Beiträge von Countrysidepop im Thema „Wishlist Essen 2015“

    Maaaannnnn!!! Das darf doch nicht wahr sein! .... Jedes Jahr ist irgendwas ;)


    Mal sehen, ob die das bis morgen Abend (ich sollte um 21.10 von Köln Richtung Essen losfahren) hinbekommen. Scheint aber irgendwie "gröber" zu sein, oder täusche ich mich?


    Weiss jemand ob es da eine gescheite Busverbindung nach Essen gibt?

    Ich reise auch mit der Bahn an und habe mich kundig gemacht: The Stellwerk ist abgefackelt, die nächsten 4 Monate (!) fährt kein Fernverkehr mehr nach Essen. Damned shit, Fans von RW Essen.


    Von daher: Reisende von Süden nach Essen ab Duisburg die RB benutzen. Die braucht aber durch die Störung etwa eine halbe Stunde nach Essen, also einkalkulieren. Die Bahn in Essen gibt allen freundlich Auskunft: 02011 - 82 10 55. Bei mir waren sie jedenfalls geduldig und sehr bemüht.

    Ich habe mir die beiden Video gestern Abend auch angeguckt:


    1) My Village: Essen 2015 Videovorschau: My Village (eggertspiele... | News | Cliquenabend
    Bei der Version handelte es sich lediglich um ein Dummy mit dem finalen Artwork, nicht um die Verkaufsversion.


    2) Das Goldene Zeitalter: Essen 2015: Vorstellung Goldene Zeitalter (Schwerkraft... | News | Cliquenabend
    Macht tatsächlich einen sehr interessanten Eindruck. Das Spiel lief letztes Jahr an mir vorbei, da ich i.d.R. Deutsche Versionen bevorzuge. Die Grafik gefällt mir außerordentlich gut. Ich = Alexandre Roche-Art-Sympathisant.


    Der Bemüh-Reim im neuen Intro-Song der Cliquenabendler ist lustig. Ein Jubiläums-Jingle zum Zehnjährigen. Ich habe den in diesen Videos jetzt zum dritten Mal gehört.

    Ich verweise immer wieder gerne auf das Interview mit Dennis Lohausen (meine #1 unter den Illustratoren) zum Spiel Terra Mystica.


    Aufschlussreiches Interview, das einen ersten guten Einblick gibt in das Entstehen von Gestaltung im Kontext eines Brettspiels. Lohhausens Verweis beim Spielecoververständnis zur klassischen Malerei finde ich dabei bezeichnend.


    Ich frage mich aber nun tatsächlich, wie man den Mann bezahlt. Was der da an Aufwand (Recherche, Probepartien, Layouts etc.) beschreibt ist mit herkömmlichen Stundensätzen eines Art Directors auf dem freien Markt im Grunde nicht finanzierbar - schon gar nicht für kleine Verlage für Feuerland vor Terra Mystica oder Argentum. Oder wird er prozentual am Abverkauf beteiligt wie die Autoren? Von einem Rezensionsexemplar als Entlohnung wird er sich kein Brot kaufen können. Schon der gewöhnliche Autor ist ja kein hauptberuflicher und muss, wenn er davon leben will, den Konsens des Mainstreams bedienen und massentaugliche Familien- oder Kinderspiele machen.

    @yzemaze


    Danke für die inhaltlichen Korrekturen.


    Ich teile natürlich Deine Haltung, in der Inhalt /Qualität des Spiels wichtiger ist als die Form/Artwork. Ich würde ein Spiel, das ich mag auch nie der Form wegen opfern und es darum nicht spielen, nur weil es Kacke aussieht. Umgekehrt kann natürlich kein Artwork eine Mogelpackung auffangen. Aber idealtypischerweise wünsche ich mir schon, dass die Form den Inhalt widerspiegelt und das ist dann perfekt.


    Um die Differenzierung von "Peter Dennis" wusste ich nicht. Hab' nie drauf geachtet, dass da noch andere Leute den Farbmarker in der Hand haben. Andererseits wäre seine Entwicklung tatsächlich eine erstaunliche, denn die alten Wallace-Spiele sind an visuellem Ödland kaum zu überbieten.


    Die Covergestaltung von RUHRSCHIFFFAHRT und KOHLE & KOLONIE finde ich übrigens auch sehr gelungen, den Webteppich auf HAITHABU super und genresprengend, um beim Beispiel Spielworxx zu bleiben. Umso seltsamer bleibt für mich die chronisch reduzierte Umsetzung auf dem Brett, wo immer sie auch herkommen mag. Kann ja auch einfach der Versuch sein, aus Spielworxx eine am Style erkennbare "Marke" zu machen, wie das Lookout mit Klemens Franz gelungen ist.


    Ich persönlich würde mir einen Illustrator immer nach dem Thema des Spiels wählen und mir als Verlag Mappen von Illustratoren ohne Ende kommen lassen, die nicht so gesehen sind wie Menzel oder Vohwinkel. Da begnügt man sich in der Szene mit einem Dutzend an Designern, was dann dazu führt, dass quer durch die Verlage die Spiele halt gleich aussehen. Andererseits ist Dennis Lohhausen eben auch einfach ein sehr guter Illustrator, den ich persönlich immer wieder gerne sehe.

    NIPPON-Cover:


    Daran sieht man mal wieder, dass die visuelle Umsetzung eine wichtige Komponente des Gesamtkunstwerks Brettspiel ist. Ein auf rein funktionale Ausgestaltung reduziertes Artwork, dem z.B. Spielworxx grundsätzlich oder die alten Wallace-Spiele frönen, ist wie ein Skelett ohne Fleisch. Was nutzt das beste Spieldesign, wenn es wie ein abgenagter Knochen daherkommt? Das ist wie ein gutes Essen, das lieblos auf einen hässlichen Blechteller in der Kantine geklatscht wird. Aber das Auge spielt mit.


    Das NIPPON-Cover als aktuelles Beispiel war ja nicht nur das Cover, sondern deutete eine retrospektive Interpretation in alt-asiatischem Design an, das nun gänzlich verschwunden ist. Das neue Cover finde ich immer noch besser als viele andere Layouts, aber dem angedeuteten Spielbrett fehlt offenbar nun das prototypische Liebliche. Dabei finde ich das grundsätzlich ausladende, goldangelehnte, volle Corporate Design der WYG-Spiele im Grundgedanken sehr ansprechend. Das NIPPON-Cover ist tatsächlich mainstreamiger - immer noch gut, aber eben auch weniger eigenwilliger und zarter als das im Proto angedachte. Die Idee eines Hausstylegrafikers, wie sie WYG oder Lookout verfolgt, ist gut, in diesem konkreten Falle seine Interpretation aber einfach ein verschenktes Pfund.


    Im Bereich Gestaltung mag ich Lohausen und Roche am meisten. Auch Klemens Franz hat seine eigene, unverkennbare Handschrift, die Lookout einen Look geschenkt hat und die ich für mittelalterliche Spiele wie ORLÉANS perfekt finde. Ich denke immer ORLÈANS ist ein Lookout-Spiel, von daher ist der Schachzug von Hanno gelungen. Und Peter Denis hat Wallace in eine neue Dimension gehoben. A STUDY IN EMERALD und ONWARD TO VENUS ignorieren auf geniale Weise jeden Konsens.


    Ich hoffe, dass NIPPON inhaltlich an die Tradition von VINHOS, MADEIRA und ZHANGUO anschliessen kann, damit ich das von geil zu gut gekämmte Design verschmerzen kann.