Beiträge von Brandigan im Thema „Miniaturenspiele - wo liegt der Reiz?“

    Kurioser Gedanke: Was ist eigentlich dann Schach? :D König der Abstraktion oder Miniaturenspiel? ^^


    Aber gut, ich verstehe schon: MOAR BlingBling MOAR Fun.


    Was Illustrationen angeht, kann ich das auch gut nachvollziehen. Ein hässlich designtes Spiel schreckt mich auch ab. Bei der Neuauflage von Age Of Empires hab ich diesbezüglich auch ziemliche Bauchschmerzen - die neue Karte sieht rechts einfach scheußlich aus. Aber das Spiel bleibt super, darum hab ich sie mitgebacken.


    Einige Argumente kann ich aber nicht nachvollziehen:

    Die Abstraktion von Soldateneinheit auf Soldatenminiatur fällt ungleich leichter als von Soldateneinheit auf Holzspielstein oder gar Pappcounter. Von daher theoretisch wesentlich bessere Immersion ins Thema, insbesondere für Einsteiger.

    Die "Abstraktion" liegt in diesem Fall vor allem darin, dass ich ein Brettspiel vor mir liegen habe - und mich nicht aufmache, um in den Krieg zu ziehen und Menschen umzubringen. D.h. die Abstraktionsarbeit wurde so oder so schon erledigt. Ein gutes Beispiel dafür dürften die verschiedenen Ausgaben von Risiko sein. Ich habe das Spiel erstmals in grauer Vorzeit gespielt (und es geliebt!). Die Armeen bestanden aus kleinen Plastikdreiecken und Plastikrädchen. Später habe ich größere, überarbeitete Ausgaben gesehen mit aufwändig gestalteten Reiterfiguren mit Säbeln und Hastenichgesehen. Ich dachte nur, dass die ziemlich leicht kaputt gehen werden - und boten keinen zusätzlichen Reiz für mich. Im Gegenteil! Ich würde da lieber die ollen Plastikdreiecke rumschieben...liegt aber vermutlich am Nostalgiefaktor. In meiner "erwachsenen" Spielekarriere hab ichs nämlich gar nicht mehr angefasst ;)


    Heute habe ich aus Zufall die Kickstarter-Version von Evolution in der Hand gehabt. Beigelegt als Stretchgoal ist eine Plastik-Mini(Maxi)atur eines Brontos (glaube ich) als Startspielerfigur. Sah aus wie eine der Schleich-Figuren für Kinder (oder Sammler). Der "normale" Startspielermarker war einer aus Holz. Auch riesig, im Grunde noch eher wie ein Kinderspielzeug geformt, aber trotzdem wirkte der auf mich interessanter/besser/wertiger als die Plaste.


    Naja. Bei Cthulhu Wars ist es natürlich schon nett, die riesigen Monster in die Hand zu nehmen und zu betrachten. Kaufen würde ich mir das Spiel deshalb jedoch niemals. Das Spiel interessiert mich einfach nicht sonderlich.
    Und das wundert mich halt so derzeit. Auf Kickstarter fahren die ganzen Miniaturen-Spiele regelmäßig Millionenbeträge ein (Ghostbusters! Myth! Conan! Cthulhu Wars!) und ich habe den Eindruck, dass das nur wegen der Miniaturen so läuft. Alle Welt scheint total auszurasten, sobald solche Teile mit dabei sind.


    Merkwürdig.

    Habe gerade mal in den BloodRage-Thread geschaut.


    Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, dass ich für mich einfach nicht nachvollziehen kann, worin der Reiz solcher Spiele liegt. Für - zweifelsohne nett anzuschauende - Figuren steigt dann der Preis des Produkts gleich um das Zigfache.


    Und erstaunlicherweise werden den Produzenten diese Spiele aus den Händen gerissen!
    Ich zweifle, dass das eigentliche Spiel durch diese Figuren besser funktioniert als mit anderen Mitteln.


    Also: woran liegt das? Ich will nicht polemisieren, ich verstehe es wirklich nicht.


    Steile, durch nichts zu beweisende These: Figürchen-Spiele-Liebhaber haben als Kind lieber mit Playmobil gespielt als mit Lego :D