Beiträge von JoelH im Thema „Ist Star Wars Science Fiction?“

    SF und Fantasy schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern es gibt Schnittmengen.

    Das ist ja der Punkt. Deshalb ist die Ausgangsfrage des Threads schon obsolet. StarWars ist weder ausschließlich SF, noch ist es SF frei. Es vermischt willkürlich phantastische Elemente miteinander, damit es einen guten Film ergibt. Und ich bin mir sehr sicher, dass sich George Lucas genau darauf konzentriert hat und sich einen feuchten Kehricht geschert hat in welches Genre das Werk 20-30 Jahre später gesteckt wird. Warum auch? Ich meine hättest du mir diese Frage vor 30 Jahren gestellt, mit 10 hätte ich garantiert SF als Antwort gegeben und diese auch vehemment verteidigt. Aber heute? Heute bin ich zu alt für solche Grundsatzdiskussionen um Definitionsgrenzen die letztlich jeder für sich selbst aufstellt. Vor allem wenn man sich dann mal verinnerlicht was es da heute alles gibt, High- und Low-Fantasy, Hard- und Soft-SF, Cyberpunk, Steampunk und weiss denn ich noch alles für Unterkategorien die alle nur dazu dienen irgendetwas neu zu verkaufen.

    Ist Perry Rhodan SciFi?

    Das Label steht drauf und zu beginn war es auch reine SF. Aber schon Mitte der 1970'er hielten viele Fantasyelemente Einzug. Also was ist es jetzt? M.E. einfach eine phantastische Serie, die jeder nach seinem Gusto in eine Genre-Schublade schieben darf, wenn er dies denn unbedingt für sich tun muss. Ich halte von solchem Schubladedenken nur ganz wenig bis nichts. Zumal viel Kram, welches eigentlich SF ist heute als Fantasy verkauft wird, weil dieses Label besser geht, es das bessere Verkaufsargument ist.



    Aber mal ein Beispiel aus der realen Welt, Dinge die man sich nicht erklären kann werden meist in die Welt der Magie gesteckt. Nehmen wir z.B mal das Feuer. Ein Geschenk der Götter. Durch Blitze vom Himmel geschickt.


    Heute macht man Blitze im Labor und Feuer kennt jedes Kind, plötzlich wird es zu alltäglicher Science. Blitze sind also beides, je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet. Letztlich ist also die Magie m.E. nichts weiter als unverstandene Physik. Oder andersrum, Fantasy ist der Teil der SF, den man sich nicht erklären kann. Wobei die Frage offenbleibt ob es der Autor vielleicht schlicht nicht erklären will, weil es dadurch seinen magischen Reiz verliert. Was m.E. durchaus verständlich ist, denn das magische, übersinnliche verliert unendlich an Reiz, wenn man es an der Tanke um die Ecke kaufen kann.


    So hat man m.E. viel bei Perry Rhodan kaputt gemacht, als man begann die Superintelligenzen, Materiequellen und Kosmokraten zu vermenschlichen. Aus Überwesen wurden Wesen wie du und ich, mit genau den gleichen Eifersüchteleien etc. Das war m.E. ein riesengroßer Mist den William Voltz damals verbrockte. Aber na ja, das Kind ist jetzt schon vor 30 Jahren in diesen Brunnen gefallen, was noch groß darüber diskutieren.


    Womit wir aber wieder beim guten alten Starwars-Thema sind. M.E. ist es ein phantastisches Märchen mit eingebauter Liebesstory samt Happy End. Für jeden ist irgendetwas dabei. Da haben wir den Zauberlehrling Luke und den Outlaw Han Solo. Die Prinzessin Leia. Es gibt die Lehrmeister Obi Wan und Joda. Dann gibts den bösen Imperator, der eigentlich völlig übermächtig ist, aber vor lauter Selbstverliebtheit die Underdogs unterschätzt. Irgendwie eine Kreuzung von Rumpelstilzchen und der bösen Königin aus Schneewitchen.

    Ist es SF oder Fantasy? Wen interessiert es? Hauptsache es ist gut gemacht. Des Weiteren, das Lichtschwert ist Technik und der X-Wing-Fighter auch, das ist also ganz klar SF. Die Macht ist klar der Fantasy zuzurechnen. Was nun? Sinnlose Fanboy Diskussion, m.E.