Beiträge von Elektro im Thema „Image unknowns.de“

    Die Frage nach konkreten Beispielen ist sicher ein zweischneidiges Schwert - in der Regel wird man dann (meist auch zurecht) den mangelnden Kontext kritisieren, der in einem übersichtlichen Zitate-Beispiel aber kaum zu leisten ist. Ob das wirklich zielführend ist sei also dahingestellt.


    Ich bin übrigens ebenfalls der Ansicht, dass es hier teilweise ruppiger zugeht als es denn sein müsste (wir sind doch hier nicht "in der Fankurve Süd beim Lokalderby - oder etwa doch?). Mir fallen da spontan meine ersten Begegungen mit Foren-"Dobermann" Attila ein: so ein Gestus war mir bis dato in Spieleforen noch nicht häufig begegnet. Das wirkt mitunter auch mal abschreckend auf Neulinge. Ebenso die etwas aufdringliche "Rechthaberei" von Thygra (die mir aber auch bereits in anderen Foren aufgestossen war). Mit beiden komme ich inzwischen, so denke ich jedenfalls, ganz gut klar, weil ich jetzt weiss wie die Beiträge einzusortieren sind. Bis dieses Verständnis für diese zwei beispielhaften Charaktere vorhanden war hat es jedoch eine ganze Weile gedauert, und nicht jeder ist bereit diese Zeit zu investieren.


    Es wird hier so gerne auf die Direktheit und offene Meinungsäusserung gepocht, und darauf dass man sich hier nicht mit Wattebällchen bewerfen und nicht miteinander kuscheln möchte sondern gerade heraus sagen was man denkt. Dabei wird aber häufig vergessen wie eine, ich nenne es mal lapidar-saloppe "Stammtischausdrucksweise", beim Empfänger ankommt. Es ist ja toll, dass wir hier alle so direkt und unverblümt miteinander kommunzieren können - dennoch sollte man sich stets bemühen, und zwar nicht nur hier, einen kurzen Moment zu reflektieren ob das Gesagte denn wirklich so gesagt werden muss. Muss man denn immer sofort lospoltern, ohne Rücksicht auf Verluste? Ohne darüber Nachzudenken wie die Botschaft ankommt? Das macht man "draussen" in der freien Wildbahn in der Regel doch auch nicht (wenn man nicht gerade ein unverbesserlicher Hitzkopf ist, den selbst die nicht sachgemäss durchgeführte Schwäbische Kehrwoche sofort auf die Plame bringt).


    Das Recht auf freie und direkte Meinungsäusserung sollte kein Freifahrtsschein für ruppig bis unverschämtes Verhalten sein. Beim Boxen würde man die Schläge unter der Gürtellinie rügen und mit Verwarnungen belegen wenn es nicht abgestellt wird. Hier möchte man es sich mit einigen Stammgästen offenbar nicht verscherzen, und lässt daher gerne mal Milde walten wo etwas mehr Strenge sicherlich ganz gut täte für das allgemeine Klima. Dieser laxe Umgang ist sicher bis zu einem gewissen Grad verständlich, aber diese "Narrenfreiheit" sollte dennoch nicht über alle Massen strapaziert werden. Zum wohle aller Forenteilnehmer. Es hilft am Ende keinem, wenn sich ein kleiner harter Kern am Ende des Tages gegenseitig auf die Schulter klopft und gegen jedwede Kritik "von aussen" am Verhalten und Umgang miteinander wacker behauptet, während alle anderen erschrocken, kopfschüttelnd oder nicht wirklich Ernst genommen von Dannen ziehen.


    Freie Meinungsäusserungen und direkte offene Kommunikation - ja gerne, aber das geht doch bitte auch mit etwas mehr Fingerspitzengefühl. Auch wenn sich da manche wohl offenbar sehr schwer tun und sich das "Recht" auf konsequenzlose Polterei gerne für ewig gesichert sehen wollen, ein bisschen mehr Mühe im Miteinander würden aber auch diesen Personen nicht schaden - dafür muss man doch auch nicht gleich die starke Persönlichkeit und den ausgeprägten Charakter gefährdet sehen. Rücksicht nehmen heisst doch nicht gleich Wattebällchen-Weitwurf und Kuschelattacken (und wenn doch: wäre das denn eigentlich wirklich so schlimm für einige hier?) - es gibt, neben Schwarz und Weiss, auch noch die ein oder andere Graustufe (hab ich mir jedenfalls sagen lassen). Das gerät bei solchen hitzigen Debatten nur leider viel zu oft in Vergessenheit.