Beiträge von MetalPirate im Thema „R.I.P. Treefrog Games [aber weiterhin Spiele von Martin Wallace]“

    Als Unternehmer mit eigener Firma ist eine Aufenthaltsgenehmigung oft einfacher zu erlangen, erst recht, wenn man vielleicht sogar Arbeitsplätze schafft. Wie das genau in Neuseeland aussieht, weiß ich allerdings nicht.


    Die Freizügigkeit und Niederlassungsfreiheit, wie wir sie innerhalb der EU als selbstverständlich betrachten, ist global betrachtet jedenfalls eher die Ausnahme. Das darf man sich bei all der üblichen Kritik an Brüssel und der EU auch ab und zu mal vergegenwärtigen.

    Da muss ich Dich enttäuschen, das war von Anfang an so, daran hat sich nichts geändert in der ganzen redaktionellen Bearbeitung, wohingegen sich bei den Gebäuden und sonstigen Mechnismen jede Menge tat

    Ich finde durchaus, dass man Helios eine gewisse Bearbeitung ansieht. In dem Spiel steckt ein recht guter Kern drin, der auch in HiG-typischer hoher Qualität herausgearbeitet wurde. Beispiel: Das generelle "viel hilft viel" bei Spielen mit Ressourcen wird sehr elegant durchbrochen, indem es z.B. relativ viele Punkte für das Umrunden des Kontinents gibt, was dann aber nach kleinen Kontinenten verlangt, bei denen man dann natürlich weniger Ressourcen produzieren und lagern kann. Sehr clever gemacht! Das Spiel bietet auch diverse komplett unterschiedliche Strategien, die allesamt gewinnbringend umgesetzt werden können. Diese Strategien sind auch gut gegeneinander ausbalanciert.


    Auf der anderen Seite stören mich bei Helios aber auch einige Sachen ganz massiv: monoton dahinplätscherndes Einheitstempo, Spannungshöhepunkt bereits nach einem Viertel des Spiels (-> erste Personenphase), null Variablität im Setup (immer die gleichen Personenplättchen allesamt ausliegend), kaum Zufallselemente im Spiel selbst (mit dem Punkt davor zusammen ein absolutes No-Go für mich!), deutlicher Multiplayer-Solität-Charakter (macht die fehlende Variation noch schlimmer!), arg viele Sonderregeln (Sonnenbewegungs-Sonderegeln; völlig unterschiedlicher Spielaufbau und Rundenhandling je nach Spielerzahl), und dann natürlich der Aktionsplättchen-Mechanismus mit Bonusaktionen, den ich für komplett verunglückt halte.


    Mein Fazit: Helios fand ich sehr interessant, solange das Spiel noch neu war, da gab's viel zu entdecken (jede Hauptstrategie einmal durchoptimieren...), aber danach fand ich's eher langweilig. Insgesamt hat, wie ich finde, Hans im Glück da ein recht gutes Spiel durch unnötige und vermeidbare Fehler in der redaktioneller Bearbeitung leider ziemlich in den Sand gesetzt. Was ich ausdrücklich schade finde.




    Das erinnert mich daran, dass ich nach Veröffentlichung von Riese und Ballonfahrerin mal eine Variante entworfen hatte (immer nur ein Teil der Personplättchen ausliegend, geänderter Aufbau, geänderte Aktionsplättchen- und Bonusaktionsregeln). Das hatte ich einmal mit meiner Frau ausprobiert und es hat uns beiden deutlich mehr Spaß gemacht. Müsste ich mal wieder rausholen und nochmal probieren...

    Es werden immer mehr die wenig bis nichts machen, bei den meisten "Kickstarter-Perlen" kommt da oft der Gedanke auf "wenn da mal noch eine Redaktion vernünftigen Feinschliff geleistet hätte...". Oft sind die Early Adopters nicht mehr als bessere Beta-Tester.

    Leider wahr. Besonders ärgerlich dann, wenn von Kickstarter-Sachen dann eine mehr oder weniger veränderte "second edition" rauskommt (idR nicht "verwässert", sondern wirklich "verbessert", eben ohne Kinderkrankheiten und bekannte Balancing-Probleme). Sowas geschieht dann oft ohne Upgrade-Pack für Besitzer der Erstauflage, d.h. die sind dann doppelt gekniffen.



    Du hast Recht, HiG leistet in dieser Hinsicht wirklich großartige Arbeit.
    Pegasus, Lookout und Eggertspiele würde ich hier auch positiv erwähnen.

    Ich würde eher sagen, dass alle Verlage mal gute und mal schlechte redaktionelle Arbeit leisten. Bei manchen ist der Anteil der Treffer signifikant höher, z.B. bei den von dir genannten, aber auch die haben ihre Flops dabei. Bei HiG denke ich z.B. an #Helios, wo die Geschichte mit der Bonusaktion für vier gleiche Plättchen im 3er Spiel schlecht und im 2er und 4er Spiel überhaupt nicht funktioniert. Sowas muss ein guter Verlag eigentlich rausfischen. Meine Vermutung ist, dass die da mit Bonusaktionsbedingungen, Plättchenfarben und Jokerfarbe ewig lange hin- und herprobiert haben und einfach am Ende irgendwas genommen haben, weil die Zeit weggelaufen ist; das wirkt komplett unausgereift.


    (Falls es jemand interessiert, warum ich die Bonusaktionsgeschichte im 2er- und 4er-Helios für ein vermeidbares Fehldesign halte, bitte Spoiler klicken.)