Beiträge von Kermeur im Thema „30.03.-05.04.2015“

    Falls Du schon mal Viticulture gespielt hast, wie gefällt es Dir? Ich glaube bis jetzt habe ich noch keine negative Meinung gelesen, ich finde es ganz okay würde aber viele andere Spiele vorziehen (7,5/10), habe allerdings die Erweiterungen noch nicht angefasst.


    Ich habe Viticulture schon einmal zu zweit mit @Marcel P. gespielt, würde es auf jeden Fall nochmal zu viert das Spiel spielen wollen. Aber es ist schon jetzt für mich kein Wahnsinnsspiel mit man das des öfteren liest. Es ist nett, für mich die Kategorie Wohlfühlspiel. Entweder es läuft oder eben nicht, das hängt eben von den gezogenen Karten ab. Würde es persönlich in eine Liga mit Stone Age, Rokoko und Brügge stecken. Allesamt eine solide 6-7/10 auf BGG. Zu einer 8 fehlt da noch einiges.

    Wo habe ich was von Balance geschrieben?


    Meine Fresse ist das aber auch schlimm wenn ein Spieler sich Gedanken macht und diese hier äußert. Wenn das so weitergeht mit dem Genörgel der Verlagsmitarbeiter könnt ihr das Forum auch alleine beleben. Dann schenke ich mir meine Wochenberichte.

    Wie jedes Jahr fuhren wir zu Ostern zum Spieletreffen nach Wernigerode, was nun bereits zum 4. Mal stattfand. Los ging es am Gründonnerstag, gemeinsam mit einem tollen Schneesturm, vereisten Straßen und querstehenden LKW - aber zum Glück nicht einmal auf unserer Strecke, obwohl wir quer durch über zwei Mittelgebirge gefahren sind. Spieltreffen haben die Angewohnheit Dinge wie Schlafen oder Essen zeitlich auf ein Minimum zu reduzieren um in einer möglichst großen Zeitspanne Spiele von Alt bis Neu spielen zu können. Die Leidensfähigkeit indes lässt bei den Teilnehmern langsam nach. Ging es am ersten Abend noch moderat bis 3 Uhr früh, war die nächsten Abende spätestens 1 Uhr Schicht im Schacht. Wir brauchen mehr junge frische Teilnehmer, oder einfach noch viel mehr Kaffee. Was kam bei mir so auf den Tisch?


    Den Auftakt machte Railways of the World zu sechst auf der Karte der Ostküste der USA. Wir hatten vier Neulinge am Tisch, was man gemerkt hat. Wer sonst nimmt am Anfang gleich mal 5 Schuldscheine auf sich. Es entspann sich ein spannendes Gerangel vor allem direkt an der Ostküste. Ich selbst konnte relativ ungestört bei Chicago bauen, bis sich jemand über Louisville hoch zu mir schlich. Erstmals gelang es mir sogar zwei Western Links zu bauen, die Minuspunkte durch die dadurch aufgenommenen Kredite wurden durch die Warenlieferung wettgemacht. Zum Sieg reichte das aber nicht. Es hatte allen gut gefallen, so das RotW noch zwei weitere Male auf den Tisch kam.


    Anschließend haben wir zu viert Auf den Spuren von Marco Polo gespielt. Irgendwo habe ich gelesen, dass mit diesem Spiel die Brettspielmeisterschaft ausgetragen werden soll. Ja so wirkt das Spiel auch. Man nehme einen Charakter, bekommt eine Strategie vorgegeben und soll die bis zum Ende durchziehen. Danke aber das hatte mir schon bei Russian Railroads nicht gefallen.Überhaupt frage ich mich woher immer dieser Hype kommt. Auf den Spuren von Marco Polo ist solide, mit einem schönen Würfeleinsetzmechanimus und komplett fehlenden Thema. Man kann dieses Spiel spielen und gewinnen indem man Venedig nicht mal verlassen muss indem man einfach einen Auftrag nach dem anderen erfüllt, ein Charakter begünstigt dies Ungemein. Ein Wettrennen zu den einzelnen Orten wegen einem Einmalbonus halte ich für nicht existent, so doll sind die nicht und sparen in der Regel einmal einen Würfel. Auch die vergebenen Punkte für Handelshäuser halte ich für zu wenig, so dass da außer mir niemand drauf gespielt hat. Hach ich wollte halt passend zum Thema reisen. Spannender wäre es doch, wenn es dafür mehr Punkte und weniger Bauplätze gegeben hätte. Und wenn ich schon lese Erfolgsduo. Die beiden Autoren haben mit Tzolkin eine gutes Spiel entwickelt, den Rest hingegen kennt doch kaum einer. Nee. Auf den Spuren von Marco Polo war nix. Aber vielleicht gehöre ich auch schon zu lange nicht mehr zur Zielgruppe von Hans im Glück.


    Mitternacht gab es noch als Absacker Nations zu Fünft. Diesmal wollte ich mich aus dem Militär komplett raushalten, Bücher sammeln und bei der Stabilität nach vorne preschen. Tja, als letzter Spieler, weil ich Startspieler war, erhielt ich die Perser, die drei Kolonien halten konnten, wofür man aber Militär braucht. und nach zwei Spielzügen führte ich dann auch schon das Militär an und konnte mir zwei hübsche Kolonien sichern. Um Weltwunder kümmerte ich mich sonst auch nicht, diesmal ergab es sich die Sphinx zu bauen, die mir dann nahe legte ein Weltwunder nach dem Anderen zu errichten, da die Sphinx nach jedem Weltwunderbau 5 Steine einbrachte. Eine ganz starke Funktion. Erstmals hatte ich überhaupt das Gefühl, dass es richtig gut gut lief. Das Spielgefühl an sich war gewohnt sehr gut. Aber diesmal lief es einfach, so das ich mit 55 Punkten locker Sieger wurde.


    Am nächsten Morgen starteten wir mit einem Klassiker Tinners Trail ebenfalls zu viert. Die Notoption Pastete verkaufen wurde dabei schon von zwei Spielern in der ersten Runde und von da an öfter wahrgenommen. Durch einen Setzfehler meinerseits in der letzten Runde bei den Investitionen verspielte ich noch den Sieg. Egal, Tinners Trail ist einer meiner liebsten Spiele von Wallace, da er ein gutes Thema knackig in vier Runden auf den Tisch bringt. Ich hoffe ja, dass Wallace endlich wieder zu solch einem Spiel zurückfindet!


    El Gaucho war unser kleiner Überbrücker bis zum Mittagessen, da der Nachbartisch nicht mit Yedo fertig werden wollte. El Gaucho ist für zwischendurch ok. Nichts besonderes aber ganz nett und optisch hübsch.


    Und da Yedo nach dem Mittag immer noch lief spielten wir noch eine Partie Qwixx gemixxt. Hatte mir sehr gut gefallen, obwohl es deutlich länger dauert aufgrund des Suchens nach den Zahlen.


    Dann kam der Frustnachmittag und der Verbannung eines schönen Spieles aus meinem Spieleregal. Zu viert spielten wir Korsaren der Karibik. Am Anfang handelte ich ein wenig, brachte über 50 Gold in das Geheimversteck, levelte mein Schiff hoch und wollte dann so lange auf Kaperfahrt gehen, bis ich zum einen einige Siegpunkte hatte und meine Schaluppe auseinander fiel. Mit einer frischen Fregatte sollte es dann hochausgerüstet weiter gehen. Nachdem ich dann eine halbe Stunde nur Fehlwürfe in 5 Runden produzierte bin ich frustriert ausgestiegen. Durch den hohen Glücksfaktor der Würfel wurde mir das schöne Spiel für immer versenkt.


    Am Abend spielten wir zu sechst Eclipse, für fünf Spieler war dies Neuland, manche waren zudem skeptisch wegen dem Thema Weltall. Für eine Kennenlernpartie waren sechs Spieler vielleicht zwei zu viel, meine hinterher jemand. Ich hatte den Eindruck, dass das Spiel auch noch zu siebent oder zu acht funktionieren würde. Jedenfalls hat es allen außerordentlich gut gefallen und es war ganz schön was los im Weltall. Der ein oder andere hatte sich aus Angst bewusst von anderen abgeschottet mit dem Ergebnis, dass er dann auch auch ohne Wurmlochtechnologie nicht mehr raus kam. Was mich ein wenig stört ist das Ziehglück bei den Hexfeldern. Während mancher tolle Teile mit vielen Planeten zog zog ich meist Älteste oder belangloses. Wie erwartet kam es in den letzten beiden Runden zu einer Vielzahl von Schlachten. Das Endergebnis empfand ich als eng. Alle hatten zwischen 18 und 24 Punkte.


    Am nächsten Morgen spielten wir zu fünft einen aktuellen Verramschungsartikel aus dem Hause Pegasus nämlich Noblemen. Noblemen ist voll bepackt mit Material, schönen Komponenten und einem austauschbaren Thema. Das Spiel gefiel mir so lange gut, bis sich die Dicke Bertha erstmals bewegte und damit die aktuelle Runde zu Ende war und ich nicht mehr alle Ziele erreichen konnte, die ich geplant hatte bis zum ersten Maskenball. Da die Dicke Bertha aber relativ oft umherwanderte relativierte sich das ganz rasch und wurde bewusst als Mittel eingesetzt um Spieler auszubremsen. Ich selbst konzentrierte mich auf die maskenbälle, Paläste und Kirchen, meine Landschaft war nicht der rede wert. Als recht stark empfinde ich die Intrigekarten, die man sich so oft es geht holen sollte. Auch nicht übel ist das Ablegen der Landschaftsplättchen als Aktion was einem pro Jahrgang 12 Punkte bringen kann. Am Ende war es eine enge Partie, die ersten vier Plätzte trennten drei Punkte.


    Am Ende des Spielewochenendes gab es noch eine Partie Murano. Lookout und Klemens Franz lassen mich immer aufhorchen, während ich die weichgespülten Spiele der Familie brand eigentlich immer als relativ belanglos empfinde. Auf die Ehe Lookout und Brand war ich also gespannt. Kurz ich war angenehm überrascht. Der Schiffsbewegungsaktionsauswahlmechnismus hatte mir sehr gut gefallen, so dass man immer relativ schnell wieder an der Reihe war. Am Anfang sollte man sich auf jeden Fall ein oder zwei Aufträge holen, damit man überhaupt eine Richtung bekommt. Da im Spiel vieles zufällig kommt, fand ich die Regel sehr gut bei höheren Kosten sich das passende auszusuchen. Gut betraf mich nicht, ich baute keine Geschäfte und die kunden waren mir so auch egal. Ich ging den Weg über Paläste um deren Siegpunkte in die Glasproduktion zu stecken. Dank eines Sondergebäudes konnte ich immer ein Glas extra ziehen musste am Ende aber auch einer wieder abgeben. Zum Sieg reichte das nicht, aber ich habe mir das Spiel dannach gekauft und auch zu zweit funktioniert es sehr gut, nur das man da noch schneller wieder am Zuge ist.