Beiträge von ravn im Thema „01.06.-07.06.2015“

    Wie stark baut Witness eigentlich auf den Blake und Mortimer Comics auf? Bringt es einen wirklichen Atmosphäre-Bonus wenn man die kennt? Derweil gibt es davon ja eine ganze Menge. Welche davon sind eher enger mit dem Spiel verknüpft und zudem für den Einstieg geeignet?


    In den zwei gespielten Fällen habe ich die Spieler-Charaktere eher undefiniert als Ermittler betrachtet, die zusammen einen Kriminalfall lösen. Klappte ganz gut, weil eben der Fall an sich im Mittelpunkt stand. Ein mehr Hintergrundwissen wäre aber toll.

    In den zwei Fällen, die ich bisher gespielt habe am letzten Sonntag, gab es einen besonderen Kniff, eine Art Aha-Erlebnis in der Fragerunde. Etwas, was über die reine Informationsebene des Geflüsterten hinaus ging. Genau das war der überraschende WTF-Faktor, der den Fall besonders und spannend wie auch abwechslungsreich gemacht hat.


    An den erinnere ich mich noch gut. Aber die ganzen Details der beiden Fälle muss ich schon gut erinnern, um die jetzt noch fehlerfrei zusammen zu bekommen. Im Abstand von 4 Wochen, mit weitaus mehr gespielten Fällen, wird es dann sicher nochmals schwieriger.


    Mit Abstand sicher mehrmals spielbar. Für den vollen Spielgenuss bevorzuge ich aber lieber neue Fälle und da gibt es noch 62 und noch13 davon auf der niedrigsten Kennenlernstufe. Sollte reichen.


    Cu / Ralf

    Schließe mich dem Kompliment an. Saubere redaktionelle Arbeit.


    Schade, dass Witness bisher so wenig Beachtung gefunden hat. Vor shutupandsitdown.com hatte ich noch nie was davon gehört oder gelesen oder irgendwo anders aufm Spieltisch gesehen. War auch nirgends ein Thema.


    Bin mal gespannt, wie sich das in den kommenden Wochen ändert, denn 62 weitere Fälle wollen in diversen Spielrunden gelöst werden.

    Wenn man den ganzen redaktionellen Aufwand rund um Witness betrachtet, finde ich es ein wenig schade, dass das Material so ungeschützt in der Spieleschachtel rumpoltert. Ohne Inlay oder Papptrenner haben die einzelnen Büchlein in Verbund mit dem schwereren Notizblock bei mir doch arg abgestossene Ecken gehabt und das schon beim allerersten Auspacken eines originalverpackten neuen Spiels.


    Da die Fälle einseitig präsentiert sind, aber immer eine Doppelseite beim aufgeklappten Büchlein sichtbar ist, haben wir den anderen Fall bzw die andere Lösung mit einem Zettel des beiliegendes Notizblocks abgedeckt. Ich werde mir da wohl noch passend Schwarzpappen zurechtschneiden für meine ganz private Deluxeversion.


    Der eigentliche Spielspass hat das aber mehr als vollkommen aufgewogen. Bin schon auf die nächsten Kriminalfälle gespannt.


    Kann man die Fälle eigentlich in Kategorien einsortieren, fernab der Komplexität der Aufgabe? Oder unterscheiden die sich alle so extrem, dass man die bedenkenlos in aufsteigender Reihenfolge spielen kann mit ausreichend Abwechslung und Überraschung? Und wenn es dann zu einfach scheint, einfach in die nächsthöhere Komplexität wechseln, die man noch nicht gespielt hat?


    Cu / Ralf

    Da Ihr Lewis & Clark eh schon kennt, erzähle ich nur etwas zu einem anderen Spiel, in entspannter 4er-Runde gespielt ...


    Witness : Bei Ystari letztes Jahr zur Spielemesse in Essen veröffentlicht und da habe ich es völlig übersehen. Erst durch die Besprechung bei ShutUp&SitDown bin ich darauf aufmerksam geworden, eben weil es so ganz anders ist. So lässt es sich ausschliesslich in 4er-Runde spielen und die Regelerklärung dauert ganze 40 Sekunden. Im Prinzip kann man direkt loslegen, weil alles, was man vorab wissen muss, wird einem im allerersten Fall erklärt.


    So sind wir Ermittler, die gemeinsam einen Kriminalfall lösen wollen. Allerdings besitzt jeder von uns nur ein kleines Puzzleteil an den notwendigen Informationen. Erst wenn man alle davon zusammensetzen würde, könnte man der Lösung näherkommen. So flüstern wir in vier aufeinanderfolgenden Spielrunden unserem Sitznachbarn Informationen ins Ohr oder lauschen Informationen, um diese dann eine Runde später gesammelt und gebündelt weiterzugeben. So ein wenig wie Stille Post mit komplexeren Informationen, die man selbst ausformuliert.


    Abschliessend werden drei vorgegebene Fragen gestellt. Nicht direkt zum Informationsinhalt, sondern man muss die gehörten Informationen schon noch weiterdenken, miteinander verknüpfen und logisch umsetzen. Schwierig, wenn die lieben Mitspieler einen selbst mit Infos überflutet oder die doch irgendwie subjektiv verfälscht haben. Aber genau an dieser Grenzlinie zwischen Banalität des Geflüstertem und dem Informationsoverkill liegt der eigentliche Reiz. Für richtig beantwortete Fragen gibt es dann Punkte, so dass man in der Ermittlergruppe versucht, das Maximum von 12 Punkten (4 Spieler a 3 Fragen) herauszuholen.


    Kann das Spass machen? Klingt irgendwie arg dünn von der Idee und Umsetzung? Es funktioniert und wir hatten herausfordernd Spielspass dabei. Dabei dauert ein Fall nur so 20 Minuten, weshalb wir direkt einen zweiten Fall nachgeschoben haben. Spricht für sich und das Spiel. Enthalten sind 64 Fällen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, wobei Level 2 schon arg knifflig, aber durchaus lösbar war.


    Wer aussergewöhnliche Spiele mag und 4er-Runden öfters zusammenbekommt, ein absoluter Geheimtipp! Tolles Geburtstags-Nachfeier-Geschenk. Danke!