blenden lassen, dass wir das Spiel dabei aus den Augen verlieren?

    Nein - oder besser: ich sicher nicht. Mir ist Kickstarter bis auf wenige Ausnahmen vollkommen egal. Gute Spiele setzen sich durch und werden (mindestens) eine Zweitauflage erhalten. Ich habe zwei Erstauflagen gekickstartet: Progress (ausgepackt, angeguckt, Regel in Ruhe gelesen, direkt wieder verkauft) und Factory Funner. Der Rest waren spielenahe Projekte (Boardgames that tell stories I + II, Twilight Struggle Digital) oder Deluxe-Ausgaben (Viticulture, Twilight Struggle). In den letzten Jahren haben ich ein Vielfaches dessen über "normale" Vertriebskanäle und auf dem Sekundärmarkt erworben.