Beiträge von Klaus_Knechtskern im Thema „Miniaturenspiele - wo liegt der Reiz?“

    Außerdem glaube ich, dass der stationäre Spielehandel bei dem Mini-Zeugs eine höhere Gewinnmarge hat als beim klassischen Euro-Spiel (reine Vermutung!) und die Sachen demzufolge auch sehr präsent ins Schaufenster stellt. Ich habe die Anfänge von Magic The Gathering erlebt und das als Gelddruckmaschine abgeleht. Was heutzutage Games Workshop & Co mit ihren Miniatur-Sammel-Sachen abziehen, ist dagegen nochmal viel raffinierter. Wer da in Systeme wie Warhammer einsteigt, kann ganz schnell arm werden...

    Man muss schon zwischen Tabletops, die sind ja die Domäne von Games Workshop, und Brettspielen mit Miniaturen unterscheiden. Bei den Brettspielen werden sich die Margen in ähnlichen Bereichen bewegen wie bei dem typischen Euro, bei Miniaturen kann die Marge größer sein, das weiß ich nicht.


    Magic und die ganzen anderen CCG sind heutzutage für den spezialisierten Laden das wichtigste Standbein. Im übrigen haben auch genug Magicspieler mit dem Kauf der ganzen Booster einen guten Schnitt gemacht ;) Black Lotos für 4.000 $ irgendwer? :D

    Es scheint einfach auf eure Präferenz hinaus zu laufen. Ihr findet Holz besser - obwohl der Werkstoff hier gänzlich ungeeignet für die Aufgabe ist - und entsprechend findet ihr detaillose Holzklötze schöner als detailreiche Plastik-Nachbildungen.
    Es dürfte ein typisches Überbleisel - das sich noch lange halten wird - aus den Anfängen der Brettspiele sein. Da war es deutlich leichter an Holzklötze und diese Holzfiguren zu kommen, weil die Maschinen verbreiteter waren - Klotz auf Drehscheibe, Fräsmaschine... Die gibts immer noch, dazu kamen aber aufwendige Produktionsmaschinen die das Spritzgussverfahren auch für feindetailierte Miniaturen ermöglichen.

    Hab ich irgendwo eine Präferenz für Holz geäußert? Nö keineswegs. Ich hab früher lieber auch die gepimpte Version von Axis & Allies gespielt und nicht das Original mit Pappcountern.


    Kunstoffminiaturen rechnen sich einfach für ein typisches Middle/Heavy-Weight Eurospiel nicht. Dazu ist die Auflage die abgesetzt werden kann einfach zu gering. Erst wenn Du eine gewisse Stückzahl erreichst dann kann sich das rechnen. Und diese Stückzahl erreichen nur die wenigsten Spiele.

    Die Holzsteine von #Viticulture finde ich übrigens ein Beispiel für Holzspielsteine, die NICHT wertig wirken. Durch die Oberfläche, das Gewicht und die Farben wirken die Spielsteine eher wie Plastik...

    Da bin ich völlig bei Dir. An manchen Teilen konnte man auch Farbüberschuss/ unzureichende Trockung feststllen. Aber am extremsten ist das geringe Gewicht. Die Metallmünzen von Viticulture hingegen sind genial

    Bei jüngeren Leuten scheint Plastik-Spritzguß made in China einen höheren Reiz zu haben als die Holzmeeples, mit denen wir Ältere spielerisch sozialisiert worden sind. Warum das so ist, darüber würde es sich schon lohnen zu diskutieren, jenseits von "Spiele pimpen ist immer toll".

    Ich denke nicht, dass dies auf das Alter der Kundschaft zurückzuführen ist. Vielmehr ist hier, in vielen Fällen, die Ursache in der zunehmenden Internationalisierung des Brettspielmarktes zu suchen. Dies führt dazu, dass lokale Märkte, in welchen "miniature gaming" in ganz anderen Größenordnungen präsent ist - ich denke hier primär an Großbritannien und die USA - einen Einfluß auf das Aussehen des Produktes im internationalen Markt nehmen. Hinzu kommt, dass heutzutage, die Fertigung von Kunststoffminiaturen/Kunststoffspielteilen in geringen Stückzahlen wirtschaftlich darstellbar ist. Wie DoW Zug um Zug rausbrachte, war es für den Verlag noch eine kritische Frage ob man die hohen Vorabkosten für die Spitzguss formen stemmen soll oder ob man geringeres Risiko eingehen soll.


    Nicht ohne Grund bevorzugt man Plastik bei allen möglichen Produkten heutzutage - die meisten Produkte können so überhaupt erst erstellt werden. Hochwertige Hölzer werden nur noch für Premium-Produkte benutzt und die sind dann auch oftmals hochwertiger als das Plastikäquivalent - aber oft ist das auch nur ein optisches Feature. Aber hochwertige Hölzer findet man nicht im Brettspielbereich.


    Hierzu eine Frage: Was sind für Dich "hochwertige" Hölzer? Meine bisherige Beobachtung ist, dass sich die Wertigkeit des verwendeten Holzes, je nach Fertigungsstandort, durchaus signifikant unterscheidet. Als aktuellen Beispiel hierzu fällt mir das ausgezeichnete Viticulture ein, des wunderschön modellierte Holzteile, sich durch ein federleichtes Gewicht auszeichnen. Das fühlt sich irgendwie komisch an...