Beiträge von yzemaze im Thema „05.10.-11.10.2015“

    Rund um den Messebesuch am Freitag kamen im privaten Rahmen folgende Neuheiten auf den Tisch:


    #DieBlutigeHerberge
    @Jackyls Beschreibung oben trifft ins Schwarze. Hinter dem herausragenden Thema verbirgt sich meines Erwachtens ein solides, allerdings eher blutleeres Spiel. Mitspielen werde ich es sicher wieder mal, kaufen höchstwahrscheinlich nicht.


    #Arboretum (Z-Man Games)
    Technisch gesehen keine Essen-Neuheit, da es bereits seit Anfang des Jahres in den USA auf dem Markt ist. Ich war im April via Punching Cardboard auf das Spiel gestoßen, hatte mir sofort die Regeln heruntergeladen und durchgelesen. Mangels Verfügbarkeit in DE musste das Ersatzmaterial (das Schweizer Kartenspielmesser namens #Sticheln) dennoch lange auf seinen Einsatz warten. Am Donnerstag konnte ich es dann endlich testen und war ebenso wie mein Spielpartner so angetan, dass direkt 3 weitere Partien folgten. Bei 10-15 Minuten pro Partie kein Problem. In den Folgetagen konnte ich es weiteren Leuten beibringen und immerhin 2 von 3 waren ebenfalls vond en Qualitäten und ganz besonders dem wunderschönen Artwork überzeugt (in Essen gab es ein paar Exemplare bei Z-Man).
    #Arboretum erinnert mich in vielen Punkten an #LostCities : In beiden Spielen gibt es (quasi) gemeinsame Ablagestapel, von denen man auch wieder ziehen kann. Ein Thema ist nur oberflächlich vorhanden, die Entscheidungen (Was ziehe ich nach? Was lege ich an? Was werfe ich ab?) sind sehr ähnlich und abgerechnet wird auch am Ende. Dabei verlangt Arboretum meines Erachtens aber ein wenig mehr Gehirnschmalz. [PS: Der Designer Dan Cassar erwähnt LC sogar explizit als Inspiration.]
    Dank des Z-Man-Standes in Essen ist auch ein Exemplar in mein Regal gewandert, so dass ich es jetzt auch mit 3 oder 4 Leuten spielen kann. (Karten von 1-8 in 6, 8 oder 10 Farben je nach Anzahl Mitspieler.) Danke für die zwar nicht beabsichtigte aber dennoch wirkungsvolle Erinnerung @Klaus_Knechtskern :)
    tl;dr Wer pfiffige Kartenspiele (insbesondere für 2) mag, kann bedenkenlos zugreifen.


    #IsleOfSkye
    Ebenfalls schon ein paar Tage alt. Grundsolide und Spaß hat’s auch noch gemacht, aber ob es mich auf Dauer interessieren kann, werden erst weitere Partien zeigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Sweetspot bei 3 Spielern liegt, weil es mit 4 und insbesondere 5 vermutlich nur unübersichtlicher wird. Mal sehen...


    #FoodChainMagnate
    Das Nervtötendste am Spiel ist der Aufbau, denn knapp 50 Kartenstapel wollen erstmal auf den Tisch gebracht werden und nehmen auch entsprechend Raum ein. (Für weitere Partien werde ich wohl eine Staffelei/Aufbewahrungsmöglichkeit aus foamcore bauen.) Hat man diese Hürde gemeistert, offenbart sich schnell ein prima Wirtschaftsspiel dessen Kernelement die Einstellung, Qualifikation und der Einsatz der eigenen Angestellten sind - oder wie es einer der Splotter-Jungs beim geek nannte "card-driven human resource management". Thematisch wunderbar eingebettet dürfen unsere Angestellten z. B. Burger, Pizzen oder Getränke organisieren, um so den Bedarf der per Marketing informierten Kundschaft zu decken.
    Dabei gibt es durchaus ein gerüttelt Maß an Interaktion, so dass sicher geplante Einkünfte auch flink bei einer anderen Kette landen, weil diese z. B. einen Laden in der Nähe des eigenen auf dem modularen Spielfeld eröffnet und günstigere Preise verlangt oder im Zweifelsfall einfach nur den besseren Service bietet. Man muss schon darauf achten, was die Mitspieler so treiben, sonst wird man untergehen. Sofern die Regelerklärung fehlerfrei war, darf man immerhin jederzeit das komplette Personal anderer Mitspieler angucken, um deren Möglichkeiten in die eigenen Überlegungen einbeziehen zu können. Die Länge des Spiels ist variabel, da sich jeder Spieler anfangs eine aus 3 Karten (200, 300 oder 400 $) aussucht und so einen gewissen Einfluss darauf hat, wie viel Geld nach der ersten Banksprengung noch ins Spiel kommen wird. Blöderweise erfäht man auch erst dann, für welche Option sich die Mitspieler entschieden haben und die Mehrheit der ausgewählten Karten legt nun mal die Gesamtsumme fest. (Bis ich die Regel selbst lesen kann, muss ich das so mal glauben auch wenn es mir etwas merkwürdig vorkam.) Man kann es also ganz bewusst auf ein kurzes oder langes Spiel anlegen und seine Strategie darauf anpassen, ist aber dennoch ein wenig davon abhängig, was die anderen Mitspieler auswählen. dann aber evtl. doch überrascht werden. Hmm... Jedenfalls spielten wir zu dritt und benötigten gut 3 Stunden mit Erklärung sowie Auf- und Abbau.
    Ganz unerwähnt gelassen habe ich bisher die Achievements: Für bestimmte Aktionen meist zu Anfang des Spiels erhält man spielbeeinflussende und dauerhaft geltende Boni, welche die eigene Strategie ebenfalls maßgeblich beeinflussen. In Verbindung mit den mannigfaltigen Personalverwendungs- und Ausbildungsmöglichkeiten hat das Spiel enorm viel Varianz für viele immer wieder andere Spielverläufe und Planungsideen zu bieten.
    tl;dr Wow! Typisches Splotter: gute, verständliche und eingängige Regeln, welche die Spieltiefe nur bedingt erahnen lassen. Kaufen! Händler sollten es noch ein Weilchen haben. Ein dritter Printrun wird aber wohl auch nicht ewig auf sich warten lassen.


    #TeslaVsEdison
    Eine scheinbar nicht ganz eingängige Regel mit einigen Kleinigkeiten die es zu beachten gilt, hat uns den Einstieg nicht gerade leicht gemacht. Ohne sie selbst gelesen und das Spiel noch einmal gespielt zu haben, mag ich kein richtiges Fazit schreiben. Noch halte ich sowohl einen Reinfall als auch ein gutes, anfangs etwas kompliziertes, einmal verinnerlicht aber eingängiges Spiel für möglich.