Beiträge von Dirtbag im Thema „09.02.-15.02.2015“

    Ich gehe davon aus, dass wir es richtig gespielt haben, ja. Und mir ist auch bewusst, dass die im Core-Set enthaltenen Decks wohl auch durchaus recht ausgewogen sind. ;)
    Was aber nichts daran ändert, dass ich bisher mit der Corporation immer haushoch verloren habe - was ich aber auf Spielfehler meinerseits zurückführe, nicht auf schlechte Balance. Dass ich die Hälfte der Zeit meine Wirtschaft nicht im Griff habe und der Runner irgendwie immer mehr Credits und mehr Aktionen hat, hilft da sicherlich nicht. Und dass ich mit der Corporation noch dazu gefühlte Ewigkeiten brauche bis es so halbwegs läuft und der Runner seine Rig bis dahin im Prinzip schon bis zum Bersten aufgerüstet hat, spielt mir auch nicht gerade in die Hände.
    Grösstes Problem ist aber, dass ich eher einem Bluff des Runners aufsitze als selbst eine Falle zu stellen, und als Folge davon manche Server völlig mit Ice überladen sind und andere quasi ungeschützt sind. Und die Fallen, die ich stelle, sieht der Runner scheinbar immer kommen oder deckt sie einfach via Event direkt auf (ich weiss, man kann das verhindern, aber die Karte gibt es im Grundspiel genau einmal - man hat sie, oder eben nicht. Meistens habe ich sie nicht...). Kurzum: das mit den Bluffs funktioniert nicht so richtig gut. Menschen einschätzen ist allerdings auch keine Stärke von mir - ich habe bei solchen Spielen (Rock-Paper-Scissors, das DungeonQuest-Kampfsystem, etc) mehr Erfolg damit, wenn ich den Zufall entscheiden lasse als wenn ich versuche, mein Gegenüber zu "lesen". Letzteres geht immer schief - zumindest fällt mir spontan kein Fall ein, wo es mal funktioniert hätte.


    Aber vielleicht macht es "Klick", wenn ich es mal geschafft habe, mit der Corporation zu gewinnen - und plötzlich finde ich das Spiel ganz toll. Wer weiss... Im Moment sehe ich mich jedenfalls noch nicht zum überzeugten Netrunner-Spieler mutieren. ^^

    Wir haben letzte Woche ein lustiges Durcheinander verschiedener Genres gespielt.

    Da wäre zum Einen 7 Wonders, was ich auf Arbeit als „Mittagspausen-Spiel“ etablieren konnte.
    Die Kollegen mögen es sehr – und nachdem nun die Regeln verinnerlicht sind und jeder mal „seine“ Strategie ausprobiert hat und nicht immer damit erfolgreich war, beginnt nun das Schielen auf die Auslagen links und rechts der eigenen.
    Fazit:
    Obwohl 7 Wonders ja langsam schon fast als „veraltet“ gelten muss, hält es sich gerade in grösseren Runden mit begrenzter Zeit doch sehr gut und spricht mit dem „Aufbau-Aspekt“ auch „Nicht-Spieler“ an. Mir gefällt’s schon auch, aber eigentlich wollte ich es nur als „Anfütter-Spiel“ benutzen, um dann auf ein nettes LCG mit spannenden Matches in der Mittagspause umzusteigen. Zumindest bei zwei Kollegen wäre Interesse dafür da… mal sehen ob das was wird…

    Und wo wir gerade beim Thema „LCG“ sind: aus naheliegenden Gründen bin ich am Evaluieren, welches denn am ehesten in Frage kommen könnte.
    Nachdem Warhammer Invasion (warum ein totes Fantasy-LCG nehmen, wenn es auch ein 40k-LCG gibt), Star Wars (Thema interessiert mich nicht) und Game of Thrones (zuviel Intrigen) rausgeflogen sind, blieben noch Conquest und Android: Netrunner. Letzteres ist eh schon in meinem Besitz, ergo wurde es mal wieder rausgekramt und wurde ein paarmal gespielt letzte Woche, wobei ich immer die Corporation übernahm (da ich die wohl auch spielen müsste, wenn ich es jemanden beibringen möchte), meine Frau spielte jeweils den Runner.
    Der Erfolg ist mässig – oder hoch, je nach Sichtweise. Ich bin kein Freund von Bluffs, Poker mag ich überhaupt nicht, und ich bevorzuge generell die Subtilität eines Vorschlaghammers. Dementsprechend schwer fällt es mir, die Corporation gut zu spielen und eine krachende Niederlage reihte sich an die nächste. Gleichzeitig hat Netrunner damit den Finger auf einem Reizpunkt bei mir, und ich muss mich immer furchtbar echauffieren, wenn die Corporation schon wieder nix auf die Reihe kriegt (sprich: wenn ich schon wieder mies gespielt habe). Aus diesen Gründen ist es momentan ein ganz heisser Verkaufskandidat. Endgültig darüber entschieden wird aber erst, wenn ich es endlich mal geschafft habe, mit dieser nichtsnutzigen Corporation den Runner an die Wand zu nageln. Irgendwie muss das ja gehen…

    Ausserdem hatte Shadows of Brimstone mal wieder ein Gastspiel auf unserem Tisch.
    Saloon-Girl Rosie zog wieder einmal mit US Marshal Jack Hammer aus, um der kleinen Stadt an den Grenzen des Weird West einen Gefallen zu tun: der Arzt wurde vermisst, und es hiess, er hätte sich in die Minen aufgemacht.
    Ohne grosses Zögern betraten die beiden Helden die Mine – und wurden direkt von einer Horde Spinnen erwartet. Das lies nichts Gutes für das Schicksal des Arztes erwarten…
    Nachdem sich dann langsam der Pulverdampf verzogen und der rote Schleier vor Rosie’s Augen wieder gesenkt hatte, konnte der Weg in die eigentliche Mine endlich fortgesetzt werden. Trotz diverser weiterer Zusammenstösse mit herumstreunenden Monstergruppen und Vordringen bis in grosse Tiefen der Mine fehlte vom Arzt jede Spur. Bis sie schliesslich bei einem Gefecht mit ein paar Stranglern und einer Horde Spinnen in einem der Gänge bemerkten, dass hier überall Körperteile herumlagen – und der Kopf des Arztes. Sie waren wohl zu spät gekommen…
    Fazit:
    Noch immer verbindet mich eine Hassliebe mit Shadows of Brimstone. Die Helden sind mittlerweile Level 4, das Saloon Girl teilt im Nahkampf ordentlich aus, Jack Hammer macht seinem Namen alle Ehre… wenn da nicht immer noch dieser manchmal frustrierend hohe Glücksfaktor wäre. 5 Schüsse mit der Shotgun dank der Marshal Badge, alle gehen daneben. Grit ausgeben, nochmal. Einer trifft, aber der Schaden reicht nichtmal aus, um eine schwächliche Spinne umzunieten. Oder – wie im oben geschilderten Szenario – so lustige Dinge wie „Würfle ab Betreten der Mine jede Runde einen W6 (2W6, 3W6, wenn man tiefer in der Mine ist). Bei mindestens einer 1 ist der gesuchte Stadtbewohner tot.“ Unnötig zu sagen, dass wir das Szenario zweimal gespielt haben, weil der liebe Arzt (ja, es war zweimal der Arzt) beim ersten Mal direkt beim Betreten der Mine schon tot war und wir verloren hatten, bevor das Spiel überhaupt losging. Beim zweiten Versuch haben wir von den geforderten Würfen einfach immer einen W6 abgezogen – damit war es ok, aber immer noch genug Glücksspiel, da man ja auch ganze 3 Hinweise finden muss. Was sich recht ziehen kann.


    Am Wochenende hatten wir ausserdem noch ein befreundetes Paar zu Gast, die gerne mal ein paar Spiele kennen lernen wollten. Und so spielten wir noch zwei Spiele, die den Tisch schon seeeeehr lange nicht mehr gesehen hatten: Puerto Rico und Pandemie.
    Wo Puerto Rico mit dem Aufbau der eigenen Insel noch immer Nichtspieler für Spiele begeistern kann, sorgt Pandemie mit seiner kooperativen Spielweise und seiner „Geschichte“ für Freude. Beide Spiele kann man totanalysieren und sie auf eine Optimierungsaufgabe herunterbrechen, womit sie staubtrocken werden. Macht man das aber nicht, dann sind beide Spiele auch für Einsteiger sehr gut geeignet – und werden wohl in Erinnerung bleiben. Die beiden gingen jedenfalls mit glänzenden Augen nach Hause – obwohl wir Pandemie knapp verloren haben. ;)


    #Netrunner #PuertoRico #Pandemie #ShadowsOfBrimstone #7Wonders