Beiträge von fred im Thema „18.05.-24.05.2015“


    Fazit: Ich hatte mir Orleans viel schwieriger vorgestellt. Der Einstieg geht flott, die Regeln sind eingängig, die Vielfalt enorm. Welche Kombination ist die sinnvollste? Mit welchen Gefolgsleuten sollte man den eigenen Pool verstärken? Auf welcher Leiste müsste man mal dringend weiter vorankommen? Und warum räumt der Gegner immer die attraktivsten Waren auf dem Spielplan ab? Für mich ist Orleans ein TOP-Spiel, relativ komplex und doch mit deutlich leichterem Zugang als Elysium - und damit das perfekte Kennerspiel des Jahres (wobei ich Broom Service nicht kenne). Jury, walte Deines Amtes!

    Ich teile deine Begeisterung für Orleans, für mich neben Marco Polo und Broom Service einer der Top-Spiele des heurigen Jahrganges! Orleans wäre ein klassisches Kennerspiel, ein Multiplayer Solitär ohne viel Thema, aber es macht einfach riesen Spass. Broom Service ist da das Gegenteil: Viel Interaktion - für manche zu viel. Viel ärgern und freuen. Beide sind sehr gut.



    Bei uns gab es Francis Drake: Sehr schönes Material, großer Spielplan. Die Aktionsauswahl funktioniert wie bei Lignum oder Takenoko: Man darf soweit vorwärts ziehen wie man will, aber nicht zurück. Dort macht man dann die Aktion. Dabei sammelt man Matrolsen, Kanonen und Wareneintauschmarker. Auch kann man sein Schiff upgraden, was aber nur 1 zusätzliche Aktion in der 2.Phase erlaubt. Sind alle durch die Aktionspfad vorbei, kommt die 2.Phase. Wir setzen blind Aktionsmarker in Städte. Die komen verdeckt hin und wer die biedrigere Zahl setzt, greift vorher an. Oder wenn man zu Waren setzt, tauscht man früher, d.h. bekommt die seltenere Ware. Da man aber Sets sammelt, kann auch oft der 2. eine gute Ware abbekommen, weil der 1. eine andere braucht. Da kommt man sich weniger oft in die quere als man denkt.


    Der Kampf ist ein klein wenig Zufall, aber nicht zuviel. Denn in der Stat liegen Plättchen von 0-2. Ohne jetzt weiter in die Regeldetails zu gehen, gleich zum Fazit:
    Schwachpunkt ist aus meiner Sicht die 3 völlig identen Runden. Setzt man eine mal in den Sand, weil man keine gute Aktionen abbekommt (was aber nicht Zufall ist), dann spielt man nicht mehr um den Sieg mit und verbringt die restliche Stunde eher demotiviert. Das ist schade. Eigentlich könnte man zwar in der 2.Phase gegen den Führenden spielen, also das könnte auch dem hintenliegenden Spieler nützen. Aber das passierte bei uns weniger, jeder hat für sich optimal spielen wollen.


    Die Mechaniken von Francis Drake sind wenig innovativ, für mich eher ein Familienspiel. Man baut sich nichts auf. Es spielt sich aber solide. Die Spieldauer ist für ein Familienspiel aber etwas zu lange. Auch wenn es solide ist, ich persönlich verspüre keinen Reiz es nochmals zu spielen. Deshalb für mich nur 4/10.