Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Spartacus Brettspiel“

    Ich geh da auch mit dem Digger mit, so weh das auch tut.


    Der Spielplan wurde um 75% geschrumpft und hat kein Finish auf der Rückseite, das ist blanke Pappe.

    Die Bets werden auf einem komischen Anlegetableau platziert.

    Die Häuser sind ohne die Fotos aus der Serie nur noch bedingt charaktervoll.


    Ja, das Spiel war in der alten Version auch schon ein grafisches Kapitalverbrechen, aber ich finde die neue Version jetzt auch nicht viel geiler.

    Die Heidelberger Version ist so ziemlich das hässlichste Spiel, das ich je gesehen habe. Völlig lieblos die Texte auf die Karten geklatscht, ohne irgendeinen Blick für Ästhetik, mit diversen fetten Rechtschreibfehlern, komischen Textumbrüchen und seltsamsten Formulierungen in der Anleitung. Liegt teilweise bestimmt am Original, aber meine Güte, sowas hab ich sonst nur bei "die Borgia" gesehen (Phalanxx, glaub ich).


    Spielerisch find ich das Ding von der Grundidee total geil, aber keine der drei Hauptphasen funktioniert so richtig.


    Die Intrigenphase ist völlig random (und hat mit "Intrige" nur bedingt zu tun), und gerade zu Beginn gibt es tonnenweise Karten, die man nicht mal im Team schaffen kann. Oder man kriegt zufällig voll die easy Karten, die einen mit tonnenweise Gold versorgen. Der andere kriegt nur Wächterkarten, die sind zwar irgendwie nützlich, aber halt nur, wenn man zur Zielscheibe wird.


    Das führt dann Phase 2 ad absurdum. Das Goldgefälle bei uns war teils dermaßen schief, dass da keine echte Auktion zustande kommen konnte. Dass - wie oben beschrieben - mal einfach 5 Runden lang kein (oder schlimmer: nur ein) gescheiter Gladiator auftaucht, ist leider durchaus nicht unwahrscheinlich. Dass der reichste Spieler einfach mal alle Sklaven aufkauft und dadurch seinen Reichtumsvorteil zementiert, ist uns auch gerne passiert.


    Beim Arenakampf sorgt die viel zu große Arena dafür, dass die Kämpfe bis ins Unendliche in die Länge gezogen werden können, wenn ein Spieler verzweifelt versucht, die Initiative für einen "Doppelschlag" zu bekommen (letzter in einer Runde, erster in der nächsten). Und man kann ihm da nicht mal einen Vorwurd machen, weil das die offensichtlichste (gefühlt einzige) "Taktik" in dieser Würfelorgie ist. Wir haben die Arena deshalb recht früh ungefähr halb so groß gemacht. Sonderlich gut ist der Kampf dann aber immer noch nicht.


    Insgesamt funktioniert das Spiel dennoch auf der Erlebnis-Ebene, über einen gewissen Trash/Kultfaktor, es macht einfach irgendwie Spaß, aber so vieles fühlt sich so falsch an und hätte sich mit minimalen Regeländerungen lösen lassen.